Hawaii – allein der Klang dieses Namens weckt Sehnsüchte, beflügelt Aussteiger-Fantasien, man spürt sanfte Wellen und den milden Passatwind, riecht den Duft exotischer Blüten und schmilzt bei einschmeichelnden Melodien dahin. Keine Frage, Hawaii gehört zu den begehrtesten Urlaubszielen der Welt, die auf fast jeder Reise-Wunschliste stehen. Doch die sechs Urlaubsinseln des Hawaii-Archipels sind nicht nur zum Niederknien schön, sondern bestechen mit einigen Weltrekorden, darunter auch solchen, mit denen keiner gerechnet hätte.
Oder hätte jemand geglaubt, dass ausgerechnet im Paradies des ewigen Sommers der meiste Regen fällt? Genau das ist der Fall auf der westlichsten Hawaii-Insel Kauai. Auf dem 1.569 Meter hohen Mount Waialeale regnet es an 335 Tagen im Jahr. Dabei kommen im Jahr bis zu 12.000 Liter pro Qua-dratmeter Niederschlag zusammen. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 729 Liter. Doch keine Angst; an den Küsten scheint meist die Sonne und herrscht ideales Badewetter vor, selbst wenn in den Bergen im Inselinneren Waschküchen-Alarm herrscht. Das Hawaiian Islands National Wildlife Refuge im Nordwesten von Kauai ist das größte Vogelschutzgebiet der Welt. Es beheimatet zahlreiche Seevogelarten.
Hawaiis geografische Lage ist gut für einen weiteren Weltrekord: Der Archipel ist die abgelegenste Inselgruppe der Welt. Die Entfernung zur amerikanischen Westküste beträgt 3.800 Kilometer, nach Japan 6.195 und nach China 7.885 Kilometer. Das hawaiianische Archipel ist 2.451 Kilometer lang, was Hawaii zur längsten Inselkette der Welt macht. Hawaii hat sogar eine eigene Zeit, die Hawaii Standard Time. Sie liegt elf (Winter) und zwölf Stunden (Sommer) hinter der MEZ zurück.
Hawaii ist nicht nur der abgelegenste US-Bundesstaat, sondern auch der jüngste. Im August 1959 wurde das bisherige US-Territory Hawaii als 50. Staat in den Staatenbund aufgenommen, ein paar Monate später als Alaska.
Big Island ist die größte Hawaii-Insel und außerdem mit 10.433 Quadratkilometern auch die größte Insel der USA. Und haben wir nicht gelernt, dass der Mount Everest im Himalaja (8.848 Meter) der höchste Berg der Welt ist? Doch von seinem Fuß am Meeresboden aus gemessen ist es der mächtige Vulkankegel des Mauna Kea auf Big Island, der es auf 10.203 Meter bringt und diesen Rekord hält. Auf dem schneebedeckten Gipfel des Mauna Kea stehen in einer Höhe von 4.205 Metern die höchstgelegenen Teleskope der Welt. Der Bau eines noch größeren Teleskops – es wäre das weltgrößte – wurde kürzlich nach Protesten von Ureinwohnern gestoppt.
Der Vulkan Kilauea ist der größte und aktivste Vulkan auf der Erde. Er sorgt dafür, dass die Landmasse von Big Island ständig wächst, da glühende Lavamasse unaufhörlich ins Meer läuft. Am eindrucksvollsten präsentiert sich das Naturereignis nachts.
Die größte Rinderranch der USA befindet sich erwartungsgemäß in Texas. Doch gleich dahinter rangiert die Parker Ranch auf Big Island als Nummer zwei. Auf 900 Quadratkilometer fruchtbarem vulkanischem Boden weiden 60.000 Rinder und beleben die Land- und Milchwirtschaft auf Hawaii.
Die kleine Insel Molokai kann mit den höchsten Seeklippen der Welt aufwarten. Sie ragen an der Nordküste über 900 Meter in den Himmel.
Auch die Hauptinsel Oahu ist rekordwürdig. Der weltgrößte Windgenerator ist auf der Insel beheimatet. Die Windmühle steht auf einem 20-stöckigen Gebäude. Sie hat zwei Rotationsblätter, die je 122 Meter lang sind.
Honolulu gilt als eine der teuersten Städte der USA. Was den Einwohnern anscheinend nicht aufs Gemüt schlägt, denn nach einer Umfrage sind die Menschen in Hawaii die glücklichsten – und die mit der höchsten Lebenserwartung. Sie liegt in Hawaii bei 80 (Frauen) beziehungsweise 75 Jahren (Männer).