SCP-Splitter

Aufstiegsheld wieder in Ostfriesland - SCP unterstützt Solidaritätsaktion

Frank Löning hat sich vom SV Sandhausen verabschiedet. Der SC Paderborn bekundet seine Solidarität mit homosexuellen Spielern. Und ein ehemaliger SCP-Akteur spielt nun in Englands vierter Liga.

Seit der Saison 2019/20 war Frank Löning als Trainer des SV Sandhausen II an der Seitenlinie im Einsatz. Inzwischen ist der Ex-Paderborner aber in seine ostfriesische Heimat zurückgekehrt. | © picture alliance

Frank Beineke
17.02.2021 | 17.02.2021, 15:39

Paderborn. Wenn der SV Sandhausen an diesem Samstag, 20. Februar, um 13 Uhr beim SC Paderborn gastiert, werden die Interimstrainer Stefan Kulovits und Gerhard Kleppinger die Gäste coachen. Womöglich wäre auch Frank Löning ein Kandidat für diesen Job gewesen, denn der ehemalige Paderborner Stürmer war Cheftrainer von Sandhausens U23. Allerdings warf der 39-Jährige vor einigen Wochen die Brocken hin, um nach Ostfriesland zurückzukehren. Der SC Paderborn beteiligt sich unterdessen an einer Solidaritätsaktion, die das Fußballmagazin "11 Freunde" initiiert hat. Und ein Ex-SCP-Spieler kickt nun in Englands vierter Liga.

Der Holzmichl ist wieder in der Heimat

Frank Löning hat einen Ehrenplatz in der Vereinsgeschichte des SC Paderborn. So avancierte der aus Aurich stammende Stürmer in der Drittliga-Saison 2008/2009 zum Aufstiegshelden, der den SCP maßgeblich den überlebenswichtigen Sprung in die 2. Bundesliga ermöglichte. So schoss Löning in der Relegation die beiden Tore bei den 1:0-Siegen gegen Osnabrück. Und all seinen Treffern, die der sympathische Angreifer im Paderborner Stadion erzielte, ertönte stets das "Holzmichl"-Lied.

Drei Jahre später bombte Löning dann den SV Sandhausen in die 2. Liga. Der Ostfriese markierte für den Kurpfalz-Klub sehenswerte 40 Tore in 118 Spielen und wurde zum Publikumsliebling. Nach dem Ende seiner aktiven Profi-Karriere war Löning dann als Fanbeauftragter in Sandhausen tätig. Seit der Saison 2019/20 trainierte er dann die U23 des SVS. Doch inzwischen hat Löning seine Zelte in Sandhausen abgebrochen. Der inzwischen 39 Jahre alte Ex-Profi beendete zum 1. Januar seine Trainertätigkeit bei der SVS-Reserve. Hauptgrund waren wohl die Pläne der Vereinsführung, die U23 nach dieser Saison abzumelden, um Kosten einzusparen. Löning lebt mit seiner Familie nun wieder in der ostfriesischen Heimat. Dem Fußball bleibt er jedoch verbunden. So heuerte der "Holzmichl" als Spielertrainer beim Bezirksligisten VfB Germania Wiesmoor an.

SCP unterstützt Solidaritätsaktion

Mehr als 800 deutsche Fußballerinnen und Fußballer haben homosexuellen Spielern ihre Unterstützung zugesichert. In einem Solidaritätsschreiben, das in der aktuellen Ausgabe des Fußballmagazins "11 Freunde" veröffentlicht worden ist, wird unter dem Motto "Ihr könnt auf uns zählen" unter anderem betont: "Wir werden euch unterstützen und ermutigen und, falls notwendig, auch gegen Anfeindungen verteidigen." Niemand solle jedoch zu einem Coming-out gedrängt werden. "Das ist die freie Entscheidung jedes Einzelnen. Aber wir wollen, dass sich jeder, der sich dafür entscheidet, unserer vollen Unterstützung und Solidarität sicher sein kann", heißt es in dem Schreiben, das Spieler wie Max Kruse, Christoph Kramer, Jonas Hector und Bakery Jatta unterzeichnet haben.

Auch die Mannschaft des SC Paderborn beteiligt sich an der Aktion. Stellvertretend fürs gesamte SCP-Team ist Sven Michel das Paderborner Gesicht der Kampagne. Das Konterfei des Stürmers ist dabei auch auf einem der Titel-Cover der aktuellen 11-Freunde-Ausgabe zu sehen. In seinem Statement erklärt Michel im Namen der Mannschaft: "Der Vielfalts-Gedanke ist fest im Leitbild unseres Vereins verankert und wird auf und neben dem Platz von uns gelebt. Bei uns muss niemand seine Herkunft, Religiosität oder Sexualität verstecken. Als Team stehen wir auch nach Abpfiff des Spiels füreinander ein."

Hilßner kickt jetzt in Englands vierter Liga

Im Sommer 2019 war Marcel Hilßner von Hansa Rostock zum SC Paderborn gewechselt. Doch der offensive Mittelfeldspieler bestritt kein einziges Pflichtspiel für die SCP-Profis, wurde zur Rückrunde an den Drittligisten Halle ausgeliehen und verabschiedete sich nach der Saison endgültig aus Paderborn. So wechselte Hilßner zum englischen Zweitligisten Coventry City, bei dem er einen Vertrag bis Juli 2023 erhielt. Doch auch sein England-Gastspiel stand bislang unter keinem guten Stern. Der 26-Jährige klagte über Lungenprobleme, benötigte lange, um in Wettkampfform zu kommen und stand erst Ende Dezember erstmals in Coventrys 20er-Kader.

Sein Pflichtspieldebüt in Englands zweiter Liga wird Hilßner aber zumindest in dieser Saison nicht mehr feiern, denn der Blondschopf wurde inzwischen an den englischen Viertligisten Oldham Athletic ausgeliehen. Immerhin: Der gebürtige Leipziger stand in den vergangenen fünf Ligaspielen stets in der Startelf und bot dabei gute Leistungen. Hilßners neuer Chefcoach ist übrigens eine australische Fußball-Legende: Harry Kewell, der einst unter anderem für Leeds United und den FC Liverpool kickte, trainiert den Ex-Erstligisten aus der 100.000-Einwohner-Stadt im Nordwesten Manchesters.


Paderborn Mann für Mann


Alle Artikel zu allen Personen rund um SC Paderborn 07