Medien

Angriff auf ZDF-Kamerateam in Berlin: Verdächtige wieder frei

Der Staatsschutz ermittelt.

Polizeibeamte am 1. Mai in Berlin. | © picture alliance/dpa

02.05.2020 | 02.05.2020, 20:58

Berlin (dpa). Nach dem Angriff auf ein Kamerateam der ZDF-Satiresendung „heute-show" am Mai-Feiertag in Berlin ermittelt nun der Staatsschutz. Das sagte Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Samstag im RBB-Inforadio. Zu weiteren Erkenntnissen, etwa dem politischen Hintergrund der Täter, wollte sie sich wegen der laufenden Ermittlungen zunächst nicht äußern. „Das war ein durchaus wirklich feiger Angriff", sagte Slowik.

Vier Menschen wurden dabei nach Angaben einer Polizeisprecherin vom Freitag so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten, einer ist auch am Samstag weiterhin in der Klinik. Das ZDF-Team war am Nachmittag nach Dreharbeiten von Vermummten angegriffen worden.

Laut Polizei wurden sechs Menschen festgenommen, fünf Männer und eine Frau. Die Tatverdächtigen sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Es seien keine Haftbefehle erlassen worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Samstagabend bei Twitter mit. Es bestünden "kein dringender Tatverdacht bzw. keine Haftgründe".

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Harald Ortmann, Geschäftsführer von TV United, der Produktionsfirma, die den Kameramann und den Tonassistenten für die Dreharbeiten stellte, zeigte sich gegenüber dem ZDF schockiert über den Angriff: "Sie sind mit Totschlägern auf das Team los. Unserem Tonassistenten wurde ins Gesicht getreten - mit einer Brutalität, mit der man in Kauf genommen hat, dass es ein Mensch nicht überlebt." Laut Ortmann wurden neben den drei Securitiy-Mitarbeitern, die ihm zufolge bei Dreharbeiten mittlerweile Standard seien, dem Kameramann und dem Tonassistent auch ein Redakteur verletzt. Zuerst war man im ZDF von fünf verletzten Personen ausgegangen, richtig sei aber sechs.

Trotz der Corona-Beschränkungen waren am Abend des 1. Mai Hunderte Menschen durch Berlin-Kreuzberg gezogen. Feuerwerk wurde gezündet, Sprechchöre gegen die Polizei skandiert. Die Einsatzkräfte versuchten, Demonstrationszüge zu verhindern. Aufzüge sowie größere Ansammlungen sind wegen der Pandemie derzeit verboten, die Teilnahme an nicht genehmigten Demonstrationen ist derzeit eine Straftat.

Der aus Bielefeld stammende Kabarettist Abdelkarim widersprach im Netz kursierenden Behauptungen, der Angriff könnte inszeniert gewesen sein. Bei Twitter schrieb er:

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Er bedankte sich auch bei allen Helfern und für die offensichtlich große Anteilnahme:

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