
"Der große Zauberer hatte sein Werk, die Schöpfung der Welt, abgeschlossen und sagte zu seinen Geistern: Jetzt will ich noch etwas ganz besonders Schönes erschaffen. Und er warf eine Hand voll Edelsteine ins Meer, dort, wo es am wärmsten ist. Und aus den Tiefen stiegen sie auf und wurden Realität: sichtbare Träume von schneeweißen, bildschönen, menschenleeren Traumstränden, ausgedehnten Korallenbänken und türkisblauem Wasser. Palmenhaine, Blütenpracht und Mangrovenwälder im fast vergessenen Gondwanaland."
Das Naturwunder verdanken wir dem Umstand, dass die Seychellen die einzige Gruppe von Granitfelsen auf der ganzen Welt bilden. Sie entstanden vor 600 Millionen Jahren, als der Urkontinent Gondwanaland auseinanderbrach und inmitten des Indischen Ozeans als stumme Zeugen seiner einstigen Existenz eine kleine Bergkette entstehen ließ. Mehr als hundert Inseln verteilen sich über eine Fläche von 400.000 Qua-dratkilometern. Die Landmasse aller Eilande beträgt nur 443 Quadratkilometer. Der Archipel ist voller Naturwunder. So gibt es viele Lebensformen nur auf den Seychellen.
Mahé ist mit 148 Quadratkilometern die größte Insel und gleichzeitig der politische und wirtschaftliche Mittelpunkt der Seychellen. Im Innern der Insel gedeihen üppige Kokospalmen und Zimtplantagen. Ausgangspunkt für eine Inselrundfahrt ist Victoria. Die Stadt zählt etwa 25.000 Einwohner. Man sollte früh aufstehen, wenn man das Treiben auf dem farbenfrohen Markt verfolgen will. Früchte, Fleisch, Gemüse und frisch gefangener Fisch werden von den Verkäufern feilgeboten. Um den Markt herum finden sich jede Menge kleiner Geschäfte, die mit ihrem sehenswerten und kuriosen Sortiment an die Krämerläden längst vergangener Zeiten erinnern. Als Wahrzeichen der Stadt gilt der 1903 zum Gedenken an Queen Victoria errichtete Uhrturm – eine verkleinerte Kopie der Victoria Clock in der Londoner Vauxhall Bridge Road.
GUT ZU WISSEN
ANREISEDie Condor fliegt mit einer Boeing 767-300 freitags von Frankfurt aus direkt auf die Seychellen (Mahé). Anschlussflüge von allen deutschen Flughäfen. Der günstigste OneWay-Komplettpreis beträgt in der Economy-Class in der Sommersaison 349,99 Euro (499,99 Euro in der Premium-Economyclass). www.condor.com
REISEZEIT
Am trockensten sind die Monate Juni bis August.
INFOS
www.seychelles.travel
68 Traumstände umgeben die Insel
Folgt man der Küstenstraße, die fast um die ganze Insel herumführt, kommt man zwangsläufig an einigen der 68 Traumstrände vorbei.Bei Anse Forbans, einer von Korallenriffen geschützten "Piratenbucht", setzt sich die Straße zur Westseite der Insel fort. Bei der Ortschaft Quartre Bornes folgt man dem Wegweiser zum Anse Intendance, um zu einem der schönsten Strände von Mahé zu gelangen. Die Insel gilt als Trittbrett zum eigentlichen Paradies.
Gerade mal fünfzehn Minuten dauert der Flug nach Praslin, der Insel der Palmen und Romantik. Berühmt wurde sie durch das Vallée de Mai, jenem unberührten gigantischen Urwald mit den mysteriösen Coco-de-Mer-Palmen. Die erotische Form der bis zu 20 Kilogramm schwer werdenden Früchte ist einzigartig auf der Welt. Riesige, weit ausladende Palmfächer thronen über allem, und selbst Blätter und Farne in diesem einstmals prähistorischen Urwald sind überdimensional. Praslin ist teilweise von einem Korallenriff umgeben und bietet entlang der Küstenstraße eine Vielzahl von herrlichen Stränden.
Es ist keine Übertreibung, wenn man sagt, dass La Digue die schönste Insel der Seychellen ist. Und zu dieser Überzeugung sind auch Fotografen und Filmcrews aus der ganzen Welt gekommen, die hier jede Menge Werbespots und Filme drehen. Ob Bacardi, Batida de Coco oder irgendwelche Duftwässerchen, man gibt sich hier sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Schöner kann eine Location eigentlich auch nicht sein. Man hat auf La Digue fast den Eindruck, dass hier die Zeit stehengeblieben ist. Hauptverkehrsmittel sind Ochsenkarren und Fahrräder. Da die Insel lediglich eine Länge von etwa fünf und eine Breite von drei Kilometern aufweist, ist der Drahtesel das ideale Fortbewegungsmittel.
Das Leben verläuft hier sehr ruhig und harmonisch. Die vom Ozean blank polierten Felsen haben groteske Formen angenommen und schmiegen sich zwischen Kokospalmen und weißen Traumstränden in die Landschaft ein. Die einzige kleine Ortschaft erstreckt sich entlang der Westküste mit ihrer strahlend weißen Kirche und dem alten Friedhof mit den verwitterten Grabsteinen. Und wenn dann am späten Nachmittag die untergehende Sonne alle Pastellfarben eines ausgewaschenen Künstlerpinsels an den Himmel malt, ist es Zeit für einen Sundowner. Bei einem Drink kann man die Reise in den Garten Eden noch einmal Revue passieren lassen.