25.10.2018 | 25.10.2018, 21:03
München
Serie "Die Barbaren" behandelt die Schlacht im Teutoburger Wald.
Der US-amerikanische Streamingkonzern Netflix hat heute eine Nachricht parat, die viele deutsche Fans glücklich machen dürfte: Allein im deutschsprachigen Bereich peilen die US-Amerikaner für das kommende Jahr die Produktion von fünf neuen Serien an - darunter eine, die besonders in Ostwestfalen-Lippe auf Interesse stoßen wird. Das verriet Europa-Programmchefin Kelly Luegenbiehl am Donnerstag bei den Münchner Medientagen. Alle sollen im Jahr 2019 veröffentlicht werden.
In der Serie „Tribes of Europe" wird laut Netflix nach einer mysteriösen globalen Katastrophe in einer post-apokalyptischen Zukunft um die Herrschaft auf dem Kontinent gekämpft. „Die Barbaren" handelt vom Kampf zwischen der römischen Armee und germanischen Stämmen. Die Jugendserie „Don't Try This At Home" dreht sich um drei Schüler und ihren Online-Drogenhandel.
In „Skylines" spielt ein Frankfurter Hip-Hop-Produzent die kriminelle Unterwelt und Polizei gegeneinander aus. In einer noch nicht betitelten Weihnachts-Miniserie treffen sich vier Frauengenerationen zum Fest und müssen ihre Geheimnisse auf den Tisch legen.
Ostwestfalen und Lipper werden besonders gespannt auf "Die Barbaren" warten, von den Niedersachsen in Kalkriese ganz zu schweigen. Tobt doch um den wahren Standort der nach dem Feldherrn der römischen Truppen benannten Varus-Schlacht, die der Serie zugrunde liegen soll, seit langem ein erbitterter Streit unter Heimatforschern, Historikern und Archäologen.
Natürlich beansprucht OWL den Standort für sich; die Schlacht hat hier mit dem Hermanns-Denkmal im Teutoburger Wald bei Detmold ihr prominentestes Wahrzeichen. Ob die Serie die Frage des Kampfplatzes endgültig klärt, war einstweilen nicht zu erfahren.
Bisher nur soviel: Wie die US-Website "Variety" verrät, steht die berühmte Schlacht im Teutoburger Wald im Mittelpunkt der Handlung, in der todesmutige Germanenkrieger den Vormarsch der Truppen des Römischen Imperiums nach Norden im Jahre des Herrn 9 n. Chr. aufhalten.
Arne Nolting, Jan-Martin Scharf und Andreas Heckmann schufen die Filmreihe über das blutige Aufeinandertreffen zweier Welten und verwoben es mit dem Schicksal dreier junger Leute. Erzählt werde, so "Variety", deren Reise von Unschuld zur Schuld, von Treue zum Betrug, von Liebe zu Hass. Ist am Ende Arminius (Hermann), der Cherusker-Fürst, gar einer der drei? Man wird es sehen.
Drei deutsche Serien hat Netflix bereits veröffentlicht oder in Produktion: „Dark", das bald in die zweite Staffel geht, handelt von einer fiktiven deutschen Kleinstadt, in der Kinder verschwinden und in der Vergangenheit wieder auftauchen. „Dogs of Berlin" startet bald und thematisiert ein Ermittlergespann, das Verbrechen in der deutschen Hauptstadt nachgeht.
Die dritte Serie, „Die Welle" nach dem gleichnamigen Roman von Morthon Rhue, wird derzeit vorbereitet. In ihr startet eine Schulklasse ein soziales Experiment und etabliert autokratische Strukturen, bis der Versuch aus dem Ruder läuft.
Zu Beginn dieser Woche hatte das Telekom-Programmangebot MagentaTV, das bis jetzt unter EntertainTV firmierte, angekündigt, zwischen zwei und vier Eigenproduktionen pro Jahr für seine Kundschaft zu entwickeln.
Mit Material der dpa
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