SC Paderborn

Drei-Hasen-Grätsche: Das Auswärtsspiel-Comeback ist gelungen

Unser Fan-Kolumnist Stephan Simann beschäftigt sich diesmal mit dem Besuch in Düsseldorf, erklärt was ihm noch fehlte und warum Michel besser als Terodde ist.

Andreas Ludwig (l.) und Stephan Simann sind leidenschaftliche SCP-Fans und schreiben für nw.de über ihren Verein. | © Uwe Müller

06.10.2021 | 15.09.2022, 10:15

Paderborn. Stephan Simann bloggt seit 2013 zum SCP und ist Teil der PaderCast-Crew. Als Fußball-Romantiker verfolgt er eine Partie am liebsten im Stadion und möchte irgendwann einmal seinen Herzensverein international spielen sehen. Für nw.de schreibt er zusammen mit Andreas Ludwig regelmäßig die Kolumne "Drei-Hasen-Grätsche".

Hallo SCP-Fans,

Stephan Simann bloggt regelmäßig über den SCP, jetzt auch auf nw.de. - © Uwe Müller
Stephan Simann bloggt regelmäßig über den SCP, jetzt auch auf nw.de. | © Uwe Müller

Erinnert ihr euch noch an den März 2020? Mit Sicherheit! Die ganze Corona-Sache ging so richtig los und plötzlich wurde unser Auswärtsspiel in Düsseldorf abgesagt und nichts war mehr so, wie es war. Das Auswärtsticket von damals hat noch immer einen Platz in meiner Sammlung und gehört zu den wenigen Eintrittskarten, die nie entwertet werden konnten. Springen wir in die jüngste Vergangenheit!

Am Samstag spielten wir wieder gegen die Fortuna, diesmal in Liga 2. Natürlich war ich mit einem Ticket ausgestattet und war bereit für mein Auswärtsspiel-Comeback. Die Anreise ist für mich zwar deutlich kürzer als für viele Paderborner Fans, aber die Atmosphäre im und um den Gästeblock ist eine andere, die ich lange nicht erleben konnte und bei der die Vorfreude riesig war.

Es ist nicht alles so wie früher und auch im Fußball wird man in Zukunft von einem Stadionerlebnis vor 2020 und ab 2020 reden, aber ignoriere ich die aufwändigen Kontrollen, war der 9. Spieltag einer fast wie zu alten Zeiten. Der Gästeblock war solide gefüllt, die Fans auf Paderborner Seite hatten schon vor Anpfiff Bock die Mannschaft anzuheizen und auch die Situation, dass man im Gästebereich nur mit Bargeld bezahlen konnte, fühlte sich vertraut an.

Gespräche mit altbekannten Gesichtern, Anekdoten von kaputten Toiletten im Sonderzug und der Spielverlauf rundeten den Tag ab. Zweifel an dem Auswärtssieg hatte ich im Vorfeld sowieso nicht, da Düsseldorf immer in der Lage ist, gegen uns spektakulär zu verlieren.

Ping-Pong zwischen den Fans fehlt

Doch etwas fehlte: Der organisierte Support der Fortuna-Fans. Auf der Seite der Ultras heißt es seit Juni,dass eine Rückkehr in die Kurve erst dann wieder in Frage kommen wird, wenn alle Menschen ohne jegliche Einschränkungen und Auflagen die Spiele von den Rängen aus verfolgen können.

Ich bin dabei natürlich der letzte, der sich nach Fortuna-Gesängen sehnt, aber das Ping-Pong zwischen Heim- und Auswärtsfans gehört selbstverständlich dazu und die Abwesenheit der organisierten Fans schmälert die erste Auswärtserfahrung seit anderthalb Jahren ein wenig.

Am Ende steht aber ein tolles Erlebnis, bei dem sich für mich ein Kreis schließt und ich fortan nicht an ein ausgefallenes Spiel denke, wenn von Fortuna Düsseldorf die Rede ist, sondern an einen nächsten Schritt in Richtung Normalität.

Maschine Michel

Wagen wir noch einen Blick aufs Sportliche. Fußball ist bekanntlich eine Mannschaftssportart und zu 99 Prozent gewinnt man gemeinsam oder man verliert gemeinsam. Am Wochenende war dies anders. Hier hat Sven Michel alleine für uns das Spiel geholt.

Der Typ ist zurzeit in der Form seines Lebens und trifft nicht nur wie verrückt, sondern ist schwer bis gar nicht vom Gegner in den Griff zu bekommen. Vergesst Simon Terodde, Sven Michel ist der wahre König unter den Stürmern in der 2. Bundesliga!


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