Marseille. Die Wolfspinne verdankt ihren Namen vermutlich der Art und Weise, wie sie jagt. Mit ihren acht Augen kann sie gut sehen und ihren Opfern auflauern. Sobald ihre Beute vorbeikommt, schnellt sie dank ihrer kräftigen Laufbeine aus ihrem Versteck hervor. Käfer, Larven, Insekten stehen auf ihrem Speiseplan. Rund 2.300 verschiedene Arten gibt es weltweit. Ein Exemplar soll es auf den Zeh eines britischen Touristen abgesehen haben.
Colin Blake aus Northumberland schildert der „BBC“, dass er vor einem Monat den 35. Hochzeitstag mit seiner Frau in einem Restaurant in Marseille unter freiem Himmel gefeiert habe. Am nächsten Tag sei der großer Zeh an seinem rechten Fuß stark angeschwollen. Die Haut war dunkellila. Er habe aber „überhaupt nicht gemerkt“, dass er gebissen wurde.
Grund für Schwellung entdeckt
Das Paar sucht den Schiffsarzt des Kreuzfahrtschiffes auf, mit dem sie unterwegs waren. Blake wurde erläutert, dass ihn „eine peruanische Wolfspinne“ gebissen habe. Mitarbeiter schneiden den Bereich auf. Daraufhin sei Eiter herausgekommen, der zudem schwarze Körnchen enthielt. Es handelte sich um Spinneneier. Zurück in Großbritannien hat Blake erneut Beschwerden. Er entdeckt „einen Fremdkörper“ in seinem Fuß. „Eines der Spinneneier war nicht herausgeflossen, so dass eine kleine Spinne schlüpfen konnte.“
Die Antibiotika, die er einnahm, sollen sie abgetötet haben. Ärzte schnitten die betroffene Stelle auf und entfernten den Gliederfüßer seinen weiteren Ausführungen zufolge.
Wie Spinnen für Nachwuchs sorgen
Dass eine Wolfspinne ihre Eier unter die Haut eines Menschen abgelegt haben soll, ist sehr fragwürdig. Normalerweise legt das Weibchen ihre Eier in einen Kokon. Er ist an ihren Spinnwarzen befestigt und sie trägt ihn mit sich herum. Keine Spinne verfügt über eine ausgestülpte Legeröhre oder einen Legebohrer, mit dem sie Eier in einen Wirt ablegen könnte.
Es gibt aber eine Reihe von Tieren, die dafür bekannt sind, dass sie ihre Eier auch unter die menschliche Haut legen können. Hierzu gehören etwa Krätzmilben. Die Larven von bestimmten Dasselfliegen bohren sich unter die Haut des Wirtstieres. Eine Art, die speziell nur den Menschen befällt (Dermatobia hominis), kommt in Süd- und Mittelamerika vor. In Europa sind Arten verbreitet, die vor allem Rinder und Pferde befallen.