Miami. Die Fast-Food-Ketten Burger King und McDonald's zeigen in den USA seit Jahren mit ihren Kampagnen, dass sie sich im Kampf um Aufmerksamkeit gern gegenseitig aufs Korn nehmen. Bei der aktuellen Kampagne zu den "Unhappy Meals" bei Burger King geht es aber nur auf den ersten Blick um eine der üblichen Sticheleien gegen den großen Konkurrenten und - in diesem Fall - seine Menüs für Kinder.
"Nicht jeder wacht fröhlich auf, manchmal bist Du traurig, hast Angst, fühlst Dich beschissen" - diese Aussage macht bereits in den ersten Sekunden des Clips klar, dass nicht einfach um Burger gehen kann. Eine Angestellte, die sich über ihren Chef ärgert und Dokumente in die Luft schleudert, ein junger Mann, der traurig darüber ist, dass er es aufgrund des hohen Studiendarlehens wohl nie schaffen wird, zu Hause auszuziehen - das Video zeigt Menschen in Situationen, in denen sie alles andere als glücklich sind.
Gefühle als Menü
In den Chor zu "alles, worum ich Dich bitte, ist, dass Du es zulässt, dass ich mich so fühlen kann, wie ich will" stimmen auch eine junge Frau ein, die sich beschwert, dass andere ihr vorwerfen, zu jung zu sein, um ihre kleine Tochter aufzuziehen, sowie eine Schülerin, die gemobbt wird. Am Ende stellt Burger King die fünf verschiedenen "Real Meals" für die verschiedenen Stimmungslagen vor: "Blue" (wenn man traurig ist), "Yaaas" (wenn man seine Aufregung nicht mehr unterdrücken kann), "Pissed" (wenn man verärgert ist), "Salty" (wenn man ein wenig verbittert ist) sowie "DGAF" (wenn einem wirklich alles egal ist).
"Niemand kann immer glücklich sein und das ist völlig in Ordnung", erklärt Burger King den Werbespot und spricht den Druck in sozialen Medien an. Menschen sollen sich treu bleiben und so fühlen können, wie sie möchten - es geht um Echtheit. Die "Real Meals" enthalten aber keine neuen Gerichte passend zur Stimmung. Vielmehr wird das bestellte Whopper-Menü in der speziell gestalteten Box verpackt. Kunden können quasi ihren Gemütszustand zur Schau stellen, wenn sie in einem der Restaurants in Austin, Seattle, Miami, Los Angeles oder New York City bestellen.
Sorge um psychische Gesundheit
Die zweitgrößte Burger-Kette der Welt (17.700 Filialen) hat die Kampagne speziell für den Monat Mai entwickelt, der seit 70 Jahren in den USA dafür genutzt wird, um auf Fragen der psychischen Gesundheit aufmerksam gemacht wird. Gleichzeitig fordert das Unternehmen auf, die gemeinnützige Organisation Mental Health America zu unterstützen.
Zum Video gibt es sowohl einige lobende Worte dafür, dass ein wichtiges Problem angesprochen werde. Ebenso kritisieren Nutzer, dass Arbeitsbedingungen bei der Fast-Food-Kette die eigenen Mitarbeiter nicht glücklich machen. Zudem solle Burger King keinen Profit mit dem Thema psychische Gesundheit machen, sondern am besten selbst Geld an Organisationen spenden, die sich damit befassen. Ob überhaupt das Essen bei Burger-King hilfreich ist, wenn man sich schlecht fühlt, darüber gibt es Dissens.
In zahlreichen Werbekampagnen hat sich Burger King mit Branchenprimus und Erzfeind McDonald's - der größten Fast-Food-Kette mit mehr als 18.700 Restaurants - einen humorvollen Schlagabtausch geliefert.
Feindschaft mit McDonalds
Mehrere Hinweise auf die nächsten Burger-King-Restaurants an der Straße - dabei genügt eine Information zum nächsten McDonald's - eine Vergleichskampagne aus Frankreich:
Zu viel Werbung für McDonald's in Brasilien - Abhilfe schafft Burger King mit einer App:Natürlich zelebrieren die Unternehmen auch auf Twitter einen Wettkampf um Aufmerksamkeit - als der Burger-King-Account 2013 gehacked wurde, streute McDonald's allerdings kein Salz in die Wunde.
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