Smishing: So erkennen Sie den Betrugsversuch per SMS

Cyberkriminelle sind auf Zack und denken sich immer etwas Neues aus. Sie versuchen unsere Daten längst nicht nur per Phishing-Mails abzugreifen, sondern schicken gerne auch schädliche SMS. Wir erklären, was Sie dagegen tun können. Getarnt ist die SMS zum Beispiel als Nachricht von der Bank. Darin die Aufforderung, persönliche oder finanzielle Informationen wie die Kontonummer oder die PIN einzugeben. Aber Vorsicht: Wer dieser Aufforderung nachkommt, übergibt unwissentlich Kriminellen den Schlüssel zum eigenen Bankkonto. Smishing-Nachrichten – &bdquo;Smishing“ setzt sich zusammen aus &bdquo;SMS“ und &bdquo;Phishing“ – verfolgen dasselbe Ziel wie Phishing-Mails. Nur dass Cyberkriminelle eben mit schädlichen Nachrichten per SMS nach sensiblen Daten fischen. &bdquo;Ziel ist es, den Empfänger zum Öffnen eines schädlichen Links oder Anhangs zu bewegen“, erklärt Christian Bauer, Informationssicherheitsbeauftragter bei der Synaxon AG. So erhoffen sich die Betrüger, sich Benutzerdaten erschleichen und dann zum Beispiel mit den Kontodaten Geld abheben zu können. Mit dieser Methode sind sie recht erfolgreich. Das liege daran, dass &bdquo;SMS-Nachrichten häufig als vertrauenswürdiger angesehen werden als E-Mails“. Ebenfalls eine beliebte Taktik der Betrüger: &bdquo;Smishing-Nachrichten geben häufig vor, von einem Paketdienst, von Amazon oder von einer Bank zu sein“, warnt Bauer. &bdquo;Es wird ein Paket angekündigt und ein Link mit der angeblichen Sendungsverfolgung angezeigt. Folgt man diesem Link, werden auf einer falschen Seite häufig Login-Daten abgefragt.“ Zuletzt erhielten zahlreiche Smartphone-Besitzer im Frühjahr 2021 als Versandbenachrichtigung getarnte SMS-Nachrichten, in denen sich hinter einem Link ein Schadprogramm verbarg. Woran Smishing-Nachrichten zu erkennen sind Wie auch bei den Phishing-Mails gibt es einige Merkmale, an denen Empfänger die Smishing-Nachrichten erkennen können oder die sie zumindest misstrauisch machen sollten. Christian Bauer hat sie zusammengefasst: Die SMS stammt von einem unbekannten Absender oder ist eine unerwartete Nachricht. Sie ist inhaltlich nicht plausibel. Man wird dazu aufgefordert, einen Anhang herunterzuladen, eine App zu installieren oder einen Link zu öffnen. Man wird dazu aufgefordert, persönliche Daten einzugeben. Die Nachricht enthält Rechtschreibfehler oder ist grammatisch falsch formuliert. Was zu tun ist, wenn man eine schädliche SMS empfangen hat Keine Sorge: Eine empfangene Smishing-Nachricht allein richtet keinen Schaden an. &bdquo;Erst wenn zum Beispiel der Link darin geöffnet wurde, besteht Gefahr“, sagt Bauer. Deshalb lautet auch sein wichtigster Tipp: Links nicht öffnen. Stattdessen sollte die SMS einfach gelöscht werden. &bdquo;Ein Screenshot kann zur Beweissicherung aufbewahrt werden.“ Anschließend sollte der Absender blockiert werden. &bdquo;Wenn man sich unsicher ist, empfiehlt es sich im Zweifel direkt bei dem vermeintlichen Absender – also zum Beispiel bei der Bank, dem Paketdienst oder Shop – die Informationen zu validieren.“ Trotz aller Vorsicht den Link geöffnet – was tun? Doch manchmal passiert es einfach, dass man aus Versehen oder unvorsichtig einen Link in einer Smishing-Nachricht antippt und Daten herunterlädt. Das Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät im ersten Schritt, den Flugmodus des Smartphones zu aktivieren, um den Schaden zu begrenzen. Auch sollte der Mobilfunkanbieter über den Vorfall informiert werden. &bdquo;Wenn Bankdaten von Ihnen eingegeben oder auf dem Smartphone gespeichert wurden, sollten die Bank informiert und die Zugänge geändert werden“, ergänzt Christian Bauer. &bdquo;Abbuchungen sollten im Auge behalten werden.“ Zudem rät der 26 Jahre alte IT-Experte, das Smartphone in den Werkszustand zurückzuversetzen. Vorher können Fotos, Videos und Dateien gesichert werden. Und: &bdquo;Wenn die Nachricht im Vorfeld als Beweis gesichert wurde, kann der Vorfall bei der Polizei zur Strafanzeige gebracht werden“, sagt Bauer. &bdquo;Gerade, wenn Schäden entstanden sind, ist dieser Schritt empfehlenswert, auch wenn die Anzeige nur selten zu einem Erfolg führt.“ Wie man sich vor Smishing schützen kann Die schädlichen SMS lassen sich also mit einer angemessenen Portion Misstrauen und Vorsicht identifizieren und löschen. Aber kann man sich auch technisch vor ihnen schützen? Nicht vollumfänglich, lautet die Antwort. Aber es ist hilfreich, wenn auf dem Smartphone Sicherheitsupdates immer zeitnah installiert werden. &bdquo;Nutzt man ein Android-Smartphone, sollte man zudem die Installation von Apps aus unbekannten Quellen deaktivieren“, empfiehlt Bauer. Facebook-Leak: Warum erhalte ich so viele betrügerische Paket-SMS? Betrugs-SMS machen Verbrauchern zu schaffen Vorsicht vor Fake-Shops: Worauf beim Shoppen im Internet zu achten ist Cyberkriminelle nutzen die Pandemie - und verursachen große Schäden

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