Von
Kurt Ehmke
08.10.2016 | 08.10.2016, 06:00
Bielefeld
Beim Rotwild geht es jetzt richtig ab. Bei den Wölfen dagegen ist es ruhiger - Aik und Rieke verstehen sich offenbar richtig gut
Bielefeld. Der Tierpark im Herbst - ihn prägt maßgeblich Rothirsch Hansi. Fängt er das Brunften an, ist es soweit: Der Herbst ist sicher da. Seit wenigen Tagen röhrt Hansi nun immer wieder vernehmlich auf, und das wird mehr werden mit den jetzt niedrigeren Temperaturen.
Vorher war es Hansi noch teilweise zu warm. Wer genau hinsieht, kann Hansi beim Flehmen beobachten, dann bemüht er sich darum, riechend herauszufinden, ob Weibchen bereits in der Laune sind, mit ihm für Nachwuchs zu sorgen. Er ist auf der Suche nach Geschlechtsgerüchen, nach Pheromonen, die in der Luft liegen. Hansi schiebt den Kopf nach vorne, schürzt die Lippen - ein etwas kurioses Bild.
Dass das angestrebte Vergnügen nicht immer beidseitig ist, beweisen übrigens immer wieder Hirschkühe, die sich Hansis Aufmerksamkeit entziehen - durch den Hochzeitsgang. Dieser führt vom rechten Gehegeteil in den linken, ist aber so schmal, dass Hansi mit seinem mächtigen Geweih nicht durchkommt.
In bester Laune sind auch Aik und Rieke, die beiden Wölfe. Immer häufiger sind sie zu sehen, "sie haben sich gut eingelebt und gut aneinander gewöhnt", sagt Tierparkchef Herbert Linnemann - dasselbe gilt auch für die Wohngemeinschaft, die die beiden Braunbären mit den Silberfüchsen eingehen mussten.
Immer wieder stibitzen die Füchse Futter bei den großen Bären - und wissen sich dabei auf der sicheren Seite, führen doch schmale Röhren in ihr Gehege. Wie auch bei Rothirsch Hansi ist der Zugang hier unmöglich, dank zu großer Körpermaße.
Zeit Abschied zu nehmen ist es nun bald wieder für den Nachwuchs der Luchse. Dieses Jahr haben Lea und Hannes nur einen Jungen, er soll laut Linnemann wieder an einen anderen Zoo abgegeben werden. Auch wenn Lea und Hannes so langsam gemeinsam alt werden, traut er ihnen zu, auch nächstes Jahr wieder sich selbst und die Tierparkbesucher mit Baby-Luchsen zu beschenken. Der neue Wurf, dann ja vielleicht wieder zwei oder drei Tiere, könnte der Wurf sein, der in Olderdissen bleibt und die Zukunft im Luchsgehege ist.
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