Games-Kritik

Pokémon Arceus im Test: Ordentliches Gameplay, leblose Grafik

Der neue Pokémon-Ableger ist seit zwei Wochen im Handel. Es gibt viele Neuerungen, aber längst nicht alle sind auch gelungen.

Pokémon Arceus geht einen völlig neuen Weg mit seiner Story. | © Nintendo

Jannis Klimburg
09.02.2022 | 09.02.2022, 17:47

Seit dem 28. Januar ist "Pokémon Legenden: Arceus" im Handel erhältlich. nw.de hat das Spiel auf der Nintendo Switch getestet und genauestens unter die Lupe genommen.

Pokémon "Arceus" spielt in der Sinnoh-Region, wie auch die beiden Vorgänger "Strahlender Diamant" und "Leuchtende Perle". In einem etwas längeren Intro wird gezeigt, dass der Spielercharakter eine Reise in die Vergangenheit unternimmt, wo er sich dann in der Hisui-Region befindet.

Zu dieser Zeit stehen sich die Menschen und Pokémon noch nicht so nah, wie man es eigentlich gewohnt ist. Doch man nähert sich immer mehr an – und hat nach einigen Erklärungen und Aufgaben die Wahl zwischen drei Pokémon. Eines davon begleitet den Spielercharakter auf seinem Weg. Es geht ausnahmsweise darum, die Monster zu erforschen anstatt der erfolgreichste Trainer zu werden.

Das Ziel ist es, die Region zu erkunden und Informationen über die dort lebenden Pokémon für den allerersten Pokédex zu sammeln. Dieses Vorhaben lässt sich realisieren – natürlich – in dem der Spielercharakter die Pokémon fängt. Es handelt sich nicht um eine komplett offene Spielwelt, dennoch aber um sehr großräumige Spielwelten, wo es viel zu erforschen gibt. Und jede Region etwas unterschiedlich ist.

Und funktioniert das?

Neu und der Story angemessen: Um ein Pokémon zu fangen, muss nicht zwingend gekämpft werden. Teilweise kann man sich anschleichen und einfach den Pokéball werfen. Das macht das Vervollständigen des Pokédex um einiges leichter. Nur bei einigen stärkeren und selteneren Pokémon muss man zunächst – wie bei den Vorgängern auch – kämpfen und sein Ziel schwächen, damit es gefangen werden kann. Das Sammeln der Pokémon ist notwendig, um neue Gebiete freizuschalten.

Teilweise wiederholen sich die Aufgaben, die zu bewältigen sind, was auf Dauer ein wenig eintönig wird. Alles ist etwas neu und ungewohnt, doch die Grafik überzeugt nicht ganz. Auch weil die verschiedenen Regionen etwas ideenlos und leer ausschauen.

Das Gameplay dagegen geht leicht von der Hand. Auch die Tempo- und Kraft-Techniken, mit denen die Stärke unserer Angriffe bestimmt wird, sind eine clevere Neuerung. Aber am meisten Spaß bereitet einem natürlich die Suche nach den Pokémon, die unterschiedlicher nicht ausfallen könnte. Denn manche erscheinen an nur schwer erreichbaren Orten oder nur zu bestimmten Tageszeiten.

Die Verbesserungen zu den Vorgängern liegen im Detail, zum Beispiel sind die Kämpfe deutlich besser animiert und die Möglichkeit, Kämpfe ganz zu vermeiden bringt etwas frischen Wind. Am Sammelprinzip ändert sich allerdings nicht wirklich was. Das Fazit: Wer Pokemon mag, den wird auch Arceus nicht vergraulen. Alle anderen haben die Welt der Taschenmonster vermutlich schon vor langer Zeit verlassen.

"Pokemon-Legenden Arceus" ist für die Nintendo Switch erhältlich, ab 12 Jahren freigegeben und kostet rund 50 Euro.