Gibt es wieder ein Spektakel? Der SC Paderborn reist zum Spitzenreiter

Paderborn. Das Hinspiel war ein Fest für Freunde des Offensivfußballs. In einer Partie voller Wendungen fielen zwischen dem SC Paderborn und dem Hamburger SV satte sieben Tore, die allerdings vornehmlich aus dicken Patzern auf beiden Seiten resultierten. Am Ende verlor der SCP höchst unglücklich mit 3:4. Beim Rückspiel an diesem Samstag, 30. Januar, könnte es in Hamburg ab 13 Uhr wieder spektakulär zugehen. "Da treffen zwei Mannschaften aufeinander, die für viel Spaß sorgen können", sagt SCP-Coach Steffen Baumgart. Es sind zudem zwei Teams, die derzeit richtig gut drauf sind. Der Spitzenreiter aus Hamburg ist seit acht Partien ungeschlagen, holte dabei 24 Punkte und gewann die letzten drei Heimspiele bei einem Torverhältnis von 12:1. Doch auch den Paderbornern dürfte es nicht am nötigen Selbstbewusstsein mangeln, denn in den vergangenen acht Pflichtspielen setzte es nur beim 1:2 in Düsseldorf eine Niederlage. "Wir wissen, was uns am Samstag erwartet. Aber wir bleiben bei uns, wollen unser eigenes Ding durchziehen und fahren nach Hamburg, um Punkte zu holen", betont Baumgart, dem alle Spieler zur Verfügung stehen. Die Rotationsmaschine wird nicht angeworfen Im Vergleich zum Heimspiel gegen Kiel, in dem es am Mittwochabend ein 1:1 gegeben hatte, wird der SCP-Coach seinen 20er-Kader unverändert lassen. In der Startelf könnte es dagegen zu Wechseln kommen. Schließlich wartet mit dem DFB-Pokal-Achtelfinale in Dortmund (Dienstag, 2. Februar, 20.45 Uhr) gleich die nächste Englische Woche. "Wir werden aber nicht alles durcheinanderwürfeln, sondern schauen, wer die nötige Frische hat. Es wird allenfalls eine kleine Rotation geben", erklärt Baumgart, der gegen Kiel auf ein 4-2-3-1-System gesetzt hatte. Diese Variante mit den schnellen Flügelstürmern Chris Führich und Christopher Antwi-Adjei sowie dem laufstarken Angreifer Sven Michel bietet sich auch gegen den HSV an, denn der Tabellenführer ist in der Defensive durchaus anfällig, wenn früh und aggressiv gestört wird. Das hatte sich schon im Hinspiel gezeigt. Einen Wechsel könnte es auf der Position hinter den Spitzen geben. Dort hatte Dennis Srbeny gegen Kiel überraschend als Zehner fungiert. "Dennis hat es gut gemacht, aber ich sehe ihn natürlich weiter eher als Neuner", so Baumgart, der Srbeny am Samstag eine schöpferische Pause gönnen könnte. Allerdings verzichtet der Chefcoach nur ungern auf seinen "Ankerspieler". Viel Lob für Thioune und Terodde In der Defensive sollte sich der SCP unterdessen weitaus weniger Fehler als im Hinspiel leisten. "Da haben wir von den vier Gegentoren gefühlt drei selbst geschossen", erinnert sich Baumgart an einen Montagabend, an dem vor allem Chima Okoroji einen gebrauchten Tag erwischt hatte. Von einem dicken Patzer des Paderborner Linksverteidigers profitierte dabei HSV-Torjäger Simon Terodde, der mittlerweile stolze 17 Treffer auf seinem Konto hat. "Simon ist ein Spieler, der aus Nichts viel machen kann, und der auch ein außergewöhnlicher Mensch ist. Aber wenn er am Samstag ein Tor schießt, müssen wir halt zwei machen", sagt Steffen Baumgart, der den Spitzenreiter aber beileibe nicht auf Terodde reduzieren will. "Der HSV hat eine sehr gute Struktur, viele gute Einzelspieler, viel Erfahrung und mit Daniel Thioune einen Trainer, der sein Ding durchzieht und den ich sehr schätze", urteilt der SCP-Coach, der als Bundesligaspieler in 13 Spielen nur zwei Mal gegen den Hamburger SV. Am Samstag wird der SCP-Coach nun erstmals ein gähnend leeres Volksparkstadion erleben. Auch am Dienstag in Dortmund wird ein verwaister Signal-Iduna-Park für ein tristes Ambiente sorgen. "Ich habe beide Stadien schon vollbesetzt erlebt. Das ist das, was den Fußball ausmacht. Ich werde mich nie an Geisterspiele gewöhnen", sagt Baumgart. Und das trübt auch den Spaß, wenn zwei offensivfreudige Mannschaften aufeinandertreffen. Und so könnten sie spielen: HSV: Ulreich - Gyamerah, Leistner, Ambrosius, Leibold - Heyer - Kinsombi, Dudziak - Jatta, Terodde, Kittel. SCP: Zingerle - Dörfler, Hünemeier, Schonlau, Collins - Schallenberg, Thalhammer (Ingelsson) - Führich, Justvan (Srbeny), Antwi-Adjei - Michel.

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