
Im Kampf gegen "Fake-News" schafft Facebook ab dem 17. Juni eine beliebte Funktion ab: Das Editieren der Link-Vorschau. Wer ab Montag einen Link auf einer Facebook-Seite teilt, kann Überschriften, Unterzeilen und Fotos vorab nicht mehr manuell verändern. Das hat Facebook gegenüber dem Fachmagazin "Allfacebook" bestätigt.
Der Hintergrund: Betreiber von Fake-News-Seiten hatten in der Vergangenheit immer wieder Links von seriösen Nachrichtenseiten verbreitet, diese aber mit eigenen, gefälschten Überschriften und Fotos versehen. Diese Möglichkeit will das Unternehmen jetzt einschränken - und schafft das Editieren von Link-Vorschauen komplett ab.
Das Problem: Die Abschaffung der Funktion trifft nicht nur die Fake-News-Erfinder. Auch Blogger oder Social-Media-Manager von Unternehmen und Medienhäusern haben nun ein Problem. Sie editieren gerne und oft die Vorschau eigener Web-Links - zum Beispiel weil in den sozialen Netzwerken eine andere Ansprache herrscht als auf ihrer Unternehmenswebsite.
Die gute Nachricht: Es gibt weiterhin Möglichkeiten, gezielt Überschriften, Unterzeilen und Bilder für Facebook zu verändern. Drei davon stellen wir vor.
1. Sonderstatus bei Facebook beantragen
Medienunternehmen, die ihre eigenen Links bei Facebook teilen, können bei Facebook eine Art "Sonderstatus" beantragen. Das soziale Netzwerk erlaubt dann das Ändern der Linkvorschau, sofern der Link zur eigenen Unternehmensseite führt.
Bislang sind nur ausgewählte Unternehmen und ihre Seiten automatisch für die Funktion freigeschaltet. Wer zu den Glücklichen gehört, findet im Menüpunkt "Page Publishing Tools" einen neuen Button: "Link Ownership". Dort kann die eigene Website eingetragen und verifiziert werden. Wer diesen Button nicht hat, muss zwangsläufig Kontakt zu Facebook aufnehmen. Wie das genau funktioniert, erklärt das Unternehmen hier.
2. Eigene Headlines und Fotos im CMS
Wenn ein Link auf einer Facebook-Seite geteilt wird, liest Facebook automatisch die Informationen für die Link-Vorschau aus. Damit das auch gut aussieht, sollte die Website für Facebooks "Open Graph"-Protokoll optimiert sein, erklärt der Fach-Blog "Allfacebook". Ist sie das nicht, werden Bilder und Überschriften falsch oder überhaupt nicht ausgelesen. Website-Betreiber sollten sich also möglichst bald darum kümmern.
Für Blogger, die beispielsweise mit Wordpress arbeiten, ist das keine große Sache: Es gibt unzählige Plugins, mit denen sich schon bei der Veröffentlichung des Artikels im Blog die Facebook-Vorschau einrichten lässt.

Website-Betreiber, die ein eigenes CMS nutzen, müssen sich manuell um die Optimierung für "Open Graph" kümmern. Wie das funktioniert, zeigen unzählige Fachseiten im Netz, wie zum Beispiel diese hier.
3. Social-Media-Tools wie "Buffer"
Facebook-Seiten müssen nicht manuell über Facebook bespielt werden. Unzählige Tools bieten einen ähnlichen und oftmals deutlich komfortableren Service. Dazu zählen zum Beispiel Hootsuite, Falcon, Dlvr.it oder Buffer. Hier lassen sich Facebook- und Twitterposts komfortabel gestalten und planen.
Leider sind auch diese Tools von den Änderungen betroffen: Auf Anfrage erklären beispielsweise Hootsuite und Falcon, dass auch bei ihnen ab Montag das Editieren der Linkvorschau nicht mehr möglich ist. Die Tools nutzen die Facebook-API, die genau das unterbindet.
Eine Ausnahme stellt das Tool Buffer da. Auf Anfrage erklärt das Startup: Das Editieren der Link-Vorschau ist auch weiterhin möglich. Buffer arbeite mit einer älteren API und sei von den Änderungen nicht betroffen.

Das Tool ist für jeweils einen Facebook- und Twitter-Account kostenlos. Für mehrere Accounts zahlt man einen Monatsbeitrag von etwa zehn Euro.
Bei Buffer ist es übrigens auch möglich, Links für Privatprofile zu editieren. Im gewöhnlichen Facebook-Universum ist das ausschließlich Facebook-Seiten vorbehalten.
Wie lange diese Möglichkeit funktioniert, ist allerdings nicht ganz klar: Allfacebook vermutet, dass künftig Tools und verwendete Domains gegenseitig abgeglichen werden müssen, damit die Funktion weiterhin funktioniert.