Paderborn. In der vergangenen Sommer-Transferperiode hatte der SC Paderborn am so genannten Deadline-Day noch Stürmer Prince Owusu und Mittelfeldspieler Aristote Nkaka verpflichtet. Zugleich wurde Samuel Fridjonsson abgegeben und Pascal Steinwender ausgeliehen. Kurz vor der Schließung des aktuellen Winter-Transferfensters konnte der SCP am frühen Montagabend immerhin noch einen Neuzugang vermelden: Innenverteidiger Nicolas Bürgy wird bis zum Saisonende vom Schweizer Erstligisten Young Boys Bern ausgeliehen und erhält die Rückennummer 14. Zugleich sicherten sich die Paderborner eine Kaufoption für den 25-Jährigen, der sogar über internationale Erfahrung verfügt.
So kam der ehemalige Schweizer U20-Nationalspieler in dieser Saison auf drei Europa-League-Einsätze. So stand Bürgy für Bern in den Partien gegen den AS Rom (1:2) und den rumänischen Meister CFR Cluj (2:1) in der Startelf. Hinzu kommt ein Kurzeinsatz gegen ZSKA Sofia (1:0). "Nicolas ist ein technisch versierter Innenverteidiger, der zu unserem anspruchsvollen Aufbauspiel passt. Er verfügt über viel Potenzial, das wir möglicherweise über den Sommer 2021 hinaus entwickeln wollen", urteilt SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth über den Last-Minute-Neuzugang, der bei den Young Boys in dieser Saison nur sporadisch zu Liga-Einsätzen gekommen war.
Ein Eigengewächs der Young Boys
Bürgy stammt aus Bern und kickte bereits als Zwölfjähriger für den Schweizer Traditionsverein, der das Eigengewächs in den Spielzeiten 2015/16, 2017/18 und 2018/19 an den FC Wohlen, FC Thun und FC Aarau auslieh. Der 1,87 Meter große Abwehrspieler sollte vor allem in Aarau überzeugen, nachdem er zuvor unter gesundheitlichen Problemen gelitten hatte. Nun versucht er sein Glück erstmals im Ausland.
Beim SCP soll Bürgy die Lücke füllen, die der Abgang von Christian Strohdiek nach Würzburg hinterlassen hat. So haben die Paderborner nun wieder vier etatmäßige Innenverteidiger in ihrem Kader. Und spätestens zur kommenden Saison soll Bürgy weitaus mehr sein als die Nummer vier, sofern der SCP die Kaufoption zieht.
Pröger-Abgang ist unwahrscheinlich
Mit Bürgy und der am Dienstag vermeldeten Verpflichtung von Stürmer Chadrac Akolo hat Paderborn nun 23 Feldspieler im Kader, der in diesem Winter deutlich kleiner geworden ist. So gab der SCP sechs Spieler ab, von denen drei an andere Klubs ausgeliehen wurden. Theoretisch könnte es nun noch weitere Abgänge geben, denn in Ländern wie der Schweiz, Portugal, Russland und den Niederlanden ist das Transferfenster noch geöffnet. Für einen solchen Wechsel käme Kai Pröger in Frage, der zuletzt Abwanderungsgedanken hegte. "Die Zeichen stehen bei Kai aber derzeit auf Verbleib", berichtet Fabian Wohlgemuth.
Sebastian Vasiliadis wird definitiv bis zum Saisonende weiter beim SC Paderborn unter Vertrag stehen, ehe er im Sommer ablösefrei zu Arminia Bielefeld wechselt. Ob der 23-jährige Mittelfeldspieler auch noch einmal für den SCP zum Einsatz kommt, wird sich zeigen. In den vergangenen acht Pflichtspielen war Vasiliadis nicht für den 20er-Kader nominiert worden. Und dies dürfte auch an diesem Dienstag im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Borussia Dortmund (20.45 Uhr, live in der ARD) der Fall sein.
Aber deshalb sei der einst schier unverzichtbare Leistungsträger nicht abgeschrieben, betont Paderborns Cheftrainer. "Vasi ist weiterhin Teil der Mannschaft und hat die Möglichkeit, von der Tribüne auf die Bank und von der Bank auf den Platz zu kommen", betont Baumgart und fügt an: "Wenn er alles für uns und den Verein gibt und raushaut, dann wird er auch wieder die wichtige Rolle einnehmen, die er über einen langen Zeitraum hier gehabt hat."
Die SCP-Wechsel in der Winter-Transferperiode
Zugänge: Nicolas Bürgy (Young Boys Bern/Leihe mit Kaufoption), Chadrac Akolo (bis zum Saisonende ausgeliehen vom SC Amiens).
Abgänge: Christian Strohdiek (Würzburger Kickers), Streli Mamba (Kairat Almaty), Dennis Jastrzembski (Hertha BSC Berlin/Waldhof Mannheim), Adrian Oeynhausen (ausgeliehen an RW Ahlen), Jesse Tugbenyo (ausgeliehen an SF Lotte), Antony Evans (ausgeliehen an Crewe Alexandra).
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