SC Paderborn: Warum Kai Prögers Wechselwünsche bislang platzten

Paderborn. Kai Pröger legte wahrlich nicht die klassische Profi-Karriere hin. In seinem ersten Seniorenjahr hatte der gebürtige Ostfriese für seinen Heimatklub Heidmühler FC in der Bezirksliga gekickt. Noch mit 26 Jahren spielte der Blondschopf lediglich in der vierten Liga. Doch dann avancierte Pröger nach seinem im Januar 2019 erfolgten Wechsel zum SC Paderborn zum Senkrechtstarter. Der schnelle Flügelstürmer trug maßgeblich zum Erstliga-Aufstieg bei und war in der vergangenen Bundesliga-Saison mit zwei Toren und sieben Assists der SCP-Topscorer. Doch derzeit durchlebt Pröger die bislang schwierigste Phase seiner Karriere. Der 28-Jährige ist inzwischen nicht einmal mehr zweite Wahl und hätte Paderborn in diesem Winter beinahe verlassen. Sein letzter Startelf-Einsatz datiert vom elften Spieltag, als der SCP eine 0:3-Pleite in Bochum kassierte. In den vergangenen sieben Partien aber stand Pröger nicht mehr im 20er-Kader. Durch die jüngste Verpflichtung von Offensiv-Akteur Chadrac Akolo sind seine Chancen auf Einsätze und Kader-Nominierungen zudem weiter gesunken. "Die Situation, in der Kai gerade steckt, ist nicht schön", sagt sein Berater Sören Seidel. Pröger hatte sich daher in der vergangenen Transferperiode mit einem Abschied vom SCP beschäftigt. Würzburg hatte wohl großes Interesse "Es lagen drei konkrete Angebote von deutschen Zweitligisten vor", berichtet Seidel. Dabei wäre es in allen drei Fällen um ein Leihgeschäft gegangen. Die Namen der Vereine möchte der Spielerberater nicht nennen. Doch nach Informationen von nw.de waren wohl vor allem die Würzburger Kickers, die sich auch SCP-Innenverteidiger Christian Strohdiek geangelt hatten, an einer Verpflichtung Prögers interessiert. Der SC Paderborn entschied sich jedoch aus sportlichen und finanziellen Gründen gegen eine Ausleihe. "Kai hat bei uns einen Vertrag bis 2022. Derzeit steckt er in einer Phase, mit der er umgehen muss. Kai arbeitet hart. Und er wird seine Chance bekommen", betont SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth. "Natürlich ist Kai momentan nicht glücklich. Jeder Fußballer will auf dem Platz stehen. Kai muss jetzt einfach im Training weiter Vollgas geben und alles tun, was in seinen Möglichkeiten steht", sagt Sören Seidel. Mit Sebastian Vasiliadis und Jamilu Collins gibt es immerhin zwei aktuelle Beispiele, die Pröger als Vorbild dienen können. Auch sie hatten wochenlang vergeblich auf eine Kader-Nominierung gewartet, stehen nun aber wieder in der Startelf. Wechsel in die Major League ist unwahrscheinlich Doch es ist nicht gänzlich ausgeschlossen, dass Kai Pröger den SCP doch noch in dieser Saison verlässt. In diesem Fall würde es für ihn über den großen Teich gehen, denn in der Major League Soccer (MLS) ist das Transferfenster bis zum 5. Mai geöffnet. Einem Medienbericht zufolge liegen Pröger unterschriftsreife Angebote von den Vancouver Whitecaps, Seattle Sounders und Real Salt Lake City vor. Doch sein Berater dementiert. "Da ist gar nichts dran. Es gab kein einziges konkretes Angebot aus den USA oder Kanada, sondern nur eine lose Anfrage von Salt Lake. Aber auch das wurde nie konkret", berichtet Sören Seidel, der aber nicht ausschließt, dass ein Wechsel in die Major League noch zum Thema werden könnte. "Sollte ein Klub Interesse bekunden, würde sich Kai das auch anhören", sagt der Spielerberater. Zeit genug wäre vorhanden, denn der Saisonstart in der MLS wurde ein weiteres Mal verschoben und ist nun auf den 17. April datiert. Fabian Wohlgemuth ist aber guter Dinge, dass Kai Pröger beim SCP bleibt. "Ich halte einen Wechsel aktuell für unwahrscheinlich", so Paderborns Sportchef.

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