SC Paderborn

Kommentar zur Hinrunde: "Der SCP hat nicht viel falsch gemacht"

Trotz der Sieglos-Serie im Jahresendspurt kann der SC Paderborn mit seiner Halbzeitbilanz zufrieden sein. Der Umbruch ist gelungen. Allerdings muss der SCP gerade in der Offensive flexibler werden.

Sportchef Fabian Wohlgemuth (r.) und Trainer Lukas Kwasniok haben den personellen Umbruch beim SC Paderborn gut gemeistert. | © Uwe Müller

Frank Beineke
13.12.2021 | 06.10.2022, 10:07

Paderborn. Oftmals heißt es ja: Der letzte Eindruck zählt. Und in dieser Hinsicht hat der SC Paderborn im Hinrunden-Endspurt mit vier sieglosen Spielen in Folge keine gute Figur abgegeben. Doch der Blick auf die Tabelle zeigt: So viel kann der Fußball-Zweitligist von der Pader in den vergangenen Monaten nicht falsch gemacht haben. 27 Punkte sind aller Ehren wert. Damit hat der SCP sogar zwei Zähler mehr als zur Halbzeit der vergangenen Saison. Dabei hatte so mancher Paderborner "Zweckpessimist" dem Klub nach dem Abgang von Trainer Steffen Baumgart und dem personellen Umbruch in der Mannschaft einen tiefen Absturz prophezeit.

Doch der blieb aus. Stattdessen legt das neuformierte Team eine erstaunliche Stabilität an den Tag. So verloren die Paderborner keines ihrer 18 Pflichtspiele mit mehr als einem Tor Differenz. Denn auch an Tagen, an denen spielerisch herzlich wenig klappte, haben Kampfgeist und Einsatzwillen bislang stets gestimmt. Das Vereins-Leitmotiv "Mit Herzblut. Fußball" wird mit Leben gefüllt. Dies ist der beste Beleg für den exzellenten Teamgeist, der unbestritten einer der größten Pluspunkte des SC Paderborn 07 ist.

Die Heimbilanz als Wermutstropfen

Sportchef Fabian Wohlgemuth und Trainer Lukas Kwasniok haben bei der Auswahl der Neuzugänge ein gutes Händchen bewiesen - nicht nur, was die sportlichen Qualitäten, sondern auch was den Charakter der Spieler betrifft. Und mit den jüngsten Vertragsverlängerungen von Marco Schuster und Julian Justvan ist der SCP auf einem sehr guten Weg, um frühzeitig die personellen Weichen für die nächste Saison zu stellen.

Newsletter
SC Paderborn 07
Wöchentlich alle News rund um den SC Paderborn.

Auswärts schrieb die Mannschaft in dieser Hinrunde mit fünf Siegen und drei Remis zudem Vereinsgeschichte. Ein dicker Wermutstropfen ist die schlechte Bilanz in der heimischen Benteler-Arena. In neun Heimspielen verbuchten die Paderborner lediglich zwei Dreier und magere elf Treffer. Das ist deutlich zu wenig. Auch der neuformierte SCP fühlt sich halt weiterhin am wohlsten, wenn die nötigen Räume fürs schnelle Umschaltspiel vorhanden sind. Gerade in den Heimspielen aber geht es meistens gegen tiefer stehende Kontrahenten, so dass die Kwasniok-Schützlinge oftmals Probleme haben, Chancen zu kreieren. Doch dieses Problem haben viele Teams.

Die Alternativen im Sturm schwächeln

Nichtsdestotrotz muss sich der SCP in der Rückrunde in Sachen Kreativität und Durchschlagskraft steigern. Derzeit ist die Mannschaft noch zu sehr vom Sturmduo Sven Michel und Felix Platte abhängig. Ihre Sturmkollegen sind noch nicht soweit (Marvin Cuni, Kelvin Ofori), befinden sich in einer Formkrise (Dennis Srbeny), schießen einfach keine Tore (Prince Owusu) oder passen nur bedingt ins Spielkonzept (Kai Pröger).

Doch das ist zugleich eine gute Nachricht: So hat der SCP stolze 27 Punkte geholt, obwohl er noch Luft nach oben hat. Daher gibt es trotz der momentanen Durststrecke eigentlich keinen Grund für Pessimismus. Die Mannschaft ist gewillt, Fußball zu arbeiten. Das ist in dieser Liga erst einmal das Wichtigste. Und sie wird auch wieder besser Fußball spielen. Wenn die Kwasniok-Mannen in der Rückrunde weitere 27 Punkte verbuchen sollten, wäre das eine äußerst sehenswerte Leistung. Vielleicht gelingt der nächste Dreier ja schon an diesem Samstag, 18. Dezember, im Heimspiel gegen Heidenheim. Dann würde auch der letzte Eindruck mit der guten Halbjahresbilanz übereinstimmen.


Paderborn Mann für Mann


Alle Artikel zu allen Personen rund um SC Paderborn 07