Paris (KNA). Der Verleih mehrerer Werke von Leonardo da Vinci (1457-1519) belastet derzeit die Beziehungen zwischen Frankreich und Italien. Die Bilder sollen für eine Retrospektive im Herbst zum 500. Todestag des Renaissance-Genies von italienischen Museen an den Pariser Louvre verliehen werden. Das war bereits 2017 vereinbart worden.
Ausgelöst wurden die Spannungen von Italiens Kulturministerin Lucia Borgonzoni. Sie sagte der Zeitung „Corriere della Sera" Mitte Februar: „Leonardo ist Italiener, er ist nur in Frankreich gestorben." Der Verleih der Gemälde an den Louvre würde Italien „an den Rand eines großen Kulturereignisses drängen".
Experte: Es wäre "sehr peinlich für den Louvre"
Da Vinci wurde in Florenz geboren. Danach lebte er in Mailand, Rom und zuletzt auf dem Schloss Clos Luce in Amboise bei Tours. Dort starb er am 2. Mai 1519. Der französische Da-Vinci-Experte Jacques Franck sagte der Zeitung „20 Minutes", es wäre sehr „peinlich" für den Louvre, wenn die Gemälde nicht gezeigt werden könnten. Zudem müssten die Ausstellung neu organisiert und der Katalog neu gedruckt werden.
Die Kulturminister Italiens und Frankreichs trafen sich am Donnerstag in Mailand. Der Ausgang des Treffens ist noch nicht bekannt. Bereits zuletzt hatte es Spannungen zwischen Frankreich und Italien gegeben. Nachdem Italiens Vize-Ministerpräsident Luigi Di Maio Vertreter der „Gelbwesten"-Bewegung getroffen hatte, wurde vorübergehend der französische Botschafter aus Italien abgezogen.
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