Paderborn. In den vergangenen vier Spielen hatte der SC Paderborn wahrlich nicht enttäuscht. Unterm Strich sprang jedoch in den Duellen gegen Kiel, Hamburg, Dortmund und Hannover kein Sieg heraus. Und so wäre es mal wieder Zeit für einen Dreier. Die Aufgabe scheint machbar zu sein. So trifft der SCP an diesem Samstag, 20. Februar, um 13 Uhr in der heimischen Benteler-Arena auf einen extrem auswärtsschwachen SV Sandhausen, der sich in akuter Abstiegsgefahr befindet. Doch es lauern diverse Gefahren.
Da wäre zum Beispiel die Frage, wie sich eine zu Wochenbeginn gefällte Personalentscheidung aufs Spiel auswirkt. Am Rosenmontag trennte sich der SV Sandhausen nämlich von Cheftrainer Michael Schiele, der erst Ende November den glücklosen Uwe Koschinat abgelöst hatte. In Paderborn sollen der ehemalige SVS-Spieler Stefan Kulovits und der langjährige Co-Trainer Gerhard Kleppinger die kriselnde Mannschaft coachen.
Sandhausen setzt auf Kompaktheit
"Du weißt dann halt nicht, ob sie weiter mit einer Dreierkette spielen. Steht Sandhausen noch kompakter oder attackieren sie früher? Und so ein Trainerwechsel setzt ja oft noch zwei, drei zusätzliche Prozent frei", sagt SCP-Coach Steffen Baumgart. Kleppinger und Kulovits, die früher weder sich noch den Gegner schonten, lebten zudem als Spieler vor, was im Abstiegskampf gefragt ist.
"Wir haben uns in dieser Trainingswoche auf die Basics konzentriert, die Sandhausen immer stark gemacht haben: Kompaktheit und Zweikampfstärke. Und wir haben der Mannschaft einen einfachen und guten Plan für Paderborn mitgegeben", erklärte Kleppinger am Donnerstag bei der Spieltags-Pressekonferenz und fügte an: "Hinten müsste bei uns mal wieder die Null stehen. Es hat Sandhausen stets ausgezeichnet, dreckige Siege nach Hause zu bringen."
Beim SCP sind alle fit
Und so ist von den Gästen am Samstag kein Fußball aus der Feinkostabteilung zu erwarten, wenngleich der SVS unbestritten auch über spielerische Qualitäten verfügt. Schließlich ist der Kader mit namhaften Akteuren gespickt. Vor der Saison verstärkten sich die Kurpfalz-Kicker mit prominenten Spielern wie Diego Contento, Alexander Esswein und Daniel Keita-Ruel. Doch anscheinend hat Sandhausen nun zu viele Häuptlinge und zu wenig Indianer. Der Kader ist aufgebläht und mit einem Durchschnittsalter von 27,4 Jahren der älteste der Liga.
Beim SC Paderborn stehen unterdessen seit diesem Winter nur noch 23 Feldspieler im Aufgebot. Die sind jedoch allesamt fit und machen im Training laut Steffen Baumgart einen exzellenten Eindruck. Daher wird es am Freitag die ein oder andere Härtefall-Entscheidung geben, wenn der SCP-Coach fünf Feldspielern mitteilen muss, dass sie nicht im 20er-Aufgebot stehen. „Das wird nicht einfach", sagt Baumgart, der gegen Sandhausen wieder auf Sven Michel zurückgreifen kann.
Hünemeier ist leicht angeschlagen
Der 30-jährige Stürmer, der seinen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel in Rekordzeit auskuriert hat, dürfte auch im Kader stehen. Ob Michel von Beginn an ran darf, ist eine andere Frage. In Mittelfeld und Angriff könnte es ein, zwei Änderungen in der Anfangsformation geben. Die Viererkette bleibt aber unverändert. So werden Frederic Ananou und Jamilu Collins erneut als Außenverteidiger auflaufen. In der Abwehrmitte spielen Uwe Hünemeier und Sebastian Schonlau, wenngleich Hünemeier über leichte Probleme im Hüftbeuger klagt. So legte der 35-jährige Routinier am Donnerstag eine Trainingspause ein. „Ein etwas älterer Bus muss ja nicht mehr jeden Kilometer machen", witzelt Steffen Baumgart.
Dessen Schützlinge könnten am Samstag die 30-Punkte-Marke knacken und den Vorsprung auf die Abstiegsränge auf bis zu zwölf Zähler ausbauen. "Es sollte klar zu erkennen sein, dass wir das Spiel gewinnen wollen", betont der SCP-Trainer und hofft, dass er seinen ersten Sieg gegen den SV Sandhausen feiern kann. Denn als Paderborner Coach musste sich Steffen Baumgart in den Duellen gegen den SVS bislang mit drei Remis zufrieden geben.
Sehen Sie hier die Pressekonferenz im Video:
Und so könnten sie spielen:
Paderborn: Zingerle - Ananou, Hünemeier, Schonlau, Collins - Schallenberg, Thalhammer - Führich, Vasiliadis, Antwi-Adjei (Michel) - Srbeny.
Sandhausen: Kapino - Nauber, Kister, Zhirov - Diekmeier, Contento - Linsmayer, Bachmann - Schmidt, Esswein - Behrens.