SC Paderborn

Das Saison-Zeugnis für die Mittelfeldspieler des SC Paderborn

Ein Eigengewächs verdient sich die Bestnote, zwei Mittelfeldstrategen enttäuschen. Und ein Neuzugang aus Wolfsburg macht Hoffnung.

SCP-Mittelfeldabräumer Ron Schallenberg, hier im Heimspiel gegen den Karlsruher SC, überzeugte in seiner Zweitliga-Premierensaison auf ganzer Linie. | © Besim Mazhiqi

Frank Beineke
30.05.2021 | 30.05.2021, 18:03

Paderborn. Das Mittelfeld hatte beim SC Paderborn in der Zweitliga-Spielzeit 2020/21 die Entdeckung der Saison zu bieten. So wurde Eigengewächs Ron Schallenberg auf Anhieb zur festen Größe auf der Sechserposition. Unterm Strich aber blieb dieser Mannschaftsteil unter den Erwartungen. Vermeintliche Führungsspieler wie Sebastian Vasiliadis oder Maximilian Thalhammer enttäuschten. Zudem bringen es die in dieser Kategorie aufgeführten Akteure auf gerade einmal vier Saisontore. Im zweiten Teil unserer Saison-Einzelkritik gibt es das "Abschlusszeugnis" für die Mittelfeldspieler:

Marcel Heller: Für den langjährigen Darmstädter Publikumsliebling kamen in der Rückrunde lediglich zwei Kurzeinsätze am 18. und 19. Spieltag sowie eine Einwechslung im DFB-Pokalspiel in Dortmund hinzu. Anschließend stand der schnelle Flügelspieler nur noch zwei Mal im 20er-Kader. Am Ende stehen für den 35-Jährigen, dessen Vertrag ausläuft, ganze 79 Saison-Einsatzminuten zu Buche. Gesamtnote: 5

Svante Ingelsson: 32 Liga-Einsätze sind für den 22-jährigen Schweden wahrlich keine schlechte Bilanz. Allerdings stand Ingelsson in der Rückrunde nur noch in zwei Spielen in der Startelf. Der dynamische Mittelfeldspieler konnte sein Potenzial zu selten abrufen, wenngleich er als Joker das ein oder andere Mal neuen Schwung ins Spiel brachte. Der SCP wird aber darauf verzichten, die Kaufoption für die Leihgabe des italienischen Erstligisten Udinese Calcio zu ziehen. Gesamtnote: 4+

Julian Justvan: Der Neuzugang vom VfL Wolfsburg II war in dieser Saison zwar noch weit davon entfernt, der neue Philipp Klement zu sein. Doch der aus Niederbayern stammende Mittelfeldstratege kann unbestritten richtig gut kicken. Wenn Justvan in Sachen körperlicher Robustheit, Konstanz, Torgefahr und Effektivität nun noch einmal eine Schippe drauflegt, könnte er in der kommenden Saison zu einem der Schlüsselspieler werden. Das Zeug dazu hat er. Gesamtnote: 3+

Ron Schallenberg: Ein Chris Führich mag mit seinen 14 Saisontreffern und acht Assists sicherlich deutlich auffälliger agiert haben. Doch unterm Strich gebührt Ron Schallenberg der Titel „Entdeckung der Saison". Das 22-jährige Eigengewächs, das im vergangenen Sommer vom SC Verl zum SCP zurückgekehrt war, legte eine beeindruckende Konstanz an den Tag und stand als zuverlässiger Sechser in 16 von 17 Rückrundenpartien in der Startelf. Zwischendurch verlängerte Schallenberg seinen Vertrag bis Juli 2024. Zum Glück für den SCP bekommt er kein Kilometergeld, denn der Mittelfeldabräumer ist fast immer der Spieler, der die meisten Meter macht. Gesamtnote: 1

Marco Terrazzino: Ebenso wie Heller erhielt Terrazzino im vergangenen Oktober als vertragsloser Spieler einen Ein-Jahres-Kontrakt beim SCP. Die sportlichen Erwartungen konnte der Ex-Freiburger nicht wirklich erfüllen. Terrazzino kommt zwar auf 21 Liga-Einsätze, stand dabei aber nur ein Mal in der Startelf. Aus menschlicher Sicht erwies sich der gebürtige Mannheimer jedoch als große Verstärkung. Und so denkt der SCP durchaus noch über eine Vertragsverlängerung nach, wenngleich die Zeichen auf Trennung stehen. Gesamtnote: 4

Maximilian Thalhammer: Der 23-jährige Neuzugang aus Ingolstadt zog sich zu Saisonbeginn einen Mittelfußbruch zu und feierte erst am 19. Dezember beim 1:0 in Osnabrück sein Comeback. Thalhammer erwischte nach der besagten Rückkehr einen verheißungsvollen Start, blieb dann aber im Verlauf der Rückrunde klar unter seinen Möglichkeiten. Der Mittelfeldakteur offenbarte technische Defizite und muss sich erheblich steigern, um beim SCP künftig die ihm eigentlich zugedachte Führungsrolle einzunehmen. Gesamtnote: 4

Sebastian Vasiliadis: Für den einst nahezu unverzichtbaren Mittelfeldstrategen war es eine Saison zum Vergessen. Vasiliadis quälte sich mit diversen kleineren und größeren Blessuren durch die Saison und hatte obendrein nach dem Erstliga-Abstieg und geplatzten Wechselwünschen offenbar den Kopf nicht frei. An guten Tagen wie beim 2:0 auf St. Pauli oder beim 3:0 gegen Bochum zeigte „Vasi" zwar seine ganze Klasse. Doch solche Tage waren selten. Zu allem Überfluss zog sich der Deutsch-Grieche im Saisonendspurt auch noch einen Syndesmosebandriss zu. Nun hofft er im Trikot des OWL-Rivalen Arminia Bielefeld auf bessere Zeiten. Gesamtnote: 4-


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