
Bielefeld. Mit dem Vorstoß die Gamingszene mehr kontrollieren zu wollen, sind Spieler von elektronischen Videospielen mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Ein großer Teil der Szene trifft sich auch auf der Video-Plattform YouTube, um Tipps und Tricks über verschiedene Games zu erhalten und diese nachspielen zu können. Viele Influencer haben sich auf diverse Gaming-Portale spezialisiert und verdienen mit den Videos ihren Lebensunterhalt.
Der Bekannteste von ihnen ist wohl der schwedische Gamer „PewDiePie", der mit 101 Millionen Followern auf Rang zwei der verbreitetsten YouTube-Kanäle liegt. Ob Minecraft oder Fortnite, der Schwede ist bei vielen Jugendlichen, die Videospiele zocken, ein Held. Neben Anleitungen zu verschiedenen Spielen provoziert Felix „PewDiePie" Kjellberg aber auch immer wieder. Aktuell wurde er aus dem chinesischen Internet verbannt, weil er den Präsidenten Xi Jinping mit Puh dem Bären verglich.
Schwedischer Gamer für Eskapaden bekannt
Aber auch in der Vergangenheit sorgte "PewDiePie" immer wieder für Aufsehen. Häufig wird ihm vorgeworfen, in seinen Videos rassistische und antisemitische Beleidigungen zu verwenden. Besonders kritisiert wurde ein Video vom 11. Januar 2017, in dem er zwei von ihm dafür bezahlte Männern zeigte, wie diese mit einem Schild mit der Aufschrift „Death to all Jews" vor der Kamera tanzten.
Doch die Fans bleiben dem schwedischen Gamer treu, seine Follower werden immer mehr. Dennoch hat "PewDiePie" laut Statista den Kampf gegen das indische Musik- und Film-Label "T-Series" verloren. Sage und schreibe 115 Millionen Abonnenten hat das Label auf YouTube. In der Vergangenheit hatten sich der Influencer und der Bollywood-Kanal einen erbitterten Kampf um die Nummer 1 auf YouTube geliefert.
Harter Kampf um die Nummer 1
PewDiePie machte im vergangenen Jahr einen Running Gag daraus, indem er über soziale Netzwerke dazu aufrief, ihm beim Kampf um Platz 1 zu helfen. Die Fans überboten sich gegenseitig damit, seine Abonnentenzahl mit immer absurderen Aktionen nach oben zu treiben. Das alles unter dem Hashtag #SubscribeToPewDiePie.
Fans hackten beispielsweise weltweit Webcams und Drucker, um Opfer zum Abonnieren zu nötigen, berichtete Motherbord. Der Youtuber selbst fachte den Hype mit satirischen Musikstücken an. In einem Gratulations-Video sang er: "Guess to beat one Swedish boy you need a billion Asians".
Achtjähriger YouTuber ist Spitzenverdiener
Mit ihren millionenfach angesehenen Video verdienen die YouTuber eine Menge Geld. Allen voran der achtjährige Ryan mit seinem Spielekanal "Ryan ToysReview". Der Junge testet und bewertet jeden Tag ein Spielzeug. Laut dem Fobes-Ranking verdiente der Achtjährige damit im Jahr 2018 rund 22 Millionen Dollar, so viel Geld wie kein anderer mit seinen Videos. "PewDiePie" erhielt laut Fobes im vergangenen Jahr rund 15,5 Millionen Dollar für seine Videos.
Die deutschen YouTuber können von solchen Summen allerdings nur träumen. Eine der bekanntesten Deutschen ist die Influencerin Bianca Heinicke mit ihrem Kanal BibisBeautyPalace. Sie produziert Videos zu den Themen Mode, Kosmetik, Lifestyle und Popkultur und hat 5,69 Millionen Follower. Die Kommunikationsagentur Faktenkontor schätzte die Youtube-Einnahmen von Heinicke im vergangenen Jahr auf 513.534 Euro.