Historische Spielabsage beim SCP: Das sind die Hintergründe

Paderborn. Für die Verantwortlichen des SC Paderborn war die Nacht von Samstag auf Sonntag ausgesprochen kurz. Schon um 3 Uhr in der Früh rief Greenkeeper Matthias Stuke beim SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger an, um über die Lage in der Paderborner Benteler-Arena zu berichten. Und ab 6 Uhr waren rund 30 fleißige Helferinnen und Helfer damit beschäftigt, die Spielfläche im Stadion vom Schnee zu befreien. Doch all der Einsatz war vergebens. Knapp 90 Minuten vor dem anvisierten Anpfiff musste Schiedsrichter Guido Winkmann um kurz nach Zwölf die Zweitligapartie zwischen dem SC Paderborn und dem 1. FC Heidenheim absagen. "Aufgrund starker und anhaltender Schneefälle ist eine ordnungsgemäße Durchführung des Spiels nicht gewährleistet", heißt es in der offiziellen Stellungnahme der Deutschen Fußball-Liga. "Dem Schiedsrichter blieb letztlich nichts anderes übrig", betont Hornberger. Dabei war die Platzkommission um Referee Winkmann, Verbandsvertreter Erich Drotleff vom FLVW-Kreisvorstand, den SCP-Sicherheitsbeauftragten Sebastian Matz und SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger bei einer ersten Platzbegehung um 8.30 Uhr noch voller Zuversicht gewesen, dass das Spiel stattfinden kann. Auf dem Spielfeld bildeten sich Eisplatten Zu diesem Zeitpunkt hatte das Helferteam schon die Hälfte des Rasens von der weißen Pracht befreit. "Als wir angefangen haben, lagen auch nur knapp fünf Zentimeter Schnee", berichtet Hornberger. Doch in den Stunden danach sollte es unaufhörlich weiter schneien. So wuchs die Schneedecke in der bis dato noch nicht geräumten Spielhälfte auf rund 15 Zentimeter an. Auch das wäre noch machbar gewesen. Doch der Niederschlag, der auf den bereits geräumten Rasen fiel, sollte sich als Problem erweisen. Durch die Rasenheizung, die auf Hochtouren läuft, sollte dieser Schnee nämlich zunächst tauen, um später zu gefrieren. "Daraus wurden dann regelrechte Eisplatten", erklärt der SCP-Geschäftsführer. Die Gesundheit der Spieler wäre somit akut gefährdet gewesen. "Zudem waren die roten Linien, die wir gezogen hatten, binnen kürzester Zeit wieder mit Schnee bedeckt", so Hornberger. Und so sagte Schiedsrichter Winkmann das Spiel nach einer zweiten Platzbegehung ab. Den Spielern blieben so irreguläre Bedingungen erspart, die es beispielsweise am 5. Februar 2006 beim SCP-Zweitliga-Heimspiel gegen Cottbus gegeben hatte. Auch der Teammanager greift zum Schneeschieber Eine Gefahr hätte am Sonntag letztlich auch für den Schiedsrichter-Assistenten, für Balljungen und für Fotografen im Bereich der Osttribüne bestanden. Dort nämlich lösten sich immer wieder kleinere Eisstücke vom Stadiondach. "Und es sollte ja auch am Nachmittag weiter schneien", sagt Martin Hornberger, der seit 2002 ein Amt beim SCP bekleidet. In dieser Zeit musste nicht ein einziges Heimspiel witterungsbedingt abgesagt werden. Doch dann kam der 7. Februar 2021. Ein dickes Dankeschön des SCP-Geschäftsführers gebührt dem Helferteam. Neben Mitarbeitern aus der Haustechnik, dem Greenkeeping-Bereich und der Geschäftsstelle waren hierbei auch Akteure aus der U21 sowie Nachwuchskicker aus dem Sportinternat im Einsatz. Zudem griff SCP-Teammanager Robin Trost zu Schneeschieber und Schubkarre. Die Zweitliga-Kicker des SC Paderborn waren zum Zeitpunkt der Spielabsage noch im heimischen Trainingszentrum. Die Gäste vom 1. FC Heidenheim befanden sich unterdessen bereits im Stadion und mussten unverrichteter Dinge die Rückreise antreten. Ein neuer Spiel-Termin wird zeitnah bekanntgeben, erklärte die DFL. "Aber das Spiel findet auf keinen Fall in der kommenden Woche statt", betont Martin Hornberger. Schließlich muss der SCP bereits am Freitag, 12. Februar, um 18.30 Uhr bei Hannover 96 ran.

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann