Paderborn. Mit 45 Gegentreffern stellte der SC Paderborn in der vergangenen Saison die sechstbeste Defensive der 2. Bundesliga. Das lag nicht zuletzt an einem äußerst zuverlässigen Torhüter, einem spiel- und zweikampfstarken Kapitän sowie einem Altmeister in der Innenverteidigung. Im Folgenden gibt's die Saison-Einzelkritik für die Defensiv-Akteure des SCP.
Torhüter
Leopold Zingerle: Die Saison endete für Paderborns Schlussmann mit einer untypischen Szene. Beim 1:1 in Würzburg leistete sich Zingerle am 34. Spieltag nämlich einen dicken Patzer beim Gegentor. Und so etwas hatte bei dem 27-Jährigen auch in der vergangenen Saison absoluten Seltenheitswert. Zingerle untermauerte vielmehr seinen Ruf, einer der besten Zweitliga-Torhüter zu sein. Ein Torwartproblem wird der SCP auch künftig nicht haben, denn der gebürtige Münchener verlängerte im Februar seinen Vertrag bis Juli 2023. Gesamtnote: 2
Jannik Huth: Der 27-Jährige demonstrierte am viertletzten Spieltag beim 2:1-Heimsieg gegen Düsseldorf, dass der SCP über eine formidable Nummer zwei verfügt. Huth sollte dann auch in den restlichen drei Saisonpartien zum Einsatz kommen, doch leider ereilte ihn wieder einmal das Verletzungspech. So zog sich Huth, der bereits kurz vor Saisonstart einen Kahnbeinbruch erlitten hatte, einen Muskelfaserriss zu. Gesamtnote: -
Abwehr
Frederic Ananou: Der 23-jährige Rechtsverteidiger traute sich in der Rückrunde mehr zu, verdrängte Johannes Dörfler zwischenzeitlich aus der Startelf und zeigte mitunter bärenstarke Leistungen. Beispielsweise beim DFB-Pokal-Achtelfinale in Dortmund sowie bei den Siegen auf St. Pauli und gegen Bochum. Unterm Strich aber muss Ananou konstanter werden. Gelingt ihm dies, kann er für den SCP noch viel wertvoller werden. Gesamtnote: 3-
Jamilu Collins: Nach einer für ihn ziemlich durchwachsenen Hinrunde fand der nigerianische Linksverteidiger in der zweiten Saisonhälfte zu alter Stärke zurück. Zwischenzeitlich verlängerte er seinen Vertrag um ein weiteres Jahr bis Juli 2022. Collins liebäugelt allerdings mit einem Wechsel ins Ausland – vorzugsweise nach England – und kann bis Mitte Juni eine Ausstiegsklausel ziehen. Gesamtnote: 3
Marcel Correia: Mit dem Deutsch-Portugiesen hatte der SCP eigentlich einen äußerst erfahrenen und grundsoliden Zweitliga-Innenverteidiger verpflichtet. Doch Correia konnte die in ihn gesetzten Erwartungen in seinem ersten Jahr an der Pader nicht erfüllen. So leistete sich der 32-Jährige bei seinen lediglich sieben Startelf-Einsätzen den ein oder anderen Wackler. Gesamtnote: 4-
Johannes Dörfler: Der zum Rechtsverteidiger umgeschulte 24-Jährige war zusammen mit Ron Schallenberg die SCP-Entdeckung der Hinrunde. Ähnlich wie sein direkter Konkurrent Ananou muss aber auch Dörfler noch an der Reduzierung seiner Fehlerquote arbeiten. Sollte dem ehemaligen Flügelstürmer dieser Schritt gelingen, wird der SCP viel Freude an ihm haben. Gesamtnote: 3
Uwe Hünemeier: Der 35-jährige Routinier erlebte in dieser Saison seinen zweiten oder dritten Frühling, bestritt 25 Pflichtspiele in Folge über die volle Distanz und zeigte dabei abgesehen von wenigen Ausnahmen konstant gute Leistungen. Im Saisonendspurt wurde „Hüne" dann von Wadenproblemen ausgebremst. Seine Führungsqualitäten werden auch kommende Saison gefragt sein. Unabhängig davon, ob Hünemeier spielt oder nur auf der Bank sitzt. Gesamtnote: 2
Aristote Nkaka: In der Hinrunden-Bilanz wurde der Belgier noch als unscheinbarer Mitläufer in der Kategorie „Mittelfeld" geführt. Doch im Saisonendspurt wurde auch Nkaka zum Profiteur einer Baumgartschen Umschulungsmaßnahme. Aufgrund der Verletzungsprobleme in der Abwehrmitte fungierte der 25-Jährige plötzlich als Innenverteidiger. Mit Nkaka in der Startelf kassierte der SCP dabei nur eine Niederlage in sieben Spielen. Allerdings bot er beim Saisonfinale in Würzburg eine unterirdische Leistung. Für den Leihspieler gehts nun erst einmal zurück zum RSC Anderlecht. Eine Festverpflichtung durch den SCP ist nicht gänzlich ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Gesamtnote: 3-
Chima Okoroji: Zu den acht Startelf-Einsätzen in der Hinrunde kamen in der zweiten Saisonhälfte nur noch zwei weitere hinzu. Dabei enttäuschte Okoroji sowohl beim 2:3 gegen Darmstadt als auch beim 1:2 in Nürnberg. Die Leihgabe vom SC Freiburg war somit unterm Strich nicht die erhoffte Verstärkung. Gesamtnote: 4-
Sebastian Schonlau: Der Kapitän war dagegen in dieser Saison ein Muster an Beständigkeit und einer der besten Zweitliga-Innenverteidiger. Das aus Warburg stammende SCP-Eigengewächs nimmt nun eine neue Herausforderung in Angriff. So wechselt Schonlau zum Zweitliga-Konkurrenten Hamburger SV. Gesamtnote: 1-