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Tatort "Stau": Lohnt sich der neue Fall aus Stuttgart?

Die Folge im Schnell-Check

Ausnahmsweise hätte Tatort-Kommissar Thorsten Lannert (Richy Müller) es ganz gerne, wenn der Stau noch eine Weile bestehen bliebe, denn dann gäbe es auch mehr Zeit für die Spurensuche.. | © SWR/Andreas Schäfauer

Angela Wiese
09.09.2017 | 09.09.2017, 19:21

Die Stuttgarter Tatort-Kommissare ermitteln am Sonntag. Für Thorsten Lannert und Sebastian Bootz ist es der 20. Fall. Lohnt sich das Einschalten des Krimis oder nicht? Unsere Empfehlung:

Die Geschichte

Ein 14-jähriges Mädchen wird tot am Straßenrand entdeckt. Wurde sie ermordet? Oder ist sie Opfer eines Unfalls, nach dem sich der Autofahrer einfach aus dem Staub gemacht hat? Glaubwürdige Zeugenaussagen gibt es nicht. Die Ermittlungen führen die Tatort-Kommissare direkt in einen Feierabendstau.

Der einzige Augenzeuge ist nicht sehr gesprächig, als Tatort-Kommissar Sebastian Bootz versucht, im Informationen zu entlocken. - © SWR/Alexander Kluge
Der einzige Augenzeuge ist nicht sehr gesprächig, als Tatort-Kommissar Sebastian Bootz versucht, im Informationen zu entlocken. | © SWR/Alexander Kluge

Das Team

Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) ermitteln in ihrem 20. Fall. Beide sind starke Charaktere, die einzeln gut funktionieren. Trotz oder gerade wegen der fehlenden Team-Streitereien, die in anderen Tatorten eine Rolle spielen. In der Folge "Stau" treten beide ohnehin in den Hintergrund und spielen die erfahrenen, besonnenen Ermittler. Im Mittelpunkt stehen andere.

Der Drehort

Dem Titel dieser Folge entsprechend dreht sich der Tatort aus Stuttgart um Stau. Vor allem aber um die Menschen, die in ihm ausharren müssen. Genervt von Job und Alltag, den keifenden Chef oder das stänkernde Kind im Nacken, landen alle Verdächtigen in einem Stau und reagieren, wie Menschen in solchen Situationen eben reagieren. Vielen von uns dürfte bei einigen Szenen durch den Kopf gehen: "Oha. Das könnte ich sein."

Der Humor

So bewegend der Anlass der Ermittlungen, der Tod des Mädchens, auch ist. An Humor fehlt es diesem Tatort trotzdem nicht. Im Stau finden sich Vertreter fast aller Stressgruppen. Schrulligkeit, Besserwisserei und Ungeduld erinnern uns an den Alltag mit einigen Mitmenschen und bringen uns - entspannt auf dem Sofa sitzend - zum Lachen.

Das Fazit

Ein Krimi, der uns nicht von den Socken reißt und wenige Überraschungen bereit hält. Dafür aber ist dieser Tatort aus Stuttgart mit seinen Schauplätzen, dem Inneren der Autos nämlich, unterhaltsam und schafft es, eine Kriminalgeschichte ohne lautes Geschrei und Geschieße zu erzählen. Unsere Empfehlung: einschalten.