SC Paderborn

Das Saisonzeugnis für die Stürmer des SC Paderborn

Ein Duo erzielt 29 der 53 Paderborner Saisontreffer. Zwei Flügelflitzer kommen nicht so recht auf Touren. Und ein Neuzugang aus Bielefeld enttäuscht.

Die SCP-Angreifer Sven Michel (l.) und Dennis Srbeny sollten auch in der vergangenen Saison prima harmonieren, wenngleich Michel jede Menge Verletzungspech hatte. | © picture alliance/dpa

Frank Beineke
30.05.2021 | 30.05.2021, 18:02

Paderborn. In der Abteilung Attacke konnte sich der SC Paderborn Sachen Toreschießen in der vergangenen Saison vor allem auf Dennis Srbeny und Chris Führich verlassen. 29 Treffer gingen auf das Konto dieses Duos. Auch Sven Michel wäre wohl locker auf eine zweistellige Ausbeute gekommen, wenn er nicht so viel Verletzungspech gehabt hätte. Zwei Flügelflitzer, die in den vergangenen Jahren für Furore gesorgt hatten, kamen dagegen nicht so richtig auf Touren. Und ein Stürmer-Neuzugang und eine Winter-Nachverpflichtung enttäuschten.

Chadrac Akolo: Der Ex-Stuttgarter wurde kurz vor dem Ende der Winter-Transferperiode vom französischen Zweitligisten SC Amiens ausgeliehen, feierte aber erst am 4. April sein Debüt für den SCP. Unterm Strich stehen ein Startelf-Einsatz, sieben Einwechslungen und ein Treffer beim 8:3-Erfolg in Aue zu Buche. Für einen Spieler seines Formats ist das viel zu wenig. Die Paderborner verzichten auf ihre Kaufoption, zumal eine ziemlich üppige Ablösesumme fällig würde. Gesamtnote: 4-

Christopher Antwi-Adjei: Nach einer ziemlich durchwachsenen Hinrunde kam „Jimmy" in der zweiten Saisonhälfte endlich wieder in Fahrt, ohne dabei sein komplettes Leistungspotenzial auszuschöpfen. Seine beste Leistung zeigte der Flügelflitzer beim 3:0-Heimsieg gegen Bochum. Zu eben jenen Bochumern, die künftig in der Bundesliga auf Punktejagd gehen, wird Antwi-Adjei nun wechseln. Gesamtnote: 3

Chris Führich: 14 Tore und 8 Assists in 37 Pflichtspielen sprechen für sich. Der 23-Jährige spielte in seiner ersten Zweitliga-Saison richtig stark auf. Die Leihgabe von Borussia Dortmund überzeugte mit gekonnten Dribblings, bewies viel Spielwitz und bestach durch eine gute Chancenverwertung. Und so war es letztlich nur eine finanzielle Frage, ob der SCP die Kaufoption zieht. Am Ende nahmen die Paderborner die besagte Option in Anspruch, um Führich fest zu verpflichten. Allerdings könnte der Flügelstürmer nun mit Gewinn weiterverkauft werden. Gesamtnote: 1-

Sven Michel: Für den eminent fleißigen Stürmer lief in dieser Saison nicht alles nach Plan. In der Hinrunde sorgte ein Innenbandanriss im Knie für eine zweimonatige Zwangspause. In der Rückrunde zog sich Michel einen Muskelfaserriss zu. Um so erstaunlicher, dass sich der 30-Jährige nach diesen Verletzungen wieder sofort in prächtiger Verfassung präsentierte. Michel war gewohnt laufstark und verlängerte seinen Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr bis Juli 2023. Bleibt zu hoffen, dass er kommende Saison verletzungsfrei bleibt. Dann dürfte der gebürtige Siegerländer auf jeden Fall für eine zweistellige Trefferzahl gut sein. Gesamtnote: 2-

Prince Owusu: In der Hinrunde wurde der Neuzugang aus Bielefeld in 14 Spielen in Folge eingewechselt. Owusu war stets sehr engagiert, stand erstaunlich oft an der richtigen Stelle, vergab aber diverse Großchancen. Sein einziges Saisontor gelang ihm beim Pokal-Achtelfinale in Dortmund, als er in der Nachspielzeit eiskalt einen Elfmeter versenkte. In der Rückrunde kam der 24-Jährige aber nur noch auf sieben Joker-Einsätze. Den Beweis der Zweitliga-Tauglichkeit blieb Owusu schuldig, so dass ein vorzeitiger Abgang in diesem Sommer keine Überraschung wäre, zumal der SCP mit Felix Platte und John Iredale bereits zwei neue Stoßstürmer verpflichtet hat. Gesamtnote: 5

Kai Pröger: In der Erstliga-Spielzeit 2019/20 war Pröger noch Paderborns Topscorer gewesen. In der vergangenen Saison wurde aus dem einstigen Stammspieler dann ein Bankdrücker. So stand Pröger lediglich sechs Mal in der Startelf. In den ersten sechs Wochen des neuen Jahres sowie von Mitte März bis Mitte April war der Blondschopf sogar völlig weg vom Fenster. Immerhin meldete sich Pröger dann in den Heimspielen gegen Osnabrück (2:2) und Düsseldorf (2:1) mit Jokertoren zurück. Nun erhält der 29-Jährige die Möglichkeit, unter einem neuen Trainer neu anzugreifen. Gesamtnote: 4-

Dennis Srbeny: Der 27-jährige SCP-Stürmer ist ziemlich selbstkritisch und wird von vielen SCP-Fans auch gerne besonders kritisch beurteilt. Doch spätestens in der Rückrunde sollten auch die schärfsten Srbeny-Kritiker verstummen. Mit neun Buden in den letzten 14 Saisonspielen schraubte der gebürtige Berliner sein Trefferkonto auf 16 Tore. Zudem war Srbeny vier Mal im DFB-Pokal erfolgreich. Darüber hinaus überzeugte er auch als hängende Spitze und auf der Zehnerposition. Ebenso wie sein kongenialer Kumpel Sven Michel ist der erfolgreichste SCP-Torjäger ein ausgesprochen fleißiger Stürmer, der Bälle festmacht und die Gegner intensiv anläuft. Und so ist es durchaus erstaunlich, dass rund um Srbeny noch keine Transfergerüchte aufgetaucht sind. Sollte er daher ebenso wie Michel in Paderborn bleiben, hätte der SCP schon einmal ein Pfund, mit dem man auch nächste Saison wuchern kann. Dies gilt umso mehr, wenn auch noch Führich weiter für Paderborn stürmen würde. Gesamtnote: 2+


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