Wer seine Kinder im Auto mitnehmen will, braucht einen Kindersitz. Denn gesetzlich vorgeschrieben ist, dass diese bis zu einer Körpergröße von 1,50 Meter oder bis zu einem Alter von 12 Jahren nur mit einem geeigneten Kindersitz an Bord dürfen. Um die Spanne vom Baby bis zur 1,50-Meter-Marke abzudecken, sind meist mehrere Sitze fällig. Und was die taugen, hat sich der ADAC aktuell angeschaut.
Der Club nahm 17 Modelle unter die Lupe – darunter sechs Babyschalen und elf Kindersitze zu Preisen von 100 bis 828 Euro. Sie mussten neben Crashtests auch Bedien- und Ergonomie- sowie Schadstoff- und Umweltschadstoffprüfungen über sich ergehen lassen. Die Ergebnisse sind durchwachsen.
Fünf Modelle schneiden «gut» ab
Nur fünf Modelle sind «gut» und neun sind «befriedigend». Drei Modelle sind aber so schlecht, dass sie als «mangelhaft» durchfallen. Gründe sind unter anderem ein «ernsthaftes Verletzungsrisiko» und Schadstoffe.
Bei den Babyschalen schneidet die «Joie i-Level Pro» (199 Euro) «gut» (Note 2,3) ab. Ohne die optionale Isofix-Station biete sie gute Sicherheitseigenschaften, sofern sie richtig montiert werde. Drei Babyschalen im Test erreichen ohne die zugehörige Isofix-Station allerdings bessere Crashtest-Ergebnisse als mit der fest verbauten Basis - so auch hier. Aber in Kombination mit der «i-Base Encore» für zusammen 398 Euro wird in der Gesamtwertung ebenfalls ein «gut» (2,3) erreicht.

Bei den Sitzen für Kleinkinder erzielt der «Besafe Beyond 360» in Kombination mit der Isofixstation «Beyond Base» für zusammen 828 Euro sowohl bei Sicherheit als auch in der Gesamtbetrachtung die Bewertung «gut» (2,4) ab.
Bei den Sitzen für Kinder von etwa 4 bis 12 Jahren konnten der «Britax Römer Kidfix Pro» (220 Euro) und der «Axkid Up» (500 Euro) mit den Noten 1,8 respektive 2,0 «gut» abschneiden.

Genauso wichtig wie ein guter Sitz - die korrekte Montage
Anhand der Optik sei es nicht möglich, die Sicherheitseigenschaften eines Kindersitzes zu bewerten, so ADAC-Sprecher Fabian Faehrmann: «Belastbare Informationen liefern unabhängige Verbraucherschutztests, denn hier werden die Sitze den Belastungen ausgesetzt, die auch bei einem Verkehrsunfall zu erwarten sind».
Aber neben den Testergebnissen ist es genauso wichtig, sich mit dem Modell vertraut zu machen, um Bedienungsfehler auszuschließen. Denn wird der Kindersitz falsch eingebaut, kann er den Angaben zufolge bei einem Unfall seine Schutzwirkung verlieren und das Kind in ernsthafte Gefahr bringen. Der ADAC rät daher, Kindersitze im Fachhandel anzusehen und den Einbau im eigenen Auto zu testen.
Das fünfstufige ADAC-Bewertungsschema reicht von «sehr gut», über «gut», «befriedigend», «ausreichend» bis hin zu «mangelhaft».