Stephan Simann bloggt seit 2013 zum SCP und ist Teil der PaderCast-Crew. Als Fußball-Romantiker verfolgt er eine Partie am liebsten im Stadion und möchte irgendwann einmal seinen Herzensverein international spielen sehen. Für nw.de schreibt er zusammen mit Andreas Ludwig regelmäßig die Kolumne "Drei-Hasen-Grätsche".
Hallo SCP-Fans!
Der Klassenerhalt steht fest! Mit einem Unentschieden gegen den VfL Osnabrück am 30. Spieltag hatte unser SC Paderborn die wichtigen 40 Punkte zusammen und damit Gewissheit für die Saison 2021/22. Und dann kam noch der feine Heimsieg gegen Düsseldorf. Wir spielen also weiterhin in der 2. Bundesliga, dann hoffentlich ohne Osnabrück, denn auch ich habe – wie unser Trainer – nicht vergessen, wie schlimm 2017 die Reise an die Bremer Brücke verlaufen ist. Doch anstatt zurückzuschauen, ist es nun wichtig, die frühe Planungssicherheit zu nutzen, um die Weichen für eine erfolgreiche nächste Spielzeit zu stellen. Baustellen sind zahlreich vorhanden.
Baustelle #1: Trainer und Kapitän
Steffen Baumgart geht, das wissen wir. Nur wer soll ihm folgen? Ich plädiere für Guerino Capretti, da er so ziemlich alles vereint, was ich in die Stellenausschreibung bei der Neubesetzung des Trainerpostens hineinpacken würde. Er ist jung, kommt aus der Region, hat mit dem SC Verl den Aufstieg in die 3. Liga geschafft und zeigt bei den Verler Nachbarn zurzeit, dass er mit seinem bereits vier Jahre andauernden Engagement nachhaltig etwas aufbauen kann und nicht nach einer guten Performance sofort weg ist.
Eine andere vakante Stelle ist die des Kapitäns. Sebastian Schonlau führt den Job zwar noch zu vollster Zufriedenheit aus, wird aber mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht und es fehlen die Zeichen, die für eine Vertragsverlängerung sprechen. Sein Kapitänsamt übernehmen könnte Sven Michel (Vertrag bis 2022), insofern er bleibt, was vielen Fans sicher gefallen würde.
Baustelle #2: Finanzen
Wäre der SCP Teil einer europäischen Hyper-Mega-Super League, gäbe es keine finanziellen Probleme mehr in Paderborn. Leider sind wir aber auf Transfererlöse, zahlende Zuschauer und Sponsoren angewiesen, die dafür sorgen, dass der Laden weiterläuft. Hier traue ich mich nicht in die Zukunft zu schauen oder gar Forderungen aufzustellen, außer eine kleine. Fehlende Einnahmen aus den genannten Punkten kann man sicherlich mit Investoren auffangen, allerdings nur einmalig und damit nicht nachhaltig. Daher: Finger weg von Investoren! Fangen wir damit an, machen andere das auch und dieses „Rat Race“ wird der SCP nicht gewinnen können.
Baustelle #3: Fans
Hier bin ich gespannt, welcher Logik man sich unterwirft. Geht man davon aus, dass die Fußball-Anhänger nach über einem Jahr Abstinenz einfach wieder ins Stadion strömen, weil der Zwangsentzug nun endlich vorbei ist oder sind Maßnahmen notwendig, um die Leute neu zu motivieren? Aus vielen Gesprächen mit anderen Fans tippe ich auf Option zwei. Der Verein muss etwas tun, damit die Fans wieder auftauchen und dieser Fakt ist nicht zu unterschätzen, denn Fußball macht nur wirklich Spaß, wenn die Bude randvoll ist. Von alleine wird das aber nicht geschehen.
Das sind viele Baustellen, gehen wir sie an!
In diesem Sinne: Nur der SCP!
INFORMATION
Stephan Simann bloggt seit 2013 zum SCP und ist Teil der PaderCast-Crew. Als Fußball-Romantiker verfolgt er eine Partie am liebsten im Stadion und möchte irgendwann einmal seinen Herzensverein international spielen sehen.
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