Neue Streamingtipps

Originell und makaber: Diese Serien-Highlights starten bei Netflix und Co. im Mai

Was sich jetzt zu streamen lohnt: Diese aktuellen Tipps aus Action, Drama und Comedy – spannend und lustig.

Die acht Episoden der morbid-skurrilen Serie "Drunter und Drüber" starten am 9. Mai bei Prime Video. | © Nikolett Kustos, Prime Video

09.05.2025 | 09.05.2025, 07:09

Berlin. Morbides aus Österreich, Florian Lukas als abgehalftertes One-Hit-Wonder und Neues von der Sex-and-the-City-Clique: Wir stellen die interessantesten neuen Serien vor, die im Mai bei Streaminganbietern starten.

„Drunter und Drüber“ ab 9. Mai bei Prime Video

„Der Tod, das muss ein Wiener sein“, wusste der famose Kabarettist Georg Kreisler. Und wer könnte die charakteristische Lust am morbiden Humor zurzeit besser verkörpern als der Wiener Schauspieler Nicholas Ofczarek? In seiner neuen Serie spielt der Star aus „Der Pass“ den stellvertretenden Friedhofsleiter Heli Wondratschek – äußerlich würdig-bürokratisch, innerlich aber brodelnd vor unterdrückter Wut. Nachdem sein Chef von einer morschen Engelstatue erschlagen wurde, wird ihm Ursula Fink (Julia Jentsch) als neue Vorgesetzte vor die Nase gesetzt, was auf dem ohnehin schlecht organisierten Gottesacker zu noch mehr Chaos führt: von Friedhofsruhe oder gar Pietät keine Spur. Was „Drunter und Drüber“ so besonders macht, ist die Rahmenhandlung: Unterhalb des Friedhofs liegt eine Art Vorhölle in Form eines tristen Wartesaals, darin warten die Seelen der Verstorbenen aufs jüngste Gericht. Um ihnen die Zeit zu verkürzen, dürfen sie im Fernsehen den Alltag auf dem Friedhof als Seifenoper schauen. Eine originelle und makabre Serie, die auch mal kleine Schockmomente bietet.

„Duster“ ab 15. Mai auf RTL+

Die erste Staffel des Actionfilms "Duster" feiert ihre Premiere am 15. Mai auf RTL. - © RTL
Die erste Staffel des Actionfilms "Duster" feiert ihre Premiere am 15. Mai auf RTL. | © RTL

Wenn das atemlose Actionmovie „Transporter“ und Quentin Tarantinos 70er-Jahre-Hommage „Jackie Brown“ ein gemeinsames Kind hätten, dann wäre es diese augenzwinkernde Retro-Serie. Sie spielt 1972 und beginnt mit einem Fernsprechapparat an einer einsamen Straße in der Wüste von Arizona: Das Telefon klingelt, ein junger Autofahrer hebt ab und erfährt, wo er mit seinem prolligen Muscle-Car hinfahren soll – Jim (Josh Holloway), das erfährt man später, arbeitet als Fahrer für ein Gangstersyndikat und soll ein Spenderherz transportieren, das dem Sohn seines Chefs das Leben rettet. Zeitgleich wird die erste schwarze FBI-Agentin Nina (Rachel Hilson) damit beauftragt, Beweise gegen das mörderische Syndikat zu sammeln – sie versucht, Jim als ihren Informanten zu gewinnen. Verträge, die mit Blut unterschrieben werden, Verfolgungsjagden, quietschende Reifen: Die neue Serie von „Lost“-Erfinder J. J. Abrams ist einerseits Over the top, thematisiert aber andererseits Alltagsrassismus und männlichen Chauvinismus im staubigen Südwesten der USA. Eine wilde, interessante Mischung.

„Messiah Superstar“ ab 16. Mai auf Joyn

Joyn zeigt die neue Comedy-Serie "Messiah Superstar" mit Florian Lukas als One-Hit-Wonder-Eurodance-Musiker ab dem 16. Mai. - © Joyn
Joyn zeigt die neue Comedy-Serie "Messiah Superstar" mit Florian Lukas als One-Hit-Wonder-Eurodance-Musiker ab dem 16. Mai. | © Joyn

Gerade erst hat Florian Lukas im Fernsehen als Hans Rosenthal geglänzt, jetzt zeigt sich der Schauspieler wieder von seiner lustigen Seite. In der Mockumentary „Messiah Superstar“ spielt er Thomas Janowski, der in den 90ern unter dem Künstlernamen „Messiah“ ein Star war, aber leider nur ein One-Hit-Wonder. 30 Jahre später sind die einst langen Haare schütter, Thomas arbeitet im tristen Restaurant seiner Mutter (Johanna Gastdorf) im Berliner Wedding, und jeder außer ihm weiß, dass er ein armes Würstchen ist: ein Willy Loman der Eurodance-Ära. Als ein Fernsehsender ihn für eine Dokusoap mit der Kamera begleitet, wittert Thomas seine Comeback-Chance und merkt gar nicht, dass ihn jeder für Cringe hält. Ähnliche Geschichten wurden in Serien in letzter Zeit zwar schon öfter erzählt, aber Florian Lukas verleiht dem tragikomischen Loser mit seiner feinen Mimik eine gewisse Würde.

