
Fische sind immer unterwegs. Alleine oder in Schwärmen. Sie scheinen sehr geschäftig, wedeln mit den Flossen, klappen die Mäuler auf und zu, nuggeln und saugen mal hier, mal dort. Es ist tierisch was los unter Wasser, und die Farben sind wunderschön: Korallen leuchten lila, tiefblaue Fische schwimmen umher oder gelbschwarzgestreifte, und knapp unter der Wasseroberfläche flitzt der perlmuttfarbene Flötenfisch, vorne lang und spitz wie eine Nadel. Alles wirkt so friedlich, wenn man mittendrin schnorchelt.
Die Philippinen gelten als einzigartiges Schnorchel- und Tauchparadies, besonders reizvoll für Taucher ist das als UNESCO-Weltnaturerbe geschützte Tubbataha-Riff in der Sulusee. Dort tummeln sich auch riesige Meeresschildkröten, Seekühe und Mantarochen. Nicht nur unter Wasser sind die Philippinen eine Reise wert. Naturliebhabern gefällt die Inselgruppe Palawan im Südwesten des Archipels und eine Flugstunde von der Hauptstadt Manila entfernt.
Der Flieger landet auf Busuanga, einer der nördlichen Inseln von Palawan. Das kleine Flughafengebäude ist umgeben von einer weiten Graslandschaft, man sieht bewaldete Hügel, kräftiges tropisches Grün, hier und dort mal ein Reisfeld. Über allem schweben einzelne Wolken und Wölkchen, wie an einer Leine aufgereiht. Palawan gilt als das letzte Naturparadies der Philippinen, mit Regenwäldern und Dschungelgebieten. Es gibt nur wenige Dörfer, staubige Pisten führen hindurch, auf denen die typischen Jeepneys, bunt bemalte und verzierte Busse, holpern.
2.500 Inseln der Philippinen haben keinen Namen
Die Philippinen bestehen aus 7.107 Inseln und Inselchen. Davon haben über 2.500 nicht mal einen Namen. Viele sind mit schönen Stränden gesegnet. Ideal für den Traum von der einsamen Insel. Jürgen Warnke aus Deutschland hat ihn sich erfüllt. Auf der Mini-Insel Dimakya. An der nördlichen Spitze Palawans gelegen, ist sie nicht mehr als ein Klecks im Meer, mit weißen Stränden, die ins türkisfarbene Wasser hineinführen. Ganz alleine wollte der aus dem Emsland stammende Geschäftsmann nicht auf Dimakya bleiben und errichtete für seine Freunde kleine Bungalows am Strand. Im Laufe der Jahre wurde daraus das Resort Club Paradise. Ein reizvolles und bequemes Plätzchen für Schnorchler und Taucher, denn zur Insel gehört ein Riff mit schönen Korallengärten.
Urlauber steuern meist die Inselgruppe Visayas an, zu der auch die Insel Bohol zählt. Sie ist bekannt für die "Chocolate Hills": Über tausend schokofarbene Hügel ragen aus dem Dschungel hervor, seltsame Erhebungen, die bis zu 50 Meter Höhe erreichen. Hier ist auch die Heimat der Tarsier, vom Aussterben bedrohte winzige Halbäffchen mit großen Kulleraugen.
Auf der Insel Boracay entspannen sich sonnenhungrige Feriengäste am "White Beach". Der vier Kilometer lange feinsandige Strand gilt als einer der Top-Strände weltweit. Dafür ist Borocay längst kein verstecktes Paradies mehr, am White Beach hört man nicht mehr nur den Wind durch die Palmenblätter rauschen, sondern auch schon mal Bässe wummern.
Seit 1946 sind die Philippinen unabhängig
Zu den Visayas gehört auch die Insel Cebu. Mit Ankunft des Seefahrers Ferdinand Magellan 1521 begann dort die Christianisierung des Landes. Über Jahrhunderte herrschten die Spanier auf den Philippinen, ab 1898 die Amerikaner. Seit 1946 sind die Philippinen unabhängig. Gerne beschreiben sich die Menschen so: Filipinos besitzen westlichen Geist, ein Latino-Herz sowie eine asiatische Seele. Heute gehören 90 Prozent der Filipinos dem katholischen Glauben an, und auf den Straßen Manilas sieht man schon ab Oktober geschmückte, blinkende (unechte) Weihnachtsbäume.Auf Palawan überwiegen Bambus sowie Palmen. Und Perlen. Zuchtfarmen liegen vor der Küste, und die edlen Perlen schmücken gutbetuchte Damen in aller Welt. Perlenfischer gibt es auch auf der Insel Coron, zugleich besitzt die Coron Bay eines der schönsten Schnorchelreviere. Über in den Fels geschlagene Stufen gelangt man von einer dieser Buchten hinauf zu den heiligen Seen der Tagbanua-Ureinwohner. Und nur einer, der Kayangansee, ist für Fremde zugänglich.