Ehrentag für verhasste Plannen am 28. März

Bielefeld. Unkraut ist nervig und vielen Gartenbesitzern ein Dorn im Auge. Katharina Hinze weiß Rat: Sie isst das Unkraut einfach auf. Gebraten in der Pfanne, als Zutat im Salat oder als Pesto auf den Nudeln. Aber Vorsicht: Die Pflanzen sind schnell zu verwechseln. Dann drohen üble Folgen. Zwei Kräuter-Expertinnen geben Tipps. Der Begriff Unkraut ist weit verbreitet, aber eigentlich nicht korrekt. Oft wird stattdessen einfach nur Kraut oder Wildkraut verwendet. Unkraut aber gilt in der Literatur als wertend und negativ. &bdquo;Zu unrecht", sagt Heike Dreppenstedt, die eine Ausbildung an der Freiburger Heilpflanzenschule machte. Denn: Viele der wilden Kräuter sind essbar und eignen sich als Heilmittel. Ein Überblick: Brunnenkresse: Ist oft Bestandteil von Wildsalaten. Auch ein Kräuterquark lässt sich damit anreichern. Meist wächst Brunnenkresse in sauberen Bachläufen – fast das ganze Jahr über. Waldmeister: &bdquo;Früher benutzte man ihn angeblich als Raumbedufter bei Geburten", sagt Dreppen᠆stedt. Heute wird er als Zutat in der Bowle geschätzt. &bdquo;Wenn die Sträuße zu lange im Getränk liegen, verur- sachen sie Kopfschmerzen", weiß die Expertin. Waldmeister wächst vor allem im Mai. Unter anderem am Blömkeberg. Schafgabe: Seine Bitterstoffe regen die Verdauung an. Brennessel: Gilt als das Entgiftungskraut schlechthin. &bdquo;Sie wirkt basisch und hilft bei Reizblase", sagt Dreppen᠆stedt. Die jungen Blätter eignen sich im Tee und in der Suppe. Löwenzahn: Wegen seiner Bitterstoffe ist er gut für den Magen. &bdquo;Man kann seine Blüten und seine Blätter essen", so Dreppenstedt. Früher wurden die Wurzeln geröstet – und dienten als Kaffee-Ersatz. Gundermann: Legte man damals in Ziegenmilch ein und dann auf die Brust. Hilft bei Bronchitis.Das Kraut ist in vielen Gegenden zu finden – unter anderem beim Tierpark Olderdissen und in heimischen Gärten. Knoblauchsrauke: Schmeckt wie eine Mischung aus Knoblauch und Rucola. Wächst an Waldrändern. Bärlauch: Eignet sich gut zum Würzen, zum Beispiel im Omelette. Hat eine leichte Knoblauchnote. &bdquo;Püriert lassen sich daraus Butter, Zaziki und Pesto machen", sagt Dreppenstedt. Aber: Vorsicht vor Doppelgängern. Der Aronstab und das Wald-Bingelkraut wachsen oft direkt neben dem Bärlauch – und führen zu Brechreiz. &bdquo;Viel Bärlauch wächst am Hang des Johannisbergs", sagt Hinze. Auch auf dem Weg zum Jostbergkloster gibt es riesige Felder. Giersch: Breitet sich unermüdlich in den heimischen Gärten aus. Schmeckt wie Petersilie. Scharbockskraut: Enthält viel Vitamin C. Aber: &bdquo;Man darf es nur essen, wenn es noch nicht blüht. Sonst ist es giftig", sagt Hinze, die Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt Heilkräuter ist. Das Scharbockskraut wächst an den Waldrändern – zum Beispiel beim Bauernhaus-Museum. Spitzwegerich: Die Samen des &bdquo;Herrn des Weges" haften oft unter den Schuhsolen – so werden sie weit verbreitet. Blätter davon in der Suppe schmecken so ähnlich wie Champignons. Johanniskraut: &bdquo;Daraus lassen sich wunderbare Öle herstellen, die die Muskeln entspannen", so Hinze. Es wächst auf trockenem Boden. Unter anderem in der Senne. &bdquo;Interessierte sollten nur das sammeln, was sie sicher erkennen", raten Dreppenstedt und Hinze. Giftige Doppelgänger führen zu Herzrasen, Brechreiz und Vergiftungserscheinungen wie Multi-Organ-Versagen. So können die Kräuter verwendet werden &bdquo;Wiesen-After-Eight" Zunächst frische Gundermann-Blätter pflücken. Dann etwas Schokoladenkuvertüre im Topf erhitzen. Mit einem Pinsel die Blätter einzeln mit der Schokolade bestreichen. Zum Schluss alles auf Pergamentpapier in den Kühlschrank stellen bis es getrocknet ist.&bdquo;Brennnessel-Chips" Die obersten Blätter der Brennnessel abzupfen und ungefähr drei Sekunden lang in kochendes Wasser halten. Jetzt etwas Olivenöl in der Pfanne erhitzen. Darin die Blätter für wenige Minuten rösten. Anschließend die Blätter mit etwas Salz und etwas Pfeffer bestreuen.&bdquo;Bärlauch-Pesto" Für das Gericht werden folgende Zutaten benötigt: 100 Gramm klein geschnittene Bärlauchblätter; 40 Gramm gemörserte Pinienkerne; 120 Milliliter Olivenöl; 125 Gramm Parmesan. Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen und anschließend mit Salz und Pfeffer würzen. &bdquo;Das Pesto eignet sich zum Beispiel sehr gut zu Spaghetti", sagt Dreppenstedt.&bdquo;Gundermann-Kartoffelsuppe" Folgende Zutaten werden gebraucht: drei Hände voll Gundermann; eine Hand junger Brennnesselblätter; fünf Kartoffeln; eine Möhre; ein halber Knollensellerie; eine Zwiebel; etwas Olivenöl und 50 Gramm Mehl. Die Kartoffeln und das Gemüse im Wasser weich kochen. Im zweiten Topf Zwiebeln in Öl anbraten. Brennnesselspitzen mit Mehl bestauben und dazugeben. Den Gundermann klein hacken und in den Topf legen. Zum Schluss salzen.

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