SCP-Splitter

Ex-Paderborner in Feierlaune: Schonlau rettet den HSV, "Herze" macht Party

Der langjährige SCP-Kicker schafft mit Hamburg den Sprung in die Relegation. Ein ehemaliger Teamkollege lässt mit Essen die Sau raus. Und auch zwei weitere Ex-Paderborner haben guten Grund zum Feiern.

So jubelte HSV-Kapitän Sebastian Schonlau über seinen 2:1-Führungstreffer in Rostock. | © picture alliance

Frank Beineke
16.05.2022 | 15.09.2022, 10:22

Schonlaus HSV macht's mal wieder spannend

Sebastian Schonlau lief am Sonntag zunächst Gefahr, zur tragischen Figur zu werden. So verlor der Kapitän des Hamburger SV im Gastspiel bei Hansa Rostock in der 13. Minute ein Laufduell gegen Danylo Sikan. Dieser passte auf Nico Neidhart. Und der HSV lag 0:1 zurück. Folge: Die Hamburger standen plötzlich wieder auf dem verflixten vierten Platz.

Doch dann trug Schonlau maßgeblich dazu bei, dass seine Hamburger doch noch die Relegation um den Bundesliga-Aufstieg buchten. So erzielte der langjährige Spieler des SC Paderborn in der 75. Minute mit seinem vierten Saisontreffer die 2:1-Führung der Gäste, die am Ende mit 3:2 siegten. "Wir machen es immer ein bisschen spannend. Aber egal, was kommt, wir geben nicht auf", sagte Schonlau nach dem Krimi an der Ostsee.

Für den gebürtigen Warburger und seine Teamkollegen steht an diesem Donnerstag, 19. Mai, zunächst das Hinspiel bei Hertha BSC Berlin auf dem Programm. Die Entscheidung fällt dann am Montag, 23. Mai, in Hamburg. Anstoß ist jeweils um 20.30 Uhr. "Ich habe gehört, Relegation sei wie Pokal. Und im Pokal haben wir diese Saison ganz ordentlich gespielt. Ich glaube, da geht was", so Schonlau.

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"Herze" ist in Partylaune

Schon bei den beiden Paderborner Aufstiegen in den Jahren 2018 und 2019 hatte Felix Herzenbruch bewiesen, dass er ein Feierbiest ist. Und exakt das stellte der ehemalige Linksverteidiger des SC Paderborn auch am Wochenende unter Beweis. Da nämlich schaffte "Herze" mit Rot-Weiß Essen den langersehnten Aufstieg in die 3. Liga. Und der ehemalige SCP-Spieler war beim Feiern als Vorsänger und Animateur ganz vorne mit dabei.

"Ich komme raus zum Aufwärmen und habe schon Tränen in den Augen. Die Leute hier sind einfach geisteskrank", kommentierte der 29-Jährige die außergewöhnliche Atmosphäre an der Hafenstraße. Nach dem 2:0-Heimsieg gegen Ahlen brachen dann alle Dämme. Nach 14 Jahren ist Essen zurück im Profifußball.

"Ich bin stolz, zu dieser Mannschaft zu gehören, die aus dieser Schweineliga rausgekommen ist", erklärte Herzenbruch, der als Stammspieler maßgeblich zum Aufstieg beigetragen hat. Am Montag ging es für Essens Fußballhelden auf eine dreitägige Mannschaftsfahrt auf Mallorca. Und Herzenbruch kündigte bereits an, auch dort Vollgas geben zu wollen. "Bis Mittwoch haue ich mir so einen rein, das kannst du dir gar nicht vorstellen", gab der Ex-Paderborner zu Protokoll.

Ein Ex-Paderborner rettet Verl

In der Paderborner Benteler-Arena stieg am Samstag eine Klassenerhaltsparty. Der SC Verl ergatterte im letzten Saisonspiel ein 1:1 gegen den MSV Duisburg und sicherte sich damit den Verbleib in der 3. Liga. Verls Cheftrainer Michél "Mitch" Kniat, der Mitte Februar vom SC Paderborn zum OWL-Nachbarn gewechselt war, konnte sich somit als Retter feiern lassen.

„Es ist unglaublich, wie Mitch eine verunsicherte Mannschaft wieder aufgebaut und was für eine Mentalität er ihr eingeimpft hat", lobte Verls Sportvorstand Raimund Bertels seinen Coach, unter dem der SCV sehenswerte 16 Punkte aus zwölf Spielen einheimste. Auch die Entscheidung, die letzten sechs Heimspiele in Paderborn statt in Lotte auszutragen, sollte sich auszahlen.

Im Saisonfinale waren die Verler allerdings vor 2.854 Zuschauern in der Benteler-Arena zunächst durch einen Gegentreffer des ehemaligen SCP-Spielers Moritz Stoppelkamp mit 0:1 (33.) in Rückstand geraten. Ron Berlinski besorgte dann in Minute 50 den Ausgleich. Auf die Frage, ob er denn noch genügend Kraft zum Feiern habe, antwortete Berlinski anschließend bei Magenta TV: "Natürlich, ich war früher Amateur, da haben wir immer gesoffen." In der nächsten Saison wird Berlinski übrigens für RW Essen kicken - zusammen mit Felix Herzenbruch.

Michel spielt bald international

Und noch ein weiterer langjähriger Paderborner hatte am Wochenende Grund zum Feiern. Sven Michel buchte mit dem 1. FC Union Berlin das Ticket für die Europa League. Die Eisernen feierten am Samstag beim Bundesliga-Saisonfinale einen 3:2-Heimsieg gegen den VfL Bochum und kletterten sogar noch auf den fünften Tabellenplatz.

"Europa, wir kommen", jubelte Michel anschließend. Mit 31 Jahren wird der gebürtige Siegerländer nun erstmals international spielen. Und zu diesem Erfolg hat der Winterneuzugang vom SC Paderborn mit wichtigen Jokertoren beigetragen. In der Partie gegen Bochum gab es für Michel neben Licht aber auch etwas Schatten.

So wurde der Union-Stürmer in der 19. Minute für seinen verletzten Teamkollegen Sheraldo Becker eingewechselt. Michel holte umgehend einen Handelfmeter zur Berliner 2:0-Führung heraus. Dennoch wurde er in der Pause wieder ausgewechselt, weil er akut gelb-rot-gefährdet war. Doch das konnte Michel an diesem besonderen Tag wohl locker verschmerzen.


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