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Gefährlich: Influencer trinken kein Wasser mehr, um gesünder zu leben

Instagram-Influencer empfehlen, nur noch Flüssigkeit über das Essen von Früchten aufzunehmen. Gesundheitsexperten finden den Trend fragwürdig.

Vor allem im Sommer ist es besonders wichtig, genügend zu trinken. | © Pixabay

Wiebke Wellnitz
24.07.2022 | 24.07.2022, 15:00

Wenn die Sonne vom blauen Himmel scheint und die Temperaturen kontinuierlich steigen, sind vor allem zwei Dinge wichtig: genügend trinken und Sonnencreme benutzen. Doch auf Instagram existiert - wie schon so oft - eine Parallelwelt, in der das Trinken von Wasser als verpönt gilt. Influencer weisen auf die gesundheitsschädliche Wirkung des Wassers hin und werben dafür, nur noch Flüssigkeiten aus Früchten zu sich zu nehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung warnt vor dem Trend. Das berichtet der "Stern".

Sophie Prana ist auf Instagram unter "pimpyourprana" zu finden. Dort veröffentlicht sich verschiedene Tipps, wie Geist und Körper fit und gesund bleiben oder werden. Neben Pflegetipps empfiehlt sie auch eine gesunde Ernährung. Darunter versteht sie unter anderem, kein Wasser mehr zu trinken, sondern Flüssigkeit nur noch durch das Essen von Früchten zu sich zu nehmen. Diese "lebende Flüssigkeit" sei für den Körper sehr viel gesünder.

Durch den Verzicht auf Wasser habe sie nun keine Wassereinlagerungen mehr, die Ödeme im Gesicht seien verheilt und die Nieren würden besser funktionieren. Mit ihrer Meinung ist sie nicht allein: Unter #nowater veröffentlichen auch andere Influencer ihre Erfahrungen.

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Warnung vor fehlender Flüssigkeit

Doch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung warnt nach Angaben des "Stern" vor dieser Ernährungsweise. Erwachsene sollten vielmehr jeden Tag etwa eineinhalb Liter Wasser trinken. Denn die Folgen der fehlenden Flüssigkeit seien die Unterversorgung von Muskel- und Gehirnzellen mit Sauer- und Nährstoffen. Dadurch entstünden Kopfschmerzen, eine verringerte Leistungsfähigkeit und Verstopfung. Die RTL-Ernährungsberaterin Nora Rieder verweist zudem darauf, dass die körperlichen Verbesserungen auch durch eine salzarme und entzündungshemmende Ernährung mit viel natriumarmen Wasser hätten erreicht werden können.

Doch auch auf Instagram schlägt der Influencerin bereits Kritik entgegen. Marta Stutte schreibt beispielsweise: "Ich würde für solche "wissenschaftlichen" Erkenntnisse an der Uni durchfallen." Auch Shakuntula Scherbatsky findet den Post fragwürdig: "Wie kann man nur so verantwortungslos sein und seine "Reichweite" für so einen Blödsinn zu nutzen? Mir tun die Menschen leid, die darauf reinfallen."

Userin Jana formuliert sogar einen Appell: "Ich finde es wirklich gut, wenn man auf seine Nahrung achtet. Aber ihr Körper sieht nicht gesund und unterernährt aus. Bitte setzen Sie kein falsches Bild in die Öffentlichkeit für alle Damen und Herren. Das ist nicht gesund und nicht erstrebenswert!!!! Es vermittelt ein völlig falsches Bild an die Jugend! Dünn ist nicht gleich schön und vor allem nicht das Wichtigste in unserer zivilisierten Bevölkerung!"