
Von
Jürgen Mahncke
07.01.2017 | 07.01.2017, 12:00
Winterberg
Es gibt kaum noch Übernachtungsmöglichkeiten. Die Polizei rechnet mit großen Verkehrsstörungen
Winterberg/Bielefeld. "Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!" Von Ostwestfalen-Lippe ins nächste Wintersportgebiet sind es gerade einmal zwei Autostunden, mit der Bahn etwas mehr. Und dann ist das größte Ski-Vergnügen nördlich der Alpen erreicht, die Wintersport-Arena Sauerland. 57 Skigebiete mit 150 Liftanlagen, Abfahrten bis zwei Kilometer Länge von leicht bis schwer, werden an diesem Wochenende den wohl größten Ansturm in der Wintersaison verkraften müssen.
Zehntausende von Wintersportlern werden das letzte Ferienwochenende mit perfekten Schneeverhältnissen nutzen. Bereits am Freitag waren in Südwestfalen bei strahlend blauem Himmel 80 Lifte mit fast 70 Kilometern Piste in Betrieb. „Eine robuste Kunstschnee-Grundlage, obendrauf noch etwas Pulver, besser geht es nicht", freut sich Susanne Schulten, Sprecherin der Wintersportarena Sauerland. Im Skikarussell Winterberg liegen dank der Schneekanonen 50 Zentimeter Schnee, in anderen Regionen sind es 20 bis 30 Zentimeter. Auf etwa 98 Kilometern gespurter Loipe können Langläufer ihre Kreise ziehen.
Wer aus Ostwestfalen-Lippe an diesem Wochenende eine Reise nach Winterberg plant, wird nicht alleine sein. Gäste aus dem Rheinland, dem Ruhrgebiet und den Niederlanden bevölkern die Wintersportanlagen. Die Telefonzentrale der Tourismusinformation ist überlastet. Freie Hotelbetten für die Nacht von Samstag auf Sonntag sind nahe der Pisten völlig ausgebucht. Aber etwas abseits sei immer noch etwas zu bekommen, so Susanne Schulten. Über das Internet seien freie Übernachtungsmöglichkeiten zu finden, noch aktuellere Auskünfte gebe es aber direkt über die Tourist-Information.
Wer Samstagmorgen Richtung Sauerland mit dem Auto aufbrechen will, sollte sich auf längere Staus gefasst machen. Schon am Freitagmorgen gab es Autoschlangen Richtung Winterberg, obwohl die Straßen schnee- und eisfrei waren. Die Polizei rät, an diesem Wochenende so früh wie möglich anzureisen und viel Zeit einzuplanen. Und Winterreifen seien oberstes Gebot. Parkplätze rund um die Hauptskigebiete seien Mangelware, und das Personal vom Ordnungsamt sei reichlich aufgestockt worden.
Und wer dann ganz früh aufstehen will, kann als Alternative auch gleich mit der Bahn fahren. Vom Bielefelder Hauptbahnhof fährt der Zug um 6.41 Uhr los, mit Umsteigen in Dortmund ist Winterberg um 9.24 Uhr erreicht. Von Paderborn aus geht es ein wenig schneller. Um 6.42 Uhr startet die Bahn über Warburg in Richtung Olsberg. Von hier geht es mit dem Bus weiter nach Winterberg.
Für das Wochenende ist weiter Dauerfrost angesagt. Ab Mittwoch nächster Woche ist im Sauerland mit weiteren Schneefällen und Minusgraden zu rechnen. Wer es abwarten kann, sollte am kommenden Wochenende Richtung Winterberg starten. Dann könnte es ein noch perfekteres Ski-Vergnügen werden.
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