SC Paderborn

SCP-Splitter: Michel bleibt kämpferisch, Heidenheim will Fußball arbeiten

Paderborns Stürmer Sven Michel lässt sich auch von der zweiten schweren Verletzung der Saison nicht unterkriegen. Heidenheims Trainer stellt vor dem Spiel beim SCP eine klare Forderung. Und ein Ex-Paderborner hat endlich seine Covid-19-Erkrankung überstanden.

Eine Neuauflage dieses Duells wird es am Sonntag nicht geben: SCP-Stürmer Sven Michel (l.) ist verletzt. Der Heidenheimer Niklas Dorsch kickt unterdessen nun für den belgischen Vizemeister KAA Gent. | © picture alliance/dpa

Frank Beineke
06.02.2021 | 06.02.2021, 10:46

Paderborn. Vor dem ominösen DFB-Pokal-Achtelfinale in Dortmund hatte Sven Michel seit seinem gelungenen Startelf-Comeback in Osnabrück satte fünf Tore und drei Assists in acht Pflichtspielen verbucht. Doch dann sollte sich der Stürmer des SC Paderborn, der schon in der Hinrunde zwei Monate ausgefallen war, in Dortmund am Oberschenkel verletzen. Und so fällt Michel auch an diesem Sonntag, 7. Februar, im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim (13.30 Uhr, Benteler-Arena) aus. Der 30-Jährige behält dennoch den Kopf oben. Heidenheim wiederum will am Sonntag vor allem die Tugenden zeigen, die einen Sven Michel auszeichnen. Denn zuletzt wurde beim FCH zu wenig Fußball gearbeitet. Ein Ex-Paderborner, der nun in Zwickau spielt, hofft derweil am Wochenende auf sein Comeback. Und ein gebürtiger Paderborner hat einen neuen Verein.

Michel lässt sich nicht unterkriegen

Sein Bedarf an Verletzungen war in dieser Saison eigentlich längst gestillt. Schließlich hatte Sven Michel in der Hinrunde wegen eines Innenbandanrisses im linken Knie zwei Monate lang pausieren müssen. Doch nun erlitt der Stürmer des SC Paderborn am Dienstagabend beim unglücklichen DFB-Pokal-Aus in Dortmund einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel. Nach einem langen Sprint in der 23. Minute fasste sich Michel ans Bein. "Der Schmerz ist da plötzlich reingezogen", berichtet der 30-Jährige, der sofort ausgewechselt werden musste. Die exakte Diagnose lieferte eine MRT-Untersuchung am Donnerstagvormittag.

Wie lange Michel nun pausieren muss, hängt vom Heilungsprozess ab. "Es könnten vier, fünf Wochen werden, aber ich hoffe, dass ich schneller wieder fit bin", erklärt der SCP-Angreifer und fügt an: "Schade, ich war zuletzt richtig gut drauf. Aber ich lasse mich auch davon nicht unterkriegen. Wenn ich wieder spielen kann, knüpfe ich einfach dort an, wo ich aufgehört habe. Schluss, aus, fertig", betont ein gewohnt kämpferischer Sven Michel.

Heidenheims Trainer fordert mehr Zweikampfhärte

Der 1. FC Heidenheim hat ebenso wie der SCP 26 Punkte auf dem Konto. Und ähnlich wie Paderborn ist es für die Württemberger bislang eine Saison mit Höhen und Tiefen. Im November startete Heidenheim beispielsweise gegen starke Gegner wie Kiel, Hamburg und Fürth eine sehenswerte Serie mit zehn Punkten aus vier Spielen. In den vergangenen drei Partien gab es dagegen nur einen mageren Zähler. Zuletzt setzte es Niederlagen in Braunschweig (0:1) und gegen St. Pauli (3:4). "Das Fußballarbeiten ist uns zuletzt abgegangen", bemängelt Heidenheims Trainer-Urgestein Frank Schmidt und fordert mit Blick auf das Gastspiel in Paderborn: "Wir müssen da kompakter, geschlossener und erwachsener verteidigen."

Die Bilanz spricht übrigens für den SCP. So haben die Paderborner noch nie gegen Heidenheim verloren. In fünf Spielen gab es zwei Siege und drei Remis. Die beiden SCP-Erfolge resultierten dabei aus der Zweitliga-Aufstiegssaison 2018/19. Im Hinspiel gab es einen 5:1-Sieg in Heidenheim. Im Rückspiel sorgten Christopher Antwi-Adjei (2) und Kai Pröger mit ihren Treffern am 31. Spieltag für einen Paderborner 3:1-Erfolg.

Drinkuth meldet sich zurück

Im Januar 2019 war Felix Drinkuth von Eintracht Norderstedt zum SC Paderborn gewechselt. Der Offensiv-Akteur wurde aber umgehend nach Lotte ausgeliehen. Ein halbes Jahr später folgte ein Leihgeschäft mit Halle, ehe er im Sommer 2020 zum Drittligisten FSV Zwickau wechselte. Dort avancierte Drinkuth zum Leistungsträger. Seit Anfang Dezember aber ist der 26-Jährige außer Gefecht gesetzt. Grund: Drinkuth erkrankte an Covid-19. "Ich bekam schlecht Luft, hatte Atembeschwerden und der Herzschlag war erhöht. Ich bekam Kopfschmerzen, die nicht weggingen, und selbst kleinste Bewegungen strengten mich an", berichtet der FSV-Akteur im Interview mit dem Sportmagazin Kicker.

Inzwischen ist Drinkuth aber wieder halbwegs fit. So kehrte er in der vergangenen Woche ins Mannschaftstraining zurück. Womöglich wird der 26-Jährige an diesem Samstag im Heimspiel gegen seinen Ex-Klub Halle ein Comeback feiern. Mit Blick auf seine Corona-Erfahrungen sagte Drinkuth dem Kicker: "Es stimmt nachdenklich, wenn man am eigenen Leib erfährt, wie sehr einen das Virus fertigmachen kann. Man sieht das Ganze dadurch aus einem völlig anderen Blickwinkel. Ich kann nur jedem ans Herz legen, es nicht auf die leichte Schulter zu nehmen."

Soyak heuert in Wiedenbrück an

In der Drittliga-Saison 2016/17 zählte Aykut Soyak beim SC Paderborn zu den wenigen Lichtblicken. Anschließend aber sollte der offensive Mittelfeldspieler ein wenig den Anschluss verlieren. Und so wurde der ehemalige SCP-Nachwuchskicker, der seine Karriere beim SC Grün-Weiß Paderborn begann, im Januar 2018 zunächst an den SV Elversberg ausgeliehen. Im Sommer des selben Jahres wechselte er schließlich ablösefrei zu Viktoria Berlin. In der vergangenen Saison schrammte Soyak dann mit Lok Leipzig in der Relegation gegen Verl hauchdünn am Drittliga-Aufstieg vorbei. Anschließend war der gebürtige Paderborner vereinslos, bevor er Mitte November beim Regionalligisten RW Ahlen anheuerte. Das Gastspiel beim Ex-Zweitligisten ist aber schon nach sieben Liga-Einsätzen wieder beendet, denn ab sofort kickt Soyak für den Ahlener Ligakonkurrenten SC Wiedenbrück. "Aykut past bestens in unser Profil", urteilt Wiedenbrücks Trainer Daniel Brinkmann, der einst selbst das SCP-Trikot trug.


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