Düsseldorf (epd). Der Präsident des Digitalverbands Bitkom, Achim Berg, hat an Eltern appelliert, die Digitalkompetenz ihrer Kinder früh zu fördern - am besten mit einem Handy zur Einschulung. Bitkom ist der Bundesverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche.
„Ab der Grundschule empfehle ich ein Handy für Kinder und würde die Einbindung der Geräte im Unterricht befürworten", sagte Berg der Rheinischen Post. „Ab der ersten Klasse werden Kinder auf dem Schulhof und im Freundeskreis doch eh mit Handys in Berührung kommen." Jeder zweite Sechs- bis Siebenjährige nutze heute bereits ein Smartphone, 78 Prozent ein Tablet.
Auch Kinder hätten ein Recht auf digitale Teilhabe, betonte der Präsident des IT-Branchenverbands. Kinder benötigten aber Anleitung im Umgang mit den digitalen Geräten. „Verbote bewirken nur, dass Kinder die Geräte heimlich nutzen und dann ohne Begleitung gefährdeter sind", warnte Berg.
Er forderte zudem die Kultusminister der Länder dazu auf, den Computerunterricht an Schulen zu reformieren. Leider sehe heute der sogenannte Computerunterricht in vielen Lehrplänen noch immer so aus wie zu seiner Schulzeit, sagte der 55-Jährige. „Das begreife ich nicht und halte es für grob fahrlässig", kritisierte der IT-Experte.