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Ins Netz gegangen

Tradition am Millstätter See: Peter Sichrowsky ist Ururenkel des letzten K.u.K.-Hoffischers. Er nimmt Gäste mit, wenn er hinausrudert und die Netze einholt

Aus Tradition: Im Ruderboot geht es mit Peter Sichrowsky auf den Millstätter See zum Fischen. | © Kunz PR

15.06.2019 | 15.06.2019, 07:00

Nein, er will kein Motorboot. Peter Sichrowsky (38) rudert lieber zu den Fischgründen am Südufer des Millstätter Sees. Genau wie einst sein Ururgroßvater, der letzte K.u.K-Hoffischer, der noch bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Kaiser und die Geistlichkeit mit frischem Fang beglückte. Heute freuen sich Urlauber. Nicht nur über edle Reinanken, die zur Familie der Lachse gehören, sondern auch über das besondere Erlebnis, wenn Peter sie zum Netze-Einholen mitnimmt.

Nur das sanfte Klacken der Ruder und das leise Plätschern des Wassers sind zu hören, wenn Peter in den Morgen startet und seine Spur in den noch spiegelglatten See zeichnet. Ruhig und gleichmäßig, der Gedanke an rhythmische Meditation taucht auf. Bis die erste Möwe nach etwa 20 Minuten laut schreiend auf sich aufmerksam macht. „Das ist Moritz", sagt Peter. „Er frühstückt schon seit fünf Jahren bei uns und ist immer der erste an den Fischgründen." Die jugendlichen Draufgänger der Vogelschar machen ihm inzwischen ordentlich Konkurrenz, doch Peter achtet immer darauf, dass auch Moritz seinen Happen bekommt.

Zu Wasser und zu Land: Der Millstätter See bietet aus beiden Perspektiven schöne Ausblicke - © Gert Perauer
Zu Wasser und zu Land: Der Millstätter See bietet aus beiden Perspektiven schöne Ausblicke | © Gert Perauer

Das Netz hängt in 20 Meter Tiefe und ist 100 Meter lang. Mit geübten Griffen holt Peter es Stück für Stück hoch, hangelt sich und das Boot daran entlang und befreit eine Reinanke nach der anderen aus den Maschen, bevor es wieder absinkt. Die Reinanke, anderswo auch als Renke bekannt, durchstreift das Wasser auf der Suche nach Plankton. Im Millstätter See, dem fischreichsten in ganz Österreich, fühlt sie sich pudelwohl. Heute sind gut 40 Rei-
nanken ins Netz gegangen. Den Beifang wie Goldaugen bekommen Moritz und seine Freunde. „Ein guter Tag", sagt Peter, der immer nur so viel fangen will, wie auch tatsächlich gebraucht wird. Den Output kann er mit der Netzlänge regulieren. „An manchen Tagen verkürze ich auf 50 Meter."

Hier übernachten die Gewinner: Das Vier-Sterne-Hotel Villa Postillion liegt direkt am See. - © Gert Perauer
Hier übernachten die Gewinner: Das Vier-Sterne-Hotel Villa Postillion liegt direkt am See. | © Gert Perauer

Peter braucht die Fische für die Gäste in seinem Hotel, der Villa Postillion am See in Millstatt, und für das Familienhotel Post, das ebenso zu den alteingesessenen Sichrowskys gehört. Zu Ururgroßvater Sichrowskys Zeiten wurden dem Kaiser die edlen Renken geliefert. Die Benediktiner vom Klosterstift Millstatt, das heute übrigens für seine hochkarätigen Kulturveranstaltungen bekannt ist, ließen sich vom K.u.K.-Hoffischer mit deftigen Fischen wie Barschen und Hechten beliefern.

Insgesamt fünf Familien teilen sich heute die Fischgründe im Millstätter See. Vier davon sind Reinankenwirte – Fischer mit Gastronomie, die den fangfrischen Edelfisch auf ihre Speisekarten setzen. Gegrillt oder gebraten, als Filet oder ganz. „Der Fisch schmeckt nach dem, was er isst", so Peter. „Das ist wie mit dem Wein und den Lagen." Im Millstätter See ist bestes Plankton die Grundlage fürs kulinarische Erlebnis. Der wärmste See Kärntens, der 148 Meter tief ist und so viel Wasser fasst wie die anderen vier Seen des österreichischen Bundeslands zusammen, schafft durch seine hohe Wasserstabilität echtes Wohlfühlklima, denn „Fische mögen keine Veränderungen".

Peter wirft Möwe Moritz den letzten Fischhappen zu, nimmt dann die Ruder wieder in die Hand und steuert das Ufer der Villa Postillion am See an. Er kommt darauf zu sprechen, wie gesund die Rei-
nanken wegen ihres hohen Gehalts an Omega 3-Fettsäuren sind. Dass man ihr Alter an den Jahresringen auf den Schuppen erkennen kann. Dass sie bei Vollmond tiefer schwimmen, weil sie sich vorm Licht schützen. Peter könnte ein ganzes Buch über die Reinanken und die Netzfischerei schreiben. Ein Kapitel wäre sicher auch der „Millstätter Zille" gewidmet – dem Ruderboot-Typ, mit dem schon der Ururgroßvater unterwegs war: vorne breit und daher stabil, dennoch wendig und mit wenig Sitzbrettern, denn die sind nur Stolperfallen bei der Arbeit.

Zwei- bis dreimal die Woche haben Urlauber im Sommer Gelegenheit, mit Peter hinaus auf den See zu fahren. Wer nicht Hotelgast ist, kann trotzdem auf Anfrage freitags mit dabei sein und zahlt für das besondere Erlebnis und ein leckeres Fischgericht im Anschluss 20 Euro.

INFORMATION


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Die Villa Postillion ist ein Logenplatz für Genießer. Das Traditionshaus, dessen Geschichte bis 1894 zurückreicht und das einst Sehnsuchtsort einer Wiener Advokatenfamilie war, strahlt nach umfangreicher Renovierung in neuem Glanz. Historischer Charme trifft auf zeitgemäße Leichtigkeit, das Ambiente ist edel und geschmackvoll. Die 34 Zimmer des Hotels sind mit hochwertigen Naturmaterialien ausgestattet. Eichenparkett, edle Stoffe und Möbel in klarem Design schaffen Wohlfühlatmosphäre. Die XXL-Süd-Balkone mit See- und Bergblick sind private Rückzugsorte. Neu ist zudem der gesamte Spa-Bereich mit Saunen, Ruheraum und Außenpool am See, ebenso die Räume für Wellnessanwendungen und Massagen, die sich im vierten Stock befinden. Kulinarisch verwöhnt die Villa Postillion am See ihre Gäste mit ausgewählten Produkten aus der Region. Vom reichhaltigen Frühstücksbüfett bis zum mehrgängigen Menü am Abend. Zwischendurch lockt die Natur. Ihre schönsten Seiten können Urlauber gemeinsam mit Hotelchef Peter Sichrowsky und seiner Familie entdecken. Wer mag, ist beim Fischen dabei, nimmt an der schwimmenden Seeüberquerung teil, an geführten Mountainbike-Touren und Kräuter-Expeditionen.

Villa Postillion am See, Kaiser-Franz-Josef-Straße 106, Millstatt, Tel. (00 43 47 66) 25 52,
villa-postillion.at

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