SC Paderborn In der Paderborner Benteler-Arena steigt am Samstag ein Bruderduell

Paderborn. Wenn der SC Paderborn an diesem Samstag, 11. Dezember, beim Hinrunden-Finale in der heimischen Benteler-Arena (13.30 Uhr) auf den SV Darmstadt 98 trifft, kommt es zum Duell Tabellenvierter gegen Tabellenzweiter. "So ein Spitzenspiel am 17. Spieltag hatten sicher nicht viele Leute auf dem Schirm", sagt SCP-Akteur Marcel Mehlem, der in der Hinrunde unter anderem gegen Bremen, Schalke, Hamburg und seinen Ex-Klub Karlsruhe auf dem Platz gestanden hatte. Das Beste aber kommt für ihn zum Schluss. "Das ist für mich das persönliche Highlightspiel der Saison, denn ich habe noch nie gegen meinen kleinen Bruder gespielt", betont Mehlem. Seit der Saison 2017/18 ist nämlich ein gewisser Marvin Mehlem für Darmstadt im Einsatz. Der 24-Jährige ist zwei Jahre jünger als sein Bruder Marcel. Beide hatten ihre Karriere beim Karlsruher Stadtteilklub SV Blankenloch begonnen, beide kickten dann für den KSC. Und beide Mehlems standen in der Saison 2016/17 im Profikader der Badener, um dort ihre ersten Zweitliga-Minuten zu sammeln. Gemeinsame Einsätze hatte es aber lediglich in der Regionalliga-Reserve des KSC gegeben. Laufwunder gegen Edeltechniker Im Sommer 2017 trennten sich ihre Wege, die sich aus sportlicher Sicht anschließend auch nicht kreuzen sollten. Doch am Samstag könnte endlich das ersehnte Bruderduell steigen. Die Chancen sind gut. Laufwunder Marcel Mehlem ist für SCP-Coach Lukas Kwasniok immer eine Option. Darmstadt-Akteur Marvin Mehlem hatte nach einer Knie-OP fünf Monate pausieren müssen, ehe er Ende Oktober sein Comeback feierte. Doch in Paderborn könnte der 24-Jährige nun erstmals in dieser Saison in der Startelf stehen. "Wenn es denn so kommen sollte, werden wir viel miteinander zu tun haben. Wir werden dann sicher einige Zweikämpfe führen, auf die ich mich sehr freue", sagt ein schmunzelnder Marcel. Die Mehlems sind nämlich beide im Mittelfeld beheimatet, vom Spielertyp her aber recht unterschiedlich. "Mein Bruder denkt sehr offensiv. Marvin hat ein gutes Auge und einen sehr feinen Fuß. Er kann gefährliche Bälle in die Tiefe spielen. Ich bin dagegen eher der Typ, der über die Zweikämpfe kommt", urteilt Marcel. Die Zwischenbilanz stimmt Dass aber auch der ältere der beiden Brüder prima mit dem Ball umgehen kann, bewies der SCP-Neuzugang am vergangenen Samstag beim 1:1 in Sandhausen. In technisch erstklassiger Manier machte Marcel Mehlem dort seine Pflichtspieltor-Premiere für Paderborn perfekt. Eine geschickte Finte mit rechts, ein eiskalter Abschluss mit links - und das alles in einer fließenden Bewegung: Fertig war der erste Zweitligatreffer des 26-Jährigen, der stets alles aus sich herausholt und sein Herz auf dem Platz lässt. Obwohl Mehlem zu Saisonbeginn über gesundheitliche Probleme klagte und zwischendurch verletzt war, verbuchte er mit seinen läuferischen und kämpferischen Qualitäten bereits zwölf Saisoneinsätze. "Ich bin für jede Zweitliga-Minute dankbar und hier beim SCP bislang sehr zufrieden", sagt Marcel, der in seiner Karriere bis dato 16 Spiele in der 2. Bundesliga bestritt. Für seinen jüngeren Bruder stehen schon stolze 125 Zweitligapartien zu Buche, in denen er 13 Treffer markierte. Mutter Mehlem zögert noch Das Darmstädter Team schoss in dieser Saison bislang satte 38 Tore und stellt damit die beste Offensive der Liga. "Die sind offensiv brandgefährlich und defensiv sehr stabil", urteilt Marcel Mehlem über die Lilien. Diese hatten zuletzt 19 von 21 möglichen Punkten geholt, ehe es am vergangenen Spieltag eine unglückliche 1:3-Niederlage gegen Düsseldorf setzte. "Darmstadt hat trotzdem einen Lauf", sagt Marcel. Sein eigenes Team ist derweil seit fünf Spielen ungeschlagen. Und so hofft der SCP-Malocher, dass er am Samstag zumindest aus tabellarischer Sicht mit einem Heimsieg an seinem kleinen Bruder vorbeiziehen kann. Auf der Tribüne der Benteler-Arena werden dann einige Mitglieder der Familie Mehlem sitzen. Auch für sie ist es schließlich das Highlightspiel der Saison. Noch fraglich ist allerdings, ob auch die Mutter der beiden Profikicker live vor Ort sein wird. "Mama ist da doch immer sehr, sehr nervös, wenn Marvin und ich im Einsatz sind", berichtet Marcel Mehlem, "sie wird das wohl spontan entscheiden."

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