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„Sirens“ ab 22. Mai auf Netflix

Die Dramaserie mit Julianne Moore startet ab dem 22. Mai auf Netflix. - © Macall Polay/Netflix
Die Dramaserie mit Julianne Moore startet ab dem 22. Mai auf Netflix. | © Macall Polay/Netflix

Die Superreichen und ihre dunklen Geheimnisse: Nach „White Lotus“ oder „Nine Perfect Strangers“ geht der Trend zu schwarzhumorigen Serien weiter, in denen sich auf den traumhaften Luxusanwesen der oberen Zehntausend düstere Dinge ereignen. Die fünfteilige Miniserie „Sirens“ spielt am langen „Labor Day“-Wochenende auf dem noblen Strandsitz des Milliardärs-Ehepaars Peter (Kevin Bacon) und Michaela Kell (Julianne Moore), einer Societylady und fanatischen Tierschutzaktivistin. Das Luxusleben der Kells hat sektenhafte Züge, und die junge Simone (Milly Alcock) als Michaelas persönliche Assistentin ist ihrer Chefin auf unheimliche Art verfallen. Simones eher handfeste Schwester Devon (Meghann Fahy) findet das seltsam und will sie aus den ominösen Verstrickungen herauslösen. Geboten werden schwarzer Humor, mythologische Einsprengsel und natürlich: opulente Bilder von Gärten voller Hortensien, edlen Yachten und schwelgerischem Reichtum.

„And Just Like That...“ ab 29. Mai auf Sky

Zu viel Wokeness, zu wenig Witz: Die ersten beiden Staffeln von „And Just Like That“, der Fortsetzung der Kultserie „Sex in the City“, haben viel Kritik geerntet – die Fans der sehr stilvoll gealterten Clique um Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker) schauen trotzdem gerne zu, und deshalb gibt es jetzt eine dritte Staffel und bei dieser Gelegenheit einige Personalwechsel: Che Diaz (Sara Ramirez), Mirandas non-binäre Ex-Partnerin, fliegt aus dem Cast, im Gegenzug übernimmt Talk-Legende und Komikerin Rosie O‘Donnell eine neue Rolle. Carrie landet diesmal erneut in den Armen ihrer On-Off-Liebe Aidan (John Corbett), sie beginnt mit der Arbeit an einem Roman und trägt – nicht ganz unwichtig – wieder atemberaubende Mode wie von einem anderen Stern. Die Themen der zwölf Episoden sind Liebe, Sex und Freundschaft von Ü-50-Frauen in New York. Kim Cattrall, die zuletzt einen lukrativen Mini-Gastauftritt als sexsüchtige Samantha hatte, taucht diesmal nicht auf.

„Mobland“ ab 30. Mai auf Paramount+

Die Dramaserie Mobland von Paramount+ wurde von Guy Ritchie, der auch die Regie führte, produziert. Die Hauptrollen spielen unter anderem Hellen Mirren, Pierce Brosnan und Tom Hardy. - © Paramount
Die Dramaserie Mobland von Paramount+ wurde von Guy Ritchie, der auch die Regie führte, produziert. Die Hauptrollen spielen unter anderem Hellen Mirren, Pierce Brosnan und Tom Hardy. | © Paramount

„Der Pate“, „Die Sopranos“ und „Gomorrha“: Drei große Mafia-Sagas gibt es – wie schlägt sich im Vergleich dazu „Mobland“ mit Pierce Brosnan als Capo eines Londoner Gangsterclans und Hellen Mirren als seiner Lady Macbeth? Pierce lebt als Conrad Harrigan zwar wie ein echt britischer Landadeliger, der mit Barbour-Jacke zum Angeln geht, der Gangsterboss ist aber brutal bis ins Mark. Der fantastische Tom Hardy, bekannt unter anderem aus der Gangsterserie „Peaky Blinders“, spielt Harrigans rechte Hand im Kampf um die Macht innerhalb eines globalen Verbrechersyndikats, das im Handel mit Drogen und Opioiden mitmischt. Missratene Söhne, Eheprobleme und kleine Morde unter Freunden: „Mobland“ setzt auf die bewährte Mischung aus Familiensaga und Gangsterstory – Serienproduzent Guy Ritchie, der auch einige Episoden inszeniert hat, ist damit ein großer Wurf gelungen.

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