SC Paderborn verliert letztes Heimspiel der Saison 2:4 gegen Fürth

Paderborn. Sein letztes Heimspiel als Trainer des SC Paderborn sollte Steffen Baumgart zwar verlieren. Doch abgesehen vom Endergebnis war es wohl eine Partie so ganz nach dem Geschmack des 49-Jährigen. Denn Baumgarts Team und die SpVgg Greuther Fürth lieferten sich am Sonntag in der Paderborner Benteler-Arena einen packenden Schlagabtausch, in dem die Gäste am Ende etwas glücklich, aber durchaus verdient mit 4:2 (2:2) die Oberhand behielten. "Wenn wir in der ein oder anderen Situation mehr Ruhe gehabt hätten, wäre heute mehr drin gewesen. Aber das haben wir in dieser Saison mehrfach erlebt", urteilte Baumgart. Paderborns Trainer hatte die Sieger-Elf, die 8:3 in Aue gewonnen hatte, nur auf einer Position verändert: Maximilian Thalhammer rückte für Svante Ingelsson ins Mittelfeld. Baumgarts letzter Heimauftritt wurde hierbei von einem Schiedsrichter gepfiffen, für den es wohl das vorletzte Spiel im Profifußball war. Referee Manuel Gräfe (47), den der DFB nach dieser Saison aus Altersgründen trotz überragender Leistungen in den Ruhestand schicken will und der noch am Samstag im ZDF-Sportstudio zu Gast gewesen war, leitete die Partie in der Benteler-Arena. Gräfe setzte in einem von Beginn an hochklassigen Zweitligaspiel auf eine recht großzügige Linie. Und es wurde der offene Schlagabtausch, den beide Trainer im Vorfeld prognostiziert hatten. Die Fürther waren dabei vor der Pause die fußballerisch bessere Mannschaft und verbuchten ein Chancenplus, doch der SCP blieb mit seinen schnellen und schnörkellosen Angriffen stets gefährlich. Schon nach 100 Sekunden hätten die Hausherren hierbei in Führung gehen können. Am Ende einer sehenswerten Kombination brachte Sven Michel den Ball flach in die Mitte, wo Sturmkollege Dennis Srbeny nur haarscharf verpasste. Fürth übernahm die Initiative Dann jedoch übernahm Fürth die Initiative. Die Franken setzten die Paderborner früh unter Druck und kamen zu ersten guten Torgelegenheiten. So musste SCP-Kapitän Sebastian Schonlau in der 16. Minute in höchster Not klären, ehe Torwart Leopold Zingerle drei Minuten später ein Eigentor von Aristote Nkaka verhinderte. Dafür sollte dann auf der Gegenseite ein Eigentor fallen. Chris Führich schlenzte das Leder vom linken Strafraum-Eck Richtung Fünfer. Und der Fürther Innenverteidiger bugsierte das Spielgerät bedrängt von Ron Schallenberg zum Paderborner 1:0 (21.) ins eigene Gehäuse. Beim Torjubel liefen dann alle SCP-Akteure zu ihrem Cheftrainer. Die Führung währte allerdings nicht lange, denn in der 28. Minute kamen die Gäste zum verdienten Ausgleich. Fürths Linksverteidiger David Raum flankte auf den langen Pfosten, wo Havard Nielsen per Direktabnahme zum 1:1 einnetzte. Der bärenstarke Nielsen bereitete dann in Minute 41 das 1:2 durch Branimir Hrgota vor. Die Führung der Franken ging in Ordnung, sollte aber ebenfalls nicht lange halten, denn in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang Paderborn noch der Ausgleich. Michel erlitt eine Platzwunde Nach einem Pass von Jamilu Collins prallten Michel und Fürths Innenverteidiger Maximilian Bauer am Strafraumeck mit den Köpfen zusammen. Chris Führich schnappte sich das Leder und schlenzte den Ball zum 2:2 (45.+3) ins lange Eck. Michel erlitt eine Platzwunde, konnte aber mit einem Pflaster die zweite Halbzeit in Angriff nehmen. Der sichtlich angeknockte Bauer musste dagegen raus. Für ihn kam Hans Nunoo Sarpei. Auch nach dem Wechsel gaben beide Mannschaften Vollgas. Die Fürther erwischten den besseren Start und gingen in der 47. Minute erneut in Front. SCP-Rechtsverteidiger Johannes Dörfler verlor das Duell gegen Hrgota, in der Mitte trat Teamkollege Julian Justvan über den Ball und Paul Seguin traf aus 17 Metern zum 2:3. "Das darf so nicht passieren", ärgerte sich Sven Michel. Die Paderborner taten den Gästen aber auch jetzt nicht den Gefallen, es etwas lockerer gehen zu lassen. So hatte Justvan in der 54. Minute nach einem feinen Führich-Hackentrick den Ausgleich auf dem Fuß, doch der SCP-Mittelfeldspieler verzog. SCP schrammt am 3:3 vorbei Unterm Strich aber hatte Fürth weiter Vorteile. Zingerle hielt gegen Hrgota (63.) und Green (76.). Schallenberg blockte einen Schuss von Fürth-Joker Dickson Abiama (74.), der dann nach einem Zingerle-Patzer die Entscheidung verpasste (87.). Das wurde fast bestraft, denn der SCP blies noch einmal zur Schlussoffensive. Zunächst schrammte Schallenberg am 3:3 vorbei (89.). Dann scheiterte der eingewechselte Kai Pröger mit einem fulminanten 17-Meter-Freistoß an SpVgg-Keeper Sascha Burchert (90.+2), der auch den Nachschuss von Schallenberg parierte. In der sechsten Minute der Nachspielzeit wurden die Gäste dann aber erlöst. SCP-Innenverteidiger Aristote Nkaka rutschte aus und Abiama setzte den Schlusspunkt zum 2:4. "Das war eine absolute Willensleistung meiner Mannschaft gegen einen sehr starken Gegner", resümierte Fürths Coach Stefan Leitl. Paderborns Spieler konnten ihrem Trainer somit zum Abschied aus der Benteler-Arena keinen Punktgewinn bescheren, aber sie hatten alles gegeben. Die Fürther wiederum haben nun mindestens Relegationsplatz drei sicher und liefern sich am letzten Spieltag einen Aufstiegs-Dreikampf mit Bochum und Kiel. Das Spiel hier im NW-Ticker zum Nachlesen: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

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