Paderborns Stürmer Sven Michel bürgt für Torgefahr

Paderborn. Ob Sven Michel an diesem Samstag, 20. Februar, im Heimspiel gegen den SV Sandhausen (13 Uhr, Benteler-Arena) in der Startelf des SC Paderborn stehen wird, ist ungewiss. Vermutlich muss sich Michel noch bis zum Nachholspiel gegen Heidenheim (Dienstag, 23. Februar) gedulden. Der 30-Jährige sitzt aber am Samstag zumindest als Joker auf der Bank. Und Michels Dynamik und Torgefahr würden dem SCP-Spiel auch enorm gut tun. Dass der gebürtige Siegerländer überhaupt schon wieder für die Anfangsformation in Frage kommt, ist eine Überraschung. Im DFB-Pokal-Achtelfinale in Dortmund hatte sich Michel am 2. Februar nach gut 20 Minuten einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen. Nur zwei Wochen später kehrte er ins Mannschaftstraining zurück. "Unsere Physios und Ärzte haben das gut hinbekommen. Und ich habe gutes Heilfleisch", sagt Michel, der bereits in der Hinrunde Verletzungspech gehabt hatte. Da nämlich sorgte ein Innenbandanriss im Knie für eine zweimonatige Zwangspause, aus der Paderborns Nummer elf extrem stark zurückkommen sollte. Traum-Comeback nach langer Pause Bei seinem Startelf-Comeback in Osnabrück erzielte Michel am 19. Dezember prompt das 1:0-Siegtor. In den folgenden sieben Pflichtspielen gelangen ihm weitere vier Treffer und drei Assists. Damit war er an fast allen SCP-Toren beteiligt, denn trotz sehenswerter Leistungen trafen die Paderborner nur selten ins Schwarze. Nach 20 Zweitligapartien stehen lediglich 24 Treffer zu Buche, obwohl das Team von Trainer Steffen Baumgart gewohnt offensiv zu Werke geht. "Es hätten sicher schon mindestens acht, neun Tore mehr sein müssen. Aber schlimm wäre es, wenn wir keine Torchancen hätten. Und das ist nicht der Fall", betont Michel. Gute Möglichkeiten hatte es zuletzt auch beim 0:0 in Hannover gegeben. Doch der SCP blieb torlos, wobei Stürmer Dennis Srbeny das Kunststück vollbrachte, den Ball aus zwei Metern übers leere Tor zu setzen. Lob für Sturmpartner Srbeny "Dennis hat derzeit nicht das glücklichste Händchen beziehungsweise Füßchen. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir in den nächsten Spielen wieder mehr Tore erzielen", sagt Steffen Baumgart und fügt an: "Auch Dennis wird wieder treffen. Aber wir müssen sicher in der Breite mehr Torgefahr entwickeln." In der Tat haben sich erst acht SCP-Spieler in die Torschützenliste eingetragen. Nur drei Treffer stammen von Mittelfeldakteuren. Andererseits haben die Paderborner trotz ihrer riskanten Spielweise lediglich 23 Gegentore kassiert. "Wir stehen jetzt stabiler und haben das im Laufe dieser Saison gut eingetaktet bekommen. Wir agieren als Mannschaft sehr geschlossen", urteilt Sven Michel und hebt dabei seinen Sturmpartner Dennis Srbeny hervor: "Er arbeitet unheimlich gut gegen den Ball. Dennis ist enorm wichtig für uns." Srbeny hatte im Hinspiel beim 1:1 in Sandhausen per Elfmeter getroffen. Damals hatten sich beide Teams ein extrem intensives Kampfspiel geliefert, das Sven Michel auch diesmal erwartet. "Der Trainerwechsel dürfte Sandhausen noch gefährlicher machen. Ich habe solche Situationen selbst schon oft erlebt. Anfangs kommt da immer neuer Schwung in die Mannschaft", warnt der SCP-Stürmer. "Fußball ist manchmal komisch" Doch trotz namhafter Akteure und einer hohen individuellen Qualität ist der SV Sandhausen akut abstiegsgefährdet. "Der Fußball ist manchmal komisch. Man weiß mitunter selbst nicht, warum es nicht funktioniert. Wir hatten damals in Cottbus auch richtig gute Spieler im Kader und sind dennoch abgestiegen", erinnert sich Michel an die Zweitliga-Saison 2013/14, in der sich die Lausitzer sang- und klanglos in die 3. Liga verabschiedeten. Der SC Paderborn musste zwei Jahre später die gleiche schmerzhafte Erfahrung machen, als es mit einem für SCP-Verhältnisse sündhaft teuren Kader direkt runter in Liga drei ging. Ein solches Schicksal bleibt den Paderbornern in dieser Saison wohl erspart, denn die Chemie im noch recht jungen SCP-Team stimmt. Und gerade Sven Michel dürfte gut damit leben können, wenn diesmal ausnahmsweise ein sicherer Mittelfeldplatz herausspringt. Schließlich ging es für den Siegerländer mit dem SCP oder Cottbus in den vergangenen sieben Spielzeiten sechs Mal eine Liga rauf oder unter.

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