St. Anton am Arlberg: Sieben Minuten zum Glück

Mit neuer Bahn ins Gebiet der Kenner und Könner

02.01.2010 | 02.01.2010, 00:00
Im Skigebiet rund um St. Anton am Arlberg können die beiden Skifahrer (vorbildlich mit Helm) nicht nur die Pisten, sondern auch die grandiose Aussicht genießen. - © Foto: tvb
Im Skigebiet rund um St. Anton am Arlberg können die beiden Skifahrer (vorbildlich mit Helm) nicht nur die Pisten, sondern auch die grandiose Aussicht genießen. | © Foto: tvb

Urlauber, die früher mit dem Zug in den Wintersportort St. Anton am Arlberg fuhren, stiegen im Dorfzentrum aus. Das war recht bequem. Doch die Antoner waren darüber nicht glücklich. Sie sahen die touristische Position ihres Ortes wegen der Bahn zunehmend gefährdet: Das Dorf war durch die Schienen in zwei Hälften geteilt. Die Schranke am Bahnübergang, über den man von der Dorfstraße die Talstation der Galzig-Bergbahn erreichte, war oft geschlossen. Und an der Bergbahn gab es häufig längere Wartezeiten.

Es bewegt sich was im Dorf

Das gehört längst der Vergangenheit an. Der Gleiskörper ist in den Berghängen unterhalb des Rendls in einem langen Tunnel verschwunden. Und mit der neuen Galzigbahn hatte der Ort vor zwei Jahren ein architektonisches Glanzlicht gesetzt, das weltweit Aufsehen erregte.

Doch eines trübte das Bild: die alte Rendl-Seilbahn. Zur abseits liegenden Talstation gelangte man nur mühsam nach längerem Fußmarsch oder per Pendelbus. Und die veralteten gelben Achtergondeln, die seit mehr als 25 Jahren ins Skigebiet gegenüber von Kapall, Galzig und Valluga rumpelten, verführten auch nicht zu einer Bergfahrt. Deshalb ließen die meisten Skiurlauber das Rendlgebiet links liegen; das hochalpine Gebiet unterhalb der 2.816 Meter hohen Vorderen Rendl-spitze mit seinen attraktiven Tiefschnee-Varianten blieb vor allem Kennern und Könnern vorbehalten.

Seit diesem Winter ist alles anders. Eine moderne Seilbahn transportiert die Gäste nun ins Rendlgebiet – und zwar vom Dorfzentrum aus! Das langgestreckte, elegante Gebäude der neuen Talstation liegt 150 Meter von der Galzigbahn entfernt. Die beiden Bergbahnen rückten so nah zusammen, dass die Skifahrer quasi von einem zentralen Bahnhofsplatz in beide Richtungen starten können – in Richtung Galzig/Valluga/Kapall oder ins Rendlgebiet.

Die neue Rendlbar hoch über dem Moostal in der Skiregion von St. Anton am Arlberg.
Die neue Rendlbar hoch über dem Moostal in der Skiregion von St. Anton am Arlberg.

"Die Anbindung des Rendls direkt ans Ortszentrum bedeutet für unsere Gäste eine außerordentliche Qualitätsverbesserung", so Hannes Steinlechner voller Stolz. "Vom Busterminal befördern Rolltreppen unsere Gäste bequem in den Einstiegsbereich", erklärt der Betriebsleiter der Arlberger Bergbahnen weiter. "Von den Galzig- und Kapall-Pisten gelangen sie direkt zum Zustieg." Auch architektonisch ist der gefühlvoll ins Dorfbild eingebettete Neubau sehenswert, erinnert er doch stark an die Galzig-Talstation mit ihrem geschwungenen Glaskörper. Kein Wunder: Für die Planung zeichnet abermals das Wiener Büro "Driendl-Architects" verantwortlich.

Von der neuen Station befördern flotte Achterkabinen mit Sitzheizung pro Stunde 2.000 Personen in sieben Minuten zur Bergstation. Auch dort oben in 2.030 Meter Höhe ist alles frisch. Das neue Panorama-Restaurant lockt nicht nur mit einer prächtigen Aussicht ins Moostal, sondern auch mit köstlichen Gerichten. Mit bunten Zutaten zaubert Chefkoch Reinhard Althaler vor den Augen seiner Gäste einen Hauch Asien auf den Tisch – ob mit Fleisch, Fisch oder einfach nur vegetarisch. Und wer den Einkehrschwung besonders liebt, findet in der neuen Rendlbar eine reichliche Getränkeauswahl.

Info: Tourismusverband, A-6580 St. Anton am Arlberg, www.stantonamarlberg.com.