Spaß und Nervenkitzel auf der Libori-Kirmes

Paderborn. Noch nicht auf dem Maspernplatz angekommen, ist das Kirmes-Gefühl schon da. Das Sausen des Break-Dancers, der dröhnende Bass aus den Lautsprechern, die leicht verzerrte Stimme, die die kreischende Meute im Fahrgeschäft weiter anheizt – all das ist schon von Weitem zu hören. Der Andrang am Einlass ist überschaubar. In der kurzen Warteschlange von etwa 15 bis 20 Personen geht es flott vorwärts. Auf dem Kirmesplatz tummeln sich am späten Dienstagnachmittag gar nicht so viele Menschen. Oder zumindest wirkt es so, weil die Gänge auf dem Gelände coronabedingt besonders breit sind. Hier kommt man sich so leicht nicht in die Quere. Kleinere Menschentrauben warten vor allem sehnsüchtig vor den größeren Fahrgeschäften: am Break-Dancer, am Auto-Scooter und am Musik-Express. Die basslastige Pop-Musik, teils auch launiger Schlager, dröhnt aus den Boxen. Es riecht wunderbar nach Zuckerwatte und Popcorn. &bdquo;Wer will noch eine Runde drehen?", heizt der Karussell-Führer die Meute im Break-Dancer an. Das Fahrgeschäft wird schneller, das Sausen lauter – ebenso wie das Gekreische der Jugendlichen, die den Nervenkitzel suchen. &bdquo;Hopp, wir drehen noch mal richtig auf", verspricht er. Eine Art Sirene heult auf, das Karussell nimmt deutlich an Fahrt auf, die Sitze drehen sich, ein paar Jugendliche nehmen die Hände hoch und schreien aus vollem Hals. Schnelle Geschwindigkeit bringt den besonderen Kick &bdquo;Für uns gehört der Break-Dancer einfach dazu", sagt eine 15-jährige Kirmesbesucherin, die sich hier mit fünf Freunden getroffen hat und darauf wartet, endlich einen Platz im Fahrgeschäft zu ergattern. Die schnelle Geschwindigkeit und das zügige, ruckartige Drehen der Sitze seien aufregend und brächten einen richtigen Kick. Vor allem die Klassiker haben es der Gruppe angetan. &bdquo;Wir sind auch immer sehr gerne am Auto-Scooter und am Musik-Express, wie die meisten anderen auch", sagt einer ihrer Begleiter. Der Break-Dancer beendet gerade die Fahrt, die Bügel der Sitze öffnen sich und die Gruppe stürmt los, um einen Platz zu bekommen. Nicht nur die Karussells haben es den Kirmesbesuchern trotz des mittlerweile einsetzenden Regens angetan. Vereinzelt wird hier und dort auf Dosen geworfen, mit Pfeilen auf Ballons gezielt oder am Imbissstand eine kurze Pause eingelegt. Auch die ein oder andere rosafarbene oder bunte Zuckerwatte wird verdrückt. &bdquo;Ran an die Lose, ran an die Gewinne – finden Sie das Land und die passende Hauptstadt, haben Sie bei den Preisen freie Auswahl", versucht ein Mann an der Losbude, ein paar Glücksspiel-Willige zu angeln. Das klappt. Viele Lose – offenbar Nieten – sind auf dem Boden verstreut. Preise gibt es noch genügend: Vor allem große Teddybären mit Herz und andere Kuscheltiere hängen von der Decke des Wagens. Unweit davon entfernt, fast direkt gegenüber, steht der &bdquo;Voodoo Jumper", ein Gefährt mit mehreren Armen, an denen Gondeln befestigt sind. Die Besucher fahren in den hängenden, selbst-drehenden Gondeln im Kreis, zusätzlich gehen die Arme immer wieder auf und ab. Dadurch entsteht ein Freifall-Effekt. Für die 10-jährige Marleen Bohla ein Riesenspaß. &bdquo;Es war super cool", sagt sie mit einem breiten Lächeln nach ihrer Fahrt. &bdquo;Es war sehr schnell. Ich hatte ein starkes Kribbeln im Bauch. Es ist aufregender und schneller, als es von außen aussah", findet Bianca Gockel, die die Fahrt zusammen mit der Kleinen gemeistert hat. Spaß liefert offenbar auch die neue Attraktion &bdquo;Jetlag". Das Highspeed-Karussell ist nicht nur besonders schnell, sondern wirbelt die Besucher auch ordentlich durch die Luft. Zwei Jungs, etwa um die zwölf, dreizehn Jahre alt, stolpern nach ihrer Fahrt aus dem Karussell. &bdquo;Das war ja der Wahnsinn. Ich hatte so’n richtig krasses Ziehen im Bauch", raunt der eine dem anderen zu. &bdquo;Ich auch. Lass' uns jetzt erstmal ein bisschen zum Auto-Scooter oder Musik-Express", sagt der andere und die beiden ziehen davon. Mehr Besucher dürfen aufs Gelände Übrigens: Waren am Dienstag auf dem Gelände nur 1.200 Besucher zugelassen, dürfen seit diesem Mittwoch wieder 5.000 Menschen gleichzeitig auf das Gelände – maximal 1.200 getestete und 3.800 Personen, die vollständig geimpft oder genesen sind. Auf Initiative von Landrat Christoph Rüther und Bürgermeister Michael Dreier war in Abstimmung mit dem Landtagsabgeordneten Daniel Sieveke eine entsprechende Anfrage gestellt und vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales positiv beantwortet worden.

Meistgelesen