Dornberg. Von Babenhausen über Kirchdornberg bis nach Deppendorf führten Besucher die Wege am Wochenende: 46 Künstler, Handwerker und Kreative aus dem Dornberger Land öffneten ihre Ateliers und Werkstätten. Gastronomen bewirteten Gäste mit westfälischer Küche. Der Initiativkreis Deppendorf-Schröttinghausen beteiligte sich mit dem Projekt am Bielefelder Stadtjubiläum.
Unter dem Titel "Kunstvolles & Delikat.essen" machte der Vorbereitungskreis Lust auf die Landpartie, bei der jeder seine individuelle Route festlegte. Einige ambitionierte Kunstfreunde legten die Strecke mit dem Rad zurück – und konnten sich im Hofcafé von Dörthe Meyer zur Müdehorst stärken.
Neben Pumpernickel- und Stachelbeertorte warteten hier "Wilde Kleinigkeiten" vom Grill auf die Besucher. Einige Meter weiter betätigte sich Günter Bergmann an seiner Dekupiersäge. "Ich muss noch 200 Alpakas herstellen", erzählt der Rentner, der seit seiner Jugend Spaß an Bastelarbeiten hat. Das Pappelholz besteht aus zehn Schichten. Für seine Puzzletiere verwendet Bergmann Ahorn.
Dorf in der Stadt
- Nach der "Deppendorfer Landpartie" im Mai sollte auch das zweite 800-Jahr-Projekt des Initiativkreises das "Dorf in der Stadt" repräsentieren.
- Zur Vorbereitungsgruppe gehörten Lara Milsmann, Eva Kadereit-Hays, Beate Klasen, Adelheid John, Martina Kiel sowie Désirée und Gundula Diering.
- 3.000 Broschüren wurden mit Unterstützung der Bezirksvertretung Dornberg und der Firma TV Druck erstellt. (syl)
Mit Holz beschäftigt sich auch Yvonne van Huelsen, die ihr Atelier an der Großdornberger Straße eingerichtet hat – in einer ehemaligen Scheune von Hof Hallau. "Chaosmöbel" nennt sie ihre Kreationen. Aus altem Eichen- oder Obstbaumholz fertigt die 47-Jährige Bänke, Hocker und Nachttische, die sowohl krumm als auch robust und stabil sind. Außerdem beschäftigt sie sich mit der Bildhauerei. Zwei Betonskulpturen begrüßen Besucher im Garten. "Das sind Frau Brennemann und Frau Takiashi", erläutert die Künstlerin. Beide tragen nichts am Körper außer ihren Schuhen. "Es geht um die Frage, warum Fischer in Fukushima nur noch Schuhe angeln", verrät van Huelsen, die sich mit politischen Ereignissen auseinandersetzt.
Kreativ sind auch die 13 Frauen des "Dornberger Kreativkreises", die sich jeden Donnerstag im Gemeindehaus treffen. Sie töpfern, malen Bilder und stellen Holzfiguren her. Ganz in der Nähe, in einem ehemaligen Kolonialwarenladen hat Geli Crayen ihre "Dorfwerkstatt" eröffnet. Ein buntes Zuhause für Holz- und Stofftiere hat die Kirchdornbergerin damit geschaffen. In das Ambiente der 50er Jahre konnten Besucher im Retrocafé "Feuer und Flamme" eintauchen. Dafür wurde das Feuerwehrgerätehaus mit Tütenlampen und Cocktailsessel ausgestattet. "Der Andrang war von Anfang an groß", berichtet Adelheid John.
Besonders der Frankfurter Kranz sei stark nachgefragt gewesen. Am Eingang lud die Kunsttherapeutin Elke Philipsen kleine Künstler zum Malen am Gemeinschaftsbild ein. Fasziniert zeigten sich Joshua (9) und Jonathan (4) von den Bumerangs, die Jörg-Christoph Schaal in seiner Manufaktur anfertigt. Auf der Wiese am Gerätehaus demonstrierte er, wie sie funktionieren. Entspannen konnten die Teilnehmer im Garten von Gundula Diering. Für 2015 hat sie sich vorgenommen, Bienen- und Hummelpflanzen auszusäen.