Bielefeld. Um 16.22 Uhr nahm Oberbürgermeister Pit Clausen die Schere in die Hand, hob das gespannte dunkelblaue Band an und schnitt es unter dem Beifall der knapp 100 Gäste durch: Die Bürgerterrasse auf dem Johannisberg war offiziell eröffnet.
Jahrzehntelang war das Fleckchen Bielefeld hinter dem Hotel auf dem Berg Brachland, wilde Wiese, unnutzbar. Im vergangenen Jahr dann begannen die vier Bielefelder Rotary-Clubs und der Inner-Wheel-Club mit der Planung für die Wiederbelebung der Terrasse, die einst beliebter Aussichtspunkt vor dem längst abgerissenen Schützenhaus war. Sie wollten den Platz der Stadt zur 800-Jahr-Feier schenken – und taten es gestern. 70.000 Euro haben die Clubs dafür gesammelt. Das Geld ist durch Spenden, Tombola der Verkäufe zusammengekommen. "Wir sammeln weiter für fünf Bänke, die wir hier noch aufstellen wollen", sagt Volker Crayen, Präsident des Rotary-Clubs Waldhof.
Johannisberg
Der Johannisberg ist 200 Meter hoch;Ab 1895 stand dort das repräsentative Bielefelder Schützenhaus, ein beliebter gesellschaftlicher Treff;
Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und in den frühen 1960er Jahren abgerissen.
Crayen präsentierte den Gästen schon die nächste Idee, er nennt es eine Vision: "Der Wiederaufbau der historischen Fassade des Schützenhauses auf der Seite zur Terrasse hin." Um Appetit darauf zu machen, zeigte er ein Foto von der einstigen Fassade des Schützenhauses.
Oberbürgermeister Clausen bedankte sich bei den Clubs. Sie haben einen tollen Platz mit Aufenthaltsqualität geschaffen." Bald, so versprach er, sei auch wieder der Sparrenburgturm unverhüllt zu sehen.
Die Terrasse wurde gestaltet von Landschaftsarchitekt Ehm Eike Ehrig. Am 6. April hatte er den Grundstein verlegt, eine Platte im Boden mit dem Datum und dem Zeichen der Rotarier zeugt davon. Für das Geländer aus Stahl, das den halbrunde Platz zur Aussichtsseite einfasst und sichert, wurden neue Sandsteinpfeiler hergestellt. Der Boden ist fein geschottert.