Von
Andrea Sahlmen
13.03.2019 | 13.03.2019, 08:53
Hamburg
Inhaberin des Lokals rechtfertigt ihr Restaurantkonzept und fühlt sich gemobbt
Hamburg. Auf den ersten Blick scheint das Moki's Goodies ein ganz normales Hamburger Frühstücksrestaurant zu sein. Erst wenn man das Kleingedruckte auf der Website liest, fällt eine Besonderheit auf. "Für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren", steht da geschrieben. Dazu kommt weiter unten auf der Seite: "Keine Hunde und Kinderwagen im Innenbereich."
Mit dem Aussperren von Kleinkindern bringt die Inhaberin Monika Ertl viele Mütter auf die Palme. Vor allem auf dem Vergleichsportal yelp.de häufen sich die negativen Bewertungen seit einiger Zeit. "Wurde noch nie so in einem Café behandelt, mein Baby und ich waren mehr als unwillkommen", schreibt Chrissi G. aus Hamburg dort.
Ähnliche Erfahrungen hat Nicole F. gemacht. Kinderwagen seien grundsätzlich nicht erlaubt und müssten draußen bleiben, habe das Personal im Lokal erläutert. Nachdem die Babys kurz geweint hätten, wurden die Besucher ihrer Aussage zufolge aus dem Lokal geworfen. "Ich habe mich noch nie so unerwünscht gefühlt", schreibt die Frau auf yelp.de. Ihr Fazit: "Nie wieder" wolle sie das Restaurant betreten.
Gegen die Wut der Besucher wehrt sich die Inhaberin von Moki's Goodies, Monika Ertl, nun. Über Instagram wendet sie sich nun an die "Supermuttis", die sie angreifen. "Das moki’s goodies ist kein spendenfinanziertes, demokratisches Mutter-Kind-Projekt, sondern ein Restaurant, für das ich mir ein Konzept überlegt und in das ich mein privates Geld investiert habe", schreibt Ertl. Sie sei selbst Mutter und in einer großen Familie aufgewachsen, deshalb kenne sie sich aus. "Kinderfeindlichkeit zu unterstellen, ist also schonmal Blödsinn", so die Besitzerin des Lokals.
Sie wirft ihren Kritikern sogar regelrecht "Mobbing" vor. "Ohne dass auch nur eine einzige von Euch vorher das persönliche Gespräch gesucht hätte, verurteilt Ihr mit heiligem Eifer mein Unternehmen mit erstaunlicher verbaler Aufrüstung und Feindseligkeit", kritisiert sie. Würde man die Situation mal gedanklich von Muttis im Internet zu Schülern auf dem Pausenhof übertragen, dann wäre die Bezeichnung glasklar „Mobbing".
Im vergangenen Sommer hatte schon das Rügener Restaurant "Oma's Küche und Quartier" für Schlagzeilen gesorgt, in dem Kinder unter 14 Jahren ab 17 Uhr verboten sind. Man wolle dann ein "erwachsenenfreundliches Restaurant" sein.
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