Berlin (dpa/AFP). In Deutschland sind im ersten Halbjahr 2018 zwar weniger neue Fälle von Masern erfasst worden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Besonders hohe Fallzahlen aber gibt es weiterhin in Nordrhein-Westfalen. Das war auch 2017 schon so.
Bis zum 30. Juni erkrankten bundesweit nachweislich 387 Menschen an dem hochansteckenden Virus, wie aus einem aktuellen Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervorgeht. In NRW waren es demnach 173 Fälle. Im Ländervergleich hohe Fallzahlen gab es außerdem in Baden-Württemberg (69) und Bayern (57). 2017 waren bis zur Jahresmitte bundesweit knapp 800 Betroffene gezählt worden.
Im vergangenen Jahr gab es 520 Masernfälle in NRW
Ähnliche Schwankungen der Gesamtzahlen gab es immer wieder in den vergangenen Jahren. Schon länger sieht das RKI bei Masernzahlen aber keine rückläufige Tendenz mehr. 2017 gab es in Deutschland insgesamt fast dreimal so viele Masernfälle wie 2016. 2017 wurden laut dem RKI insgesamt 929 Masernerkrankungen übermittelt. 2016 wurden hingegen nur 325 Fälle registriert, 2015 zählte mit 2.464 Fällen zu einem der masernreichsten Jahre seit Beginn der Meldepflicht.
Die weitaus höchste Fallzahl mit 520 Erkrankungen wurde 2017 aus Nordrhein-Westfalen gemeldet, auch Hessen, Berlin, Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg waren häufiger betroffen. Sieben Bundesländer übermittelten allerdings auch weniger als zehn Fälle im ganzen Jahr.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) strebt die Elimination der Masern an. Die Krankheit geht mit grippeähnlichen Symptomen und später einem charakteristischen Hautausschlag einher. Sie schwächt das Immunsystem und kann in sehr seltenen Fällen tödlich enden. Gefährlich sind Masern vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern.