Mehr als Bilbija & Co.: Das sind die heimlichen Erfolgsgaranten des SC Paderborn

Paderborn. Die Schlagzeilen gehören oft Offensivspielern wie Filip Bilbija oder Leistungsträgern wie Torhüter Dennis Seimen und Abwehrchef Felix Götze. Doch der anhaltende Erfolg des SC Paderborn beruht nicht allein auf den bekannten Namen, die gerne durch die Medien getragen werden. Im Hintergrund, meist weniger offensichtlich, leisten auch andere Spieler wertvolle Arbeit. Sie agieren oft unspektakulär, tragen aber durchaus zum aktuellen Mannschaftserfolg bei. Eben jene Profis stehen für die Tiefe und Ausgeglichenheit des Kaders, die den SCP in dieser Saison so stabil macht. Lesen Sie auch: Bilbija erleidet Kapselverletzung, Engelns sagt Länderspielreise ab Tjark Scheller: Vom Ergänzungsspieler zum Dauerbrenner Noch im Sommer schien Tjark Schellers Platz in der Startelf verloren. In der Vorbereitung überzeugten David Kinsombi und Marcel Hoffmeier in der Innenverteidigung, besonders im Trainingslager im österreichischen Walchsee machten beide auf sich aufmerksam. Doch kurz vor Saisonstart änderte sich alles: Kinsombi zog sich vor dem letzten Test gegen Leeds United eine schwere Muskelverletzung zu, auch Kapitän Felix Götze war noch nicht fit – Scheller rückte ins Team. Was zunächst aber wohl als Übergangslösung gedacht war, wurde zur Konstante. Am vierten Spieltag verletzte sich auch Hoffmeier schwer am Kreuzband, seither ist Scheller aus der Dreierkette kaum mehr wegzudenken. Er verteidigt links wie zentral zuverlässig, füllt Lücken, bleibt fehlerarm. Und durch den jüngsten Ausfall von Calvin Brackelmann, der jetzt am Dienstag in München erfolgreich am linken Oberschenkel operiert wurde – eine Verkalkung wurde entfernt – und noch mehrere Wochen pausieren muss, ist Scheller ohnehin gesetzt. &bdquo;Tjark Scheller ist auf jeden Fall ein Erfolgsgarant und ein sehr wichtiger Spieler für uns“, erklärt Sport-Geschäftsführer Sebastian Lange. &bdquo;Genau für solche Fälle plant man einen Kader. Über eine Saison brauchst du vier, fünf Innenverteidiger, die verlässlich spielen können. Am Ende kommen alle auf ihre Einsätze. Und für Tjark läuft es gerade sehr gut.“ Tatsächlich hat Scheller genau das geschafft, was vielen jungen Spielern oft schwerfällt: im exakt richtigen Moment bereit zu sein. Und selbst wenn alle wieder fit sind, wird sich der 23-Jährige kaum kampflos aus dem Stammteam verdrängen lassen. Luis Engelns: 18 Jahre jung und verlässlich Ein ähnlicher Fall ist Luis Engelns. Der 18-Jährige stand zu Saisonbeginn etwas überraschend in der Startelf, hat sich inzwischen als erster Einwechselspieler im zentralen Mittelfeld etabliert. Immer wenn er kommt, zeigt er Präsenz, Ballsicherheit und ein gutes Gespür für Räume. Sein Problem: Vor ihm spielen derzeit Mika Baur und Santiago Castañeda – ein Mittelfeldduo, das sich hervorragend ergänzt und aktuell kaum Anlass zur Veränderung bietet. &bdquo;Wir haben für die Liga eine sehr junge Mannschaft“, sagt Sebastian Lange. &bdquo;Und die Jungs wollen. Sie sind begeisterungsfähig und gierig. Sie arbeiten hart. Das ist genau das, worum es in den Meisterschaftsspielen geht. Da ist Tjark ein Teil von aber auch alle anderen. Es geht darum, zu wissen, dass jeder Spieler wichtig ist. Aber jeder weiß auch: Vielleicht ist mal ein anderer dran. Das macht auch eine erfolgreiche Mannschaft aus.“ Luis Engelns verkörpert genau das: Er ist zwar der jüngste Spieler im Kader, macht jedoch Druck, ohne zu drängeln. Und wenn er gebraucht wird, ist er zur Stelle. Lesen Sie auch: Santiago Castaneda vom SC Paderborn träumt von der WM und hofft auf Olympia Stefano Marino: Junger Stürmer macht Druck im Angriff Auch vorne sorgt ein junger Spieler dafür, dass der Konkurrenzdruck hoch bleibt: der 21-jährige Stefano Marino. Der Stürmer, der im Sommer noch als Perspektivspieler galt, hat sich Stück für Stück an die erste Elf herangearbeitet. Dafür legt er auch immer wieder Zusatzschichten ein. Regelmäßig trainiert er mit Athletikcoach Ruben Solis individuell, um an Spritzigkeit und Durchsetzungskraft zu gewinnen. Inzwischen hat Marino sowohl im DFB-Pokal als auch in der Liga getroffen und durfte zuletzt als Lohn dafür zwei Ligaspiele von Beginn an bestreiten. Auch wenn die vergangene Partie in Magdeburg noch Luft nach oben ließ, sorgt er für frischen Wind und zwingt die etablierten Angreifer dazu, konstant Leistung zu bringen. Seine Entwicklung steht exemplarisch für den Konkurrenzkampf im SCP-Kader. Markus Schubert: Der Teamspieler im Hintergrund Erfolgsgarant ist auch einer, der gar nicht regelmäßig spielt: Markus Schubert. Der Torhüter trat im Sommer in den offenen Konkurrenzkampf mit Dennis Seimen um die Nummer eins, verlor ihn allerdings knapp. Anstatt zu hadern, fügt sich der Ex-Schalker in seine Rolle, trainiert professionell, unterstützt Seimen und bringt Ruhe und gute Laune in die Kabine. In den Pokalspielen stand Schubert zwischen den Pfosten, in der Liga sitzt er auf der Bank und akzeptiert das auch, ohne Unruhe zu erzeugen. Genau solche Typen braucht eine Mannschaft, die oben mitspielen will: Profis, die ihre Rolle kennen und annehmen.

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