
Bielefeld. Die Zeiten, in denen Eltern ihr Kind bei unzähligen Kitas gleichzeitig auf Wartelisten setzen ließen, dürften vorbei sein. Maximal fünf Anfragen können Eltern bei Kitas und Tagesmüttern stellen – über das neue Elternportal "Little Bird". Das heißt nicht umsonst "Kleiner Vogel", denn, anders als beim Sprichwort "Der frühe Vogel fängt den Wurm", geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern um das möglichst passendste Angebot. Gestern wurde "Little Bird" freigeschaltet.
Fast 12.600 Betreuungsplätze bietet Bielefeld Kindern bis zum sechsten Lebensjahr – in Kitas, bei Tagesmüttern. 260 Einrichtungen gibt es. "Little Bird" bietet hier die Chance, sich über diverse Kriterien an die passende Kita heranzurobben. Ob Alter des Kindes, pädagogisches Konzept, Betreuungszeiten, Nähe zum Wohnort oder Nähe zur anschließend besuchten Grundschule – Eltern setzen Schwerpunkte und "Little Bird" zeigt die in Frage kommenden Kitas an. Mit dabei ist auch gleich der Hinweis, ob die Kita freie Plätze hat – oder nicht.
Registrierte Eltern können dann eine Anfrage stellen, auch mit einer Priorität untermauert, und so an Vorstellungs- und Kennenlerntermine kommen. "Kitas und Tagesmütter sind angehalten, vor allem hohe Prioritäten schnell abzuarbeiten", sagt Sina Döring, die das Portal maßgeblich betreut. So soll möglichst bedarfsgerecht gearbeitet werden. Jugendamtsleiter Georg Epp: "Ziel ist es, den Bedarf zu erfassen, ihn also früh zu erkennen und dann auch reagieren zu können."
Das biete sowohl der Stadt, die Rechtsansprüche bedienen muss, als auch den Anbietern Vorteile. Epp betont, dass über das Portal nicht angemeldet werde, sondern fundierte Vormerklisten entstünden – "entscheidend ist am Ende der persönliche Kontakt", sagt Susanne Krause für die freien Träger.
150.000 Euro kostet "Little Bird": Bis 2016 kann das die Stadt über diverse Kanäle finanzieren, danach sollen Kitas die Kosten mittragen.
80 Prozent der Plätze dürfen regelmäßig von den Trägern vergeben werden. Im Herbst dürfte dieses Kontingent weg sein. 20 Prozent steuert die Stadt in Absprache mit den Trägern – bis Januar. Zusätzlich gibt es noch gut 100 Pufferplätze.
Wichtig ist, betont Oberbürgermeister Pit Clausen, "dass jeder damit klarkommen soll". Heißt auch: Wer Hilfe benötigt, bekommt diese in Kitas oder beim Jugendamt – hier unter Tel. (05 21) 51 38 34 oder E-Mail SupportLittleBird@bielefeld.de