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Sibel Kekilli steigt beim Kieler Tatort aus

Schauspielerin will mehr Zeit für andere Projekte haben/NDR bedauert Entscheidung

Gehen getrennte Wege: Während Axel Milberg dem Kieler Tatort treu bleibt, verlässt Sibel Kekilli das Format. | © dpa

Anneke Quasdorf
07.02.2017 | 07.02.2017, 10:57

Kiel/Hamburg (dpa). Schauspielerin Sibel Kekilli (36) macht Schluss beim Tatort. Zweimal noch wird sie in neuen Folgen des Kieler Formates zu sehen sein, dann tritt Kommissarin Sarah Brandt ab.

„Es braucht natürlich eine Portion Mut, nicht weiter zu machen, aber ich möchte als Schauspielerin wieder mehr Freiraum für andere Projekte und Rollenangebote haben", sagte Kekilli der „Süddeutschen Zeitung". Mit ihrer Rolle habe sie sich sehr verbunden gefühlt. Sie habe mit ihr viele Kämpfe durch- und überlebt. „Nun ist es jedoch mein Wunsch, ihr Lebewohl zu sagen".

Seit Herbst 2010 war Kekilli, die ihr Filmdebüt als Hauptdarstellerin in Fatih Akins Drama „Gegen die Wand" (2004) gab, auf Verbrecherjagd an der Förde zu sehen. Für insgesamt 14 „Tatort"-Folgen stand Kekilli vor der Kamera. Über ihren Ausstieg war bereits spekuliert worden, nachdem sie mit einer Rolle in der US-Erfolgsserie „Game of Thrones" auch international bekannter geworden war. Von 2011 bis 2014 war Kekilli in 20 Episoden der Fantasy-Serie zu sehen.

NDR bedauert Entscheidung

Der NDR bedauert die Entscheidung der Schauspielerin. „Schade, dass Sibel Kekilli künftig nicht mehr die Kommissarin Sarah Brandt spielen möchte", erklärte Thomas Schreiber, Leiter des NDR Programmbereichs Fiktion & Unterhaltung. „Sie hat dem Kieler „Tatort" gut getan. Ich wünsche ihr, dass Regisseure und Produzenten sie mit neuen herausfordernden Rollen besetzen." Der NDR sei seit Längerem mit der Schauspielerin im Gespräch über den „Tatort" gewesen, deswegen sei der Sender von der Entscheidung nicht überrascht worden.

Wie der NDR mittteilte, zeigt das Erste die beiden letzten neuen Folgen mit Kommissarin Sarah Brandt am am 19. März („Borowski und das dunkle Netz" von David Wnendt) und am 21. Mai („Borowski und das Fest des Nordens" von Jan Bonny nach einer Vorlage von Henning Mankell). Beide seien bereits abgedreht. „Wer künftig im Kieler „Tatort" an der Seite von Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) ermitteln wird, wird der NDR rechtzeitig bekannt geben", hieß es weiter.

Eine Würdigung nimmt Sibel Kekilli allerdings noch mit vor ihrem Ausstieg: Gemeinsam mit ihrem Kollegen Axel Milberg wird sie von der sächsischen Polizei zur Ehrenkommissarin des Freistaates Sachsen ernannt. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPoIG) Sachsen übergibt die Ernennung im Rahmen des 17. Landes-Polizeiballs am 19. Mai in Dresden.