SC Paderborn

Paderborns Stationen der Hinrunde: Gala in Darmstadt, Debakel in Bochum

Hinter dem SC Paderborn liegt eine erste Saisonhälfte voller Höhen und Tiefen. Wir blicken noch einmal auf die wichtigsten Partien der Hinrunde zurück.

Johannes Dörfler (M.), der hier mit Sebastian Schonlau (l.) und Kai Pröger seinen Treffer bejubelt, erzielte bei seinem Zweitliga-Startelfdebüt gegen Hannover prompt das Siegtor. Damit beendete der Rechtsverteidiger eine lange Sieglos-Serie des SCP. | © picture alliance/dpa

Frank Beineke
26.01.2021 | 26.01.2021, 11:55

Paderborn. Sieben Siege, vier Unentschieden, sechs Niederlagen. Die Halbzeitbilanz des SC Paderborn ist für einen Erstliga-Absteiger auf dem ersten Blick alles andere als überragend. Doch enttäuscht hat das Team von Trainer Steffen Baumgart sicherlich auch nicht. Viele SCP-Fans hatten sich ohnehin eine möglichst sorgenfreie Saison gewünscht, in der ihre Mannschaft ausnahmsweise mal nicht um den Aufstieg oder gegen den Abstieg spielt. Und das haben die Paderborner bislang gut hinbekommen, wenngleich auch die Hinrunde ein ziemliches Auf und Ab war. Wir blicken noch einmal auf die wichtigsten Stationen der ersten Halbserie zurück.

2. Spieltag, 28. September 2020

SC Paderborn - Hamburger SV 3:4 (3:2): Das erste Heimspiel geriet zum Wechselbad der Gefühle. Nach 25 Minuten lag der SCP mit 0:2 hinten, um dann innerhalb von nur fünf Minuten dank der Treffer von Neuzugang Chris Führich (2) und Dennis Srbeny die Partie zu drehen. Doch nach der Pause ließen HSV-Torjäger Simon Terodde und Aaron Hunt die Gäste jubeln. Der Paderborner Fehlstart war damit perfekt, denn eine Woche zuvor hatten die Baumgart-Schützlinge bereits mit 0:1 bei Holstein Kiel verloren. Dazu gesellte sich ein immenses Verletzungspech. Sven Michel (Innenbandanriss im Knie) und Maximilian Thalhammer (Mittelfußbruch) hatte es unmittelbar vor dem HSV-Spiel erwischt. Chima Okoroji (Sprunggelenk) und Christopher Antwi-Adjei (Kapselanriss im Knie) sollten folgen. "Wir bekommen es derzeit ganz heftig. Und das von allen Seiten", ärgerte sich Trainer Steffen Baumgart.

4. Spieltag, 18. Oktober 2020

SC Paderborn - Hannover 96 1:0 (1:0): Nachdem es am 3. Oktober beim 0:0 in Heidenheim den ersten Saisonzähler gegeben hatte, feierte der SCP nach einer Länderspielpause den ersten Sieg der neuen Spielzeit. Es ist zugleich der erste Dreier nach zuvor 18 sieglosen Ligaspielen in Folge und der erste Heimerfolg seit 302 Tagen. Rechtsverteidiger Johannes Dörfler schoss bei seinem Zweitliga-Startelfdebüt in sehenswerter Manier das Siegtor. Und ausnahmsweise ist es kein Geisterspiel, so dass 2.258 Zuschauer den wichtigen Heimerfolg bejubeln können. "Das ist ein besonderer und glücklicher Moment für mich. Wir haben lange darauf hingearbeitet", erklärte SCP-Chefcoach Steffen Baumgart, desen Team damit eine kleine Erfolgsserie starten sollte.

7. Spieltag, 8. November 2020

SV Darmstadt 98 - SC Paderborn 0:4 (0:3): Beim ersten Auswärtssieg der Saison sollte der SCP einen perfekten Tag erwischen. Ron Schallenberg brachte die Gäste mit seinem ersten Zweitliga-Treffer nach 13 Minuten in Führung. Bis zur 25. Minute erhöhten Chris Führich und Dennis Srbeny auf 3:0, ehe wiederum Srbeny nach gut einer Stunde Spielzeit den 4:0-Endstand markierte. Und die furios aufspielenden Paderborner hätten durchaus noch höher gewinnen können. Der Chefcoach trat dennoch auf die Euphoriebremse. "Man darf diesen Sieg nicht überbewerten. Der Gegner hat heute die Fehler gemacht und es ist einfach vieles für uns gelaufen", betonte Steffen Baumgart. Dessen Team feierte eine Woche später einen 2:0-Heimsieg gegen St. Pauli und holte damit satte 14 Punkte aus sechs Spielen.

11. Spieltag, 11. Dezember 2020

VfL Bochum - SC Paderborn 3:0 (0:0): Alles, was in Darmstadt so gut gelaufen war, ging beim Gastspiel in Bochum komplett daneben. Der SCP erwischte einen gebrauchten Tag und konnte sich bei Torhüter Leopold Zingerle bedanken, dass die bislang höchste Saisonniederlage nicht noch deutlicher ausfiel. Die drei Gegentreffer durch Robert Zulj (2) und Simon Zoller kassierten die Paderborner dabei zwischen der 54. und 61. Minute. „Wir müssen keine Ausreden suchen. Bochum hat es viel cleverer gemacht. Und wir haben entscheidende Zweikämpfe verloren", urteilte Steffen Baumgart nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge. Fünf Tage später sollte der SCP trotz einer 2:0-Führung auch beim 2:2 gegen Eintracht Braunschweig keinen Dreier holen.

13. Spieltag, 19. Dezember 2020

VfL Osnabrück - SC Paderborn 0:1 (0:0): Der erlösende Dreier, der die Sieglos-Serie beendete, gelang an der Bremer Brücke. Die wiedergenesenen SCP-Akteure Maximilian Thalhammer und Sven Michel standen dabei erstmals seit dem ersten Spieltag wieder in der Startelf. Michel sollte prompt das Goldene Tor gelingen. So traf der Paderborner Stürmer in der 56. Minute nach feiner Vorarbeit von Rechtsverteidiger Johannes Dörfler. "Die Erleichterung ist groß", erklärte Cheftrainer Steffen Baumgart, der sich drei Tage später über einen überraschenden 3:2-DFB-Pokal-Erfolg beim Erstligisten Union Berlin freuen konnte. Sven Michel schnürte dabei einen Doppelpack.

17. Spieltag, 23. Januar 2021

SC Paderborn - Würzburger Kickers 1:0 (1:0): In diversen Spielen der aktuellen Zweitliga-Hinrunde und erst recht in der vergangenen Erstliga-Saison hatte der SCP gute bis sehr gute Leistungen gebracht, um am Ende trotzdem mit leeren Händen dazustehen. Zum Abschluss der Hinrunde boten die Paderborner dagegen eine ihrer spielerisch schwächsten Vorstellungen, die aber dennoch mit drei Punkten belohnt wurde. Der 1:0-Heimsieg gegen Würzburg war auch verdient, denn die Gäste waren bei allem Engagement noch weitaus harmloser als die an diesem Tag einfallslosen SCP-Kicker. Dennis Srbeny stockte mit seinem Goldenen Tor das Paderborner Punktekonto auf 25 Zähler auf. Damit hat der SCP die selbe Halbzeit-Ausbeute wie in der Aufstiegssaison 2018/19. Noch fehlt einem aber die Fantasie, um an einen ähnlichen Rückrunden-Husarenstreich wie vor zwei Jahren zu denken. Aber ein gesicherter Mittelfeldplatz kann nach der rasanten Achterbahnfahrt der vergangenen Spielzeiten ja auch mal eine willkommene Abwechslung sein.


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