SC Paderborn

Baumgart schwankt zwischen zwei Kandidaten für die Justvan-Position

Die SCP-Akteure dürfen sich gegen den 1. FC Nürnberg Hoffnungen auf den Sprung in die Startelf machen. Trainer Steffen Baumgart hat derweil gute Erinnerungen an den Gegner.

Frank Beineke
04.12.2020 | 04.12.2020, 16:15

Paderborn. Steffen Baumgart hatte zuletzt drei Mal in Folge die selbe Startelf aufgeboten. Doch wenn der SC Paderborn an diesem Sonntag, 6. Dezember, um 13.30 Uhr den 1. FC Nürnberg erwartet, wird der SCP-Cheftrainer zu einer Änderung gezwungen. Mittelfeldspieler Julian Justvan hatte sich am vergangenen Samstag im Spiel beim KSC bekanntlich einen Faserriss in der Gesäßmuskulatur zugezogen und fällt rund vier Wochen aus. Und so stellt sich bei den Hausherren eine Frage: Vasi oder Terra?

Sebastian "Vasi" Vasiliadis und Marco "Terra" Terrazzino sind nämlich die beiden Kandidaten, die den Platz von Justvan einnehmen werden. "Wir wägen derzeit noch ab", erklärt Baumgart, der ansonsten aber wohl keinen weiteren Wechsel vornehmen wird. Zudem will Paderborns Coach am 4-3-3-System festhalten. "Damit sind wir sehr gut gefahren", betont Baumgart, der aber nicht ausschließt, dass er während des Spiels situativ auch mal auf ein 4-2-3-1 umstellt. Dies dürfte sich gerade bei einem Startelf-Einsatz von Vasiliadis anbieten.

SCP-Neuzugang Marco Terrazzino darf sich Hoffnungen auf seinen ersten Startelf-Einsatz für Paderborn machen. | © picture alliance/dpa
SCP-Neuzugang Marco Terrazzino darf sich Hoffnungen auf seinen ersten Startelf-Einsatz für Paderborn machen. | © picture alliance/dpa

Michel muss sich noch gedulden

Eine Rückkehr zum 4-4-2-System, mit dem der SCP die ersten beiden Pflichtspiele der Saison bestritten hatte, wird es dagegen nicht geben, wenngleich Angreifer Sven Michel nach seinem auskurierten Innenbandanriss wieder einsatzbereit ist. "Aber Sven sehe ich noch nicht als Option für die erste Elf", sagt Baumgart. Und so muss sich Michel gedulden, zumal Sturmkollege Prince Owusu derzeit im Angriff die erste Option für eine Einwechslung sein dürfte.

Abgesehen von Justvan fallen nur noch Maximilian Thalhammer und Ersatz-Torhüter Jannik Huth aus. Sebastian Vasiliadis (Rücken), Sebastian Schonlau (Knie) und Chris Führich (Oberschenkel) sind unterdessen beschwerdefrei und konnten in dieser Woche das komplette Trainingsprogramm absolvieren.

Baumgarts Lehrzeit beim Club

Auf Kapitän Schonlau und seine Abwehrkollegen wartet am Sonntag viel Arbeit. Nürnberg blieb bislang zwar hinter den Erwartungen zurück und rangiert lediglich auf Platz 13, hat aber bereits 16 Treffer erzielt und gibt im Schnitt fast 19 Torschüsse pro Partie ab. Und Offensiv-Asse wie Torjäger Manuel Schäffler, Robin Hack und Felix Lohkemper können jederzeit zuschlagen.

"Die Nürnberger sind individuell sehr gut besetzt und arbeiten aggressiv gegen den Ball. Wir müssen auf deren Umschaltspiel aufpassen", warnt Steffen Baumgart vor dem Club, dessen Spiele zuletzt selten langweilig waren. In den vergangenen sieben Partien mit FCN-Beteiligung fielen 28 Tore. Bei einem Torverhältnis von 14:14 ging Nürnberg dabei lediglich ein Mal als Sieger vom Platz. Zuletzt setzte es eine schmerzhafte 2:3-Derbypleite gegen Greuther Fürth.

Steffen Baumgart hat übrigens gute Erinnerungen an den FCN. Als Spieler gelangen ihm gegen Nürnberg in Diensten von Hansa Rostock und Energie Cottbus fünf Treffer in elf Partien. Und während seiner Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvierte Baumgart im Spätsommer 2014 ein mehrwöchiges Praktikum bei den Franken. "Das war eine gute und wichtige Zeit für mich, aus der ich viel mitnehmen konnte. Ich war sehr gerne in Nürnberg", berichtet der SCP-Coach, der dem damaligen FCN-Coach Valerien Ismael über die Schulter schaute.

Ein junger Coach soll's richten

Ismaels Amtszeit währte nicht lange. Und die ohnehin hohe Chefcoach-Fluktuation bei den Franken sollte in den vergangenen 20 Monaten noch einmal Fahrt aufnehmen. So gab es seit März 2019 satte sieben Trainerwechsel beim FCN, der im vergangenen Juli nur haarscharf am Abstieg in die 3. Liga vorbeischrammte. Nun steht der 35-jährige Robert Klauß, der im Sommer von RB Leipzig zum Club kam, vor der schweren Aufgabe, beim Club für Ruhe und Kontinuität zu sorgen. Unterstützt wird der junge Coach dabei vom routinierten Sportchef Dieter Hecking, der einst für den 1. FC Paderborn kickte.

"Nürnberg ist ein Traditionsverein mit großer Historie. Aber halt auch ein Verein, bei dem immer wieder Unruhe herrscht - wie bei so vielen Traditionsvereinen", sagt Steffen Baumgart und hofft, dass sein Team am Sonntag den fünften Saisonsieg einfährt. Auch wenn dies beim 1. FC Nürnberg wieder für Unruhe sorgen dürfte.

INFORMATION


Verletzte machen Fortschritte

- Der Genesungsprozess von Maximilian Thalhammer schreitet weiter voran. So kann der 23-jährige SCP-Neuzugang, der sich zu Saisonbeginn einen Mittelfußbruch zugezogen hatte, an immer mehr Übungen des Mannschaftstrainings teilnehmen. Vermutlich wird der defensive Mittelfeldspieler aber erst im neuen Jahr sein Comeback feiern.
- Jannik Huth, der vor dem Saisonstart einen Kahnbeinbruch erlitten hatte, konnte unterdessen wieder eine komplette Woche in der Torwart-Trainingsgruppe absolvieren. "Wir hoffen, dass Jannik in der kommenden Woche dann auch wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren kann", sagt Trainer Steffen Baumgart.


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