Opel Grandland, DS N°4 und Peugeot 3008 bekommen einem weiteren Bruder. Zumindest, was die gemeinsame Basis angeht. Denn nun macht sich Citroën die Multi-Energy-Plattform im Stellantis-Konzern zunutze und baut darauf den neuen C5 Aircross. Der rückt bei den Franzosen noch in diesem Herbst zu Preisen ab 33.990 Euro an die Spitze der Modellpalette.
Mehr noch als die Schwestermarken hat Citroën dabei die Familien im Sinn und setzt deshalb auf Platz statt Prestige und vor allem auf einen günstigen Preis - nicht umsonst ist der Citroën rund 3.000 Euro günstiger als der Opel, und vom Peugeot trennen ihn sogar 7.000 Euro.
Rundum mehr Platz im Innenraum
Für seine Rolle als Freizeittransporter und Kita-Shuttle haben die Franzosen das SUV mit dem kantigen Gesicht und den kratzfesten Kunststoffplanken gut gerüstet. So wächst das Auto beim Generationswechsel in der Länge um 15 und im Radstand um sechs Zentimeter und bietet entsprechend mehr Platz.
Bei jetzt 4,65 und 2,78 Metern können auch die Hinterbänkler bequem sitzen, und der mit einem variablen Ladeboden geschickt geteilte Kofferraum fasst hinter einer allerdings relativ hohen Ladekante 654 bis 1.668 Liter. Nur für eine dritte Sitzreihe haben sie beim Generationswechsel irgendwie trotzdem keinen Platz gefunden.
Update für die digitale Bordtechnik
Dafür allerdings hat Stellantis den C5 Aircross auch bei Infotainment und Bedienung auf den neuesten Stand gebracht. Es gibt ein markantes Zweispeichen-Lenkrad, digitale Instrumente und einen großen Infobildschirm, der sich schräg über die gesamte Mittelkonsole zieht.
Und auch hier finden sich ringsum wieder reichlich Ablagen für die kleinen Dinge, auf die man bei der großen Reise nicht verzichten will. Außerdem an Bord: Ein KI-Assistent, der neben der Sprachbedienung auch Online-Recherchen während der Fahrt übernimmt.
Mit sanftem Fahrwerk über schlechte Straßen
Familienfreundlichkeit ist bei den Franzosen nicht nur eine Frage von Format und Preis: Auch wenn es nicht im großen Stil für konstruktive Alleingänge gereicht hat und die hydraulischen Anschläge der Dämpfer den einzigen Unterschied machen müssen, leistet sich Citroën einen betont sanften, komfortablen Auftritt.
Der kommt den Passagieren womöglich weiter entgegen als dem Fahrer. Während der notgedrungen etwas gelassener dahingondelt und die Kurven lässiger nimmt, genießt der Rest an Bord eine ruhige Atmosphäre, die weicheren Sitze und mit viel Feingefühl im Popometer sogar vielleicht das sanftere Fahrwerk. Kopfsteinpflaster jedenfalls oder Kanaldeckel bügelt der Aircross weg wie nichts.
Elektrische Entspannung garantiert
Besonders gut spürt man das natürlich in der Elektroversion, die mit einem Preis von 42.590 Euro und einer Leistung von 157 kW/213 PS an der Spitze der Baureihe steht und das sanfte Fahrerlebnis auch noch mit der Stille des Stromers garniert.
Und als Entschädigung fürs Laissez-faire im Fahrwerk verwöhnt sie den Fahrer zudem mit reichlich Punch beim Ampelstart. Die E-Version beschleunigt in 8,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, selbst wenn es mit zunehmendem Tempo ein bisschen zäher wird und bei 170 km/h schon wieder Schluss ist.
Zum Start gibt es den elektrischen C5 nur mit einem Akku von 73 kWh für 520 Normkilometer, später folgt eine Version mit 97 kWh, die dann auf 680 Kilometer Reichweite kommt. Außerdem steigt die Leistung dann auf 170 kW/231 PS. So oder so ist der C5 beim Laden aber eher langsam: Mehr als 11 kW am Wechsel- und 160 kW am Gleichstrom sind nicht drin.
Auch für Strom-Skeptiker gerüstet
Wer sich nicht allein aufs Laden verlassen will, bekommt den C5 für mindestens 38.990 Euro auch als Plug-in-Hybrid mit immerhin 17,8 kWh und 81 Kilometern E-Reichweite. Wer fester aufs Pedal tritt oder den Akku leer fährt, kann dann auf einen 1,6 Liter großen Vierzylinder bauen und bei den Nachbarn mit einer Systemleistung von 143 kW/195 PS prahlen.
Und wer gar nichts wissen will von der E-Mobilität, der kauft den Basis-Benziner, der allerdings ebenfalls milde hybridisiert ist. Während man davon beim Fahren kaum etwas mitbekommt bei dem 107 kW/145 PS starken Dreizylinder, rollt er zumindest beim Rangieren ein paar Meter elektrisch.
Fazit: Auf die billige Tour
Ja, auch mit seinem robusten und ein wenig rustikalem Design fällt es dem C5 Aircross schwer, aus der Flut der SUV in diesem Segment herauszustechen. Denn einzigartig ist das Auto nicht, und die Unterschiede zu den Schwestermodellen sind wie mittlerweile so oft in der Stellantis-Familie gering.
Außer beim Preis, denn ohne wirklich weniger zu bieten, ist der Citroën das deutlich billigere Auto. Und weil er obendrein mit viel Komfort punktet und reichlich Platz bietet, ist der Alltagswagen für die Familie eine gute Wahl.
Datenblatt: Citroën C5 AircrossMotor und Antrieb: | Elektromotor |
Max. Leistung: | 157 kW/213 PS |
Max. Drehmoment: | 345 Nm |
Antrieb: | Frontantrieb |
Getriebe: | Eingang-Automatik |
Maße und Gewichte | |
Länge: | 4.650 mm |
Breite: | 1.870 mm |
Höhe: | 1.665 mm |
Radstand: | 2.790 mm |
Leergewicht: | 2.184 kg |
Zuladung: | 521 kg |
Kofferraumvolumen: | 654-1668 Liter |
Fahrdaten: | |
Höchstgeschwindigkeit: | 170 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 8,9 s |
Durchschnittsverbrauch: | 17,0 kWh/100 km |
Batteriekapazität: | 73 kWh |
Reichweite: | 520 km |
CO2-Emission: | 0 g/km |
Ladeleistung AC/DC: | 11/160 kW |
Kosten: | |
Basispreis des Citroën C5 Aircross | 33.990 Euro |
Grundpreis des Citroën e-C5 | 42.590 Euro |
Typklassen: | k.A. |
Kfz-Steuer: | 0 Euro/Jahr |
Wichtige Serienausstattung: | |
Sicherheit: | Sechs Airbags, Notbrems- und Spurhalte-Assistent |
Komfort: | Klimaanlage, Einparkhilfe, Smartphone-Integration